Schweizer Männer leben weltweit am längsten

Aktualisiert

WHO-BerichtSchweizer Männer leben weltweit am längsten

Laut WHO-Ranking haben Schweizer Männer die höchste Lebenserwartung von allen. Schweizer Frauen landen auf Platz sechs.

von
fee
Schweizer Männer sind Weltmeister im Altwerden. Laut eines Berichts der WHO haben Buben, die im Jahr 2015 geboren wurden, eine Lebenserwartung von stattlichen 81,3 Jahren, was deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 69,1 Jahren liegt.
Auch die Lebenserwartung der Schweizerinnen kann sich sehen lassen. Sie werden durchschnittlich 85,3 Jahre alt und landen damit auf dem sechsten Platz. (Im Bild: die mit 109 Jahren wohl älteste lebende Schweizerin Sonya Remondini)
Betrachtet man beide Geschlechter zusammen, kommen die Schweizer auf durchschnittlich 83,4 Jahre. Damit belegen sie hinter den Japanern den zweiten Platz im WHO-Ranking.
1 / 5

Schweizer Männer sind Weltmeister im Altwerden. Laut eines Berichts der WHO haben Buben, die im Jahr 2015 geboren wurden, eine Lebenserwartung von stattlichen 81,3 Jahren, was deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 69,1 Jahren liegt.

Keystone/Gaetan Bally

Wer in Europa zuhause ist, darf sich freuen. Denn hier haben die Menschen die höchste Lebenserwartung. Ganz vorne mit dabei sind die Schweizer.

Während das männliche Geschlecht auf Platz eins rangiert, belegen die Schweizer Frauen den sechsten Platz. Das geht aus der heute veröffentlichten Weltgesundheits-Statistik der WHO hervor.

Schweiz hat die Nase vorn

Demnach dürfen im Jahr 2015 in der Schweiz geborene Buben darauf hoffen, stolze 81,3 Jahre alt zu werden, was deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 69,1 Jahren liegt.

Auch die Lebenserwartung der Schweizerinnen kann sich sehen lassen. Sie werden durchschnittlich 85,3 Jahre alt und landen damit auf dem sechsten Platz – hinter den Frauen aus Japan, Singapur, Spanien, Südkorea und Frankreich. Der weltweite Durchschnitt liegt bei 73,8 Jahren.

Betrachtet man beide Geschlechter zusammen, kommen die Schweizer auf durchschnittlich 83,4 Jahre. Damit belegen sie hinter den Japanern (83,7 Jahre) den zweiten Platz. Der globale Durchschnitt beträgt 71,4 Jahre. Die Kluft zwischen Männern und Frauen hat abgenommen, dies vor allem wegen eines Rückgangs riskanter Verhaltensweisen.

Wie unterschiedlich die Lebenserwartung ausfallen kann, zeigt ein Blick auf das untere Ende der Statistik. Schlusslicht bilden die Menschen aus dem afrikanischen Staat Sierra Leone: Dort geborene Männer leben im Schnitt nur 49,3 Jahre, Frauen nur 50,8 Jahre.

Des einen Freud ist des anderen Leid

Insgesamt zeigen sich die WHO-Verantwortlichen erfreut über die Daten. Denn sie zeigen, dass die weltweite Lebenserwartung zwischen 2000 und 2015 um fünf Jahre angestiegen ist. Zu verdanken ist das laut Ties Boerma, Leiter des Gesundheitsstatistiken der WHO, in erster Linie dem Rückgang der Kindersterblichkeit und Fortschritten in der Gesundheitsvorsorge (Malariakontrolle, Behandlung von HIV).

WHO-Generaldirektorin Margaret Chang bedauert jedoch, dass diese Entwicklungen nur ungleichmässig stattfinden. In den 29 reichsten Ländern übersteige die durchschnittliche Lebenserwartung 80 Jahre, während sie in 22 Staaten südlich der Sahara unter 60 Jahren verharre. Das müsse sich in Zukunft ändern: «Die benachteiligten Länder beim Aufbau einer Grundversorgung zu unterstützen, ist das Beste, was wir tun können.»

WHO weiss zu wenig über Gesundheit

Neben dem Auseinanderklaffen bei der Lebensspanne beklagt die WHO auch das Fehlen wichtiger Basisdaten, um die Gesundheit der Menschen sicherzustellen. So listet der Statistikbericht auf, dass weltweit 53 Prozent der Todesfälle nicht amtlich registriert werden. Die Fortschritte dazu seien in den Entwicklungsländern relativ gering.

Laut WHO gibt es nur von 70 Staaten regelmässig Daten über die Mortalität nach Geschlecht, Alter und Todesursachen. Diese Daten seien aber erforderlich, um mehr als ein Dutzend der nachhaltigen Entwicklungsziele zu verfolgen, heisst es im Report. (fee/sda)

Deine Meinung zählt