Digitale LektüreSchont Lesen auf dem iPad die Umwelt?
Elektronische Zeitungen verursachen zwar keinen Papiermüll. Doch umweltfreundlicher sind sie nicht unbedingt.

Digitale Lektüre ist nur bei richtiger Nutzung umweltfreundlich. (Bild: iStock)
Was ist besser für die Umwelt: die digitale oder die gedruckte Zeitung? Diese Frage haben Forscher der Empa und der Uni Zürich untersucht.
Dazu entwickelten sie ein Tool, das berechnet, wie umweltfreundlich das Lesen an elektronischen Geräten im Vergleich zur gedruckten Version ist. Das Ergebnis: iPhone und iPad schneiden häufig besser ab als das Papier.
Ökologischer Fussabdruck
«Allerdings lässt
sich das nicht verallgemeinern», schränkt der Umweltwissenschaftler Roland Hischier ein. Denn auch elektronische Geräte belasten die Umwelt. Herstellung, Entsorgung und Betrieb benötigen Energie, verbrauchen seltene Metalle und hinterlassen Schadstoffe.
Der ökologische Fussabdruck eines Desktop-Computers ist beispielsweise grösser als der eines iPad, weil er mehr Elektronik enthält und mehr Strom frisst. Daher schneidet er auch im Vergleich zum Druck meist schlechter ab.
Immer ausschalten
«Entscheidend ist aber auch das Verhalten der Nutzer», sagt Empa-Forscher Hischier. Damit die digitale Lektüre umweltfreundlich ist, sollte man die Geräte möglichst viele Jahre lang nutzen und immer ausschalten, wenn man sie nicht benötigt.
Grüne IT-Trends
Das Tool zum Vergleich gedruckter und elektronischer Medien sowie weitere Entwicklungen aus dem Bereich der nachhaltigen Informatik präsentieren Forschende aus aller Welt an der Konferenz ICT for Sustainability.
Diese findet vom 13. bis 16. Februar an der ETH Zürich statt. Einige Veranstaltungen wie zum Beispiel der «Green IT Crashcourse» sind öffentlich. Anmeldung unter .
«Wissen»
in 20 Minuten wird unterstützt durch die GEBERT RÜF STIFTUNG und die Stiftung Mercator Schweiz.