KeimeSo dreckig ist unser Smartphone wirklich
Das Smartphone begleitet uns überall hin – sogar mit aufs WC. So wundert es einen nicht, dass es auf der Oberfläche des Geräts vor Keimen nur so wimmelt.
Haben Sie in letzter Zeit mal Ihr Smartphone gesäubert? Nicht? Sollten Sie aber. Denn auf dem Gerät, das aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, lauern mehr Keime, als es den Anschein hat. Schliesslich telefonieren wir damit, surfen im Netz, spielen oder hören Musik – und das nicht nur mit gewaschenen Händen an einem sauberen Tisch, sondern stets und überall. Auf jedem sechsten Mobiltelefon lassen sich sogar Spuren von Fäkalien nachweisen, wie britische Wissenschaftler herausfanden.
Studenten der University of Surrey in Guildford haben die Bakterien einmal genau unter die Lupe genommen. Sie steckten ihre Telefone in Petrischalen und entnahmen so mikrobiologische Proben von den Bildschirmen. Die Proben wurden drei Tage lang bei 37 Grad im Labor aufbewahrt – und siehe da, es wuchsen üppige Keimlandschaften.
Staphylococcus aureus und Bacillus mycoides
Zwar handelte es sich meist um ungefährliche Bakterien, die natürlicherweise auf der Haut und in Mund, Darm und Lunge vorkommen. In einigen Fällen wiesen die Studenten aber auch ansteckende Keime nach, wie etwa den Staphylococcus aureus, der auf der Nasenschleimhaut lebt und zu Krankheiten wie etwa Lungenentzündungen oder Lebensmittelvergiftungen führen kann.
Ein weiteres Bakterium, das es sich auf der Oberfläche eines Smartphones gemütlich gemacht hatte, war Bacillus mycoides, wie «Daily Mail», berichtet. Dieses Bakterium findet sich meist in Erde, was darauf schliessen liess, dass das Telefon mit Erde in Kontakt gekommen sein muss.
Smartphones mit Brillenputztüchern säubern
Für den Molekularbiologen Simon Park, der das Experiment mit seinen Studenten veranstaltete, ist das Smartphone ein Gerät, das die Geschichte der persönlichen und physischen Kontakte seines Besitzers erzählt.
Forscher der Hochschule Furtwangen rund um den Mikrobiologen Markus Egert empfehlen zur hygienischen Reinigung der Touchscreens übrigens saubere Mikrofasertücher oder – noch besser – alkoholische Brillenputztücher, die die Keimzahl um 96 Prozent reduzieren können.