Sauberer StromWo lohnt sich Windenergie?
Windenergie birgt grosses Potenzial. Wo sie sich in der Schweiz am besten nutzen lässt, zeigt nun ein neues Verfahren der ETH Zürich.
Im Jahr 2035 soll hierzulande 20-mal mehr Strom aus Windenergie produziert werden als heute. So will es die Energiestrategie des Bundes. Klar ist: Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es viele neue Windkraftanlagen. Doch die Suche nach geeigneten Standorten ist aufwändig. Denn neben den Windverhältnissen müssen auch die Lage von Schutzgebieten und Gebäuden sowie viele weitere Aspekte berücksichtigt werden.
Darum hat der Umweltingenieur Stefano Grassi vom Institut für Kartografie und Geoinformation der ETH Zürich eine Methode entwickelt, mit der sich geeignete Standorte für Windkraftanlagen wesentlich einfacher als bisher ermitteln lassen. Dazu verwendet er ein so genanntes Geoinformations-System. Dieses berücksichtigt Informationen über Windströmungen, aber auch Bahnlinien, die Nähe zu Elektrizitätswerken und rund 200 weitere Faktoren.
Das Ergebnis ist eine digitale Karte mit optimalen Standorten für Windturbinen. «Mit dem Verfahren können geeignete Flächen viel schneller identifiziert werden als bisher», sagt Grassi. Zudem lässt sich die Methode auch auf andere erneuerbare Energien anwenden, beispielsweise für den Bau von Solaranlagen. Oder für den Ausbau des Stromnetzes: Ab Oktober wird Stefano Grassi in Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber Swissgrid mögliche Trassen für Hochspannungsleitungen in der Schweiz identifizieren.
«Wissen»
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