Intimer EinblickDas faszinierende Sexleben der Delfine
Delfine treiben es gern, oft und so gut wie mit allem und jedem. Wie sich der Geschlechtsverkehr genau abspielt, haben Forscher nun erstmals beobachtet.
Beim Thema Sex kennen Delfine keine Grenzen. Sie begatten ihre Verwandten und machen sogar vor Menschen keinen Halt. Auch bei der Penetration von Abflussrohren sind sie schon beobachtet worden.
Abgesehen von diesen Merkwürdigkeiten ist jedoch auch die klassische Paarung der Tiere faszinierend. Schliesslich müssen sie diese freischwimmend im offenen Meer vollziehen – und zwar ohne dass dabei Wasser in den Genitaltrakt des Weibchens gerät.
Wie sie das anstellen, haben Forscher der Dalhousie University im kanadischen Halifax nun erstmals untersucht.
Kunst-Penisse und -Vaginen
Dafür sammelte das Team um Dara Orbach zunächst Fortpflanzungsorgane von Delfinen, die eines natürlichen Todes gestorben waren. Mit deren Hilfe entwickelten die Biologen eine Methode, «mit der sich die Penisse der Tiere zu einer vollen Erektion aufblasen lassen», wie es in einer Mitteilung heisst. Dies, um damit anschliessend mit dem Vaginalgewebe von Weibchen die Kopulation zu simulieren.
Danach untersuchten Orbach und ihre Kollegen im Computertomographen, wie tief der Penis der Meeressäuger die Vagina beim Geschlechtsakt penetriert und an welchen anatomischen Punkten er dabei vorbei muss.
Verbesserung von Zuchtprogrammen
Die Aufnahmen offenbarten Bemerkenswertes: Sie zeigen, dass sich der Penis der Männchen zur Besamung regelrecht durch die Vagina des Weibchens schlängeln muss. Diese ist nämlich nicht gerade geformt, sondern gewunden und faltig (siehe Bildstrecke).
Die Forscher werten die Erkenntnis als wichtig. Einerseits liefern sie Hinweise darauf, wie sich die Genitalien der Delfine im Laufe der Zeit für den Akt im Wasser angepasst haben.
Andererseits kann das neue Wissen helfen, Zuchtprogramme künftig erfolgreicher zu machen: «Unsere Methode zeigt unter anderem, welche anatomischen Strukturen beim Geschlechtsakt miteinander in Kontakt kommen. Werden diese im Zuge einer künstlichen Befruchtung gezielt stimuliert, steigt womöglich die Wahrscheinlichkeit einer Empfängnis», so die Hoffnung.