Ukraine-Krieg: Diese Panzer liefert der Westen an die Ukraine

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Ukraine-KriegDiese Panzer liefert der Westen an die Ukraine

Frankreich, Deutschland und die USA liefern Schützen- und Spähpanzer an die Ukraine. Die Fahrzeuge sind bereits Jahrzehnte alt, doch sollten sie noch einiges bewirken können.   

Frankreich liefert den AMX-10-RC-Spähpanzer. (Archivbild)
Von Deutschland kommt der Marder – welches Modell geliefert wird, ist unklar. (Archivbild)
Die USA liefern den Bradley, der bereits in den Irak-Kriegen breit eingesetzt wurde. (Archivbild)
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Frankreich liefert den AMX-10-RC-Spähpanzer. (Archivbild)

IMAGO/Björn Trotzki

Darum gehts

  • Die USA, Frankreich und Deutschland schicken Panzer in die Ukraine. 

  • Diese sind zwar nicht neu, sollten der Ukraine aber nützlich sein. 

  • Laut dem deutschen Verteidigungsexperten Carlo Masala könnte in Kürze auch die Diskussion über die Lieferung von schwereren Kalibern starten.

Nachdem Frankreich der Ukraine die Lieferung von Panzer versprochen hat, ziehen die USA und Deutschland nach. Frankreich liefert AMX-10-RC-Spähpanzer, Deutschland den Schützenpanzer Marder und die USA das Pendant zum Marder (Bradley). Die drei Panzer sind zwar nicht neu, haben aber laut «Aargauer Zeitung» noch einiges auf dem Buckel.  

Frankreich liefert AMX-10 RC

Frankreich soll noch 250 AMX-10-RC-Panzer besitzen. (Archivbild)

Frankreich soll noch 250 AMX-10-RC-Panzer besitzen. (Archivbild)

IMAGO/Björn Trotzki

Der Späh- und Aufklärungspanzer AMX-10 RC wiegt nur 14 Tonnen und ist mit seinem 6x6-Radantrieb ein schneller und mobiler Panzer. Er wird seit den 1970er-Jahren gebaut und verfügt über eine 105-Millimeter-Kanone. Diese ist für die Gesamtgrösse des Franzosen eigentlich zu gross und kann durch das bei einer guten Treffgenauigkeit auch russischen T-72-Panzern gefährlich werden.

Der Nachteil des Fahrzeugs ist, dass die Panzerung weniger schützt als die von anderen Kampfpanzern. Und der Radantrieb sei laut «Aargauer Zeitung» in sumpfigen Gebieten – wie in der Ukraine im Frühling – eher ungeeignet.  

Deutschland liefert Marder

Der Marder (rechts im Bild) wurde im Kalten Krieg entwickelt und ist seitdem immer wieder modernisiert worden. (Archivbild)

Der Marder (rechts im Bild) wurde im Kalten Krieg entwickelt und ist seitdem immer wieder modernisiert worden. (Archivbild)

IMAGO/Björn Trotzki

Auch der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Lieferung von Panzern an die Ukraine bewilligt. Dabei handelt es sich um Schützenpanzer des Typs Marder. So sollen bereits 100 Exemplare eingelagert bei der deutschen Industrie bereitstehen, ein Teil davon soll aber an Griechenland geliefert werden. 

Welches Modell des Marders Deutschland liefert, ist unklar. Er wiegt 35 Tonnen und verfügt über einen 600 PS starken Kettenantrieb. Die 20-Millimeter-Kanone kann aber auch Panzerabwehr-Lenkwaffen wie Milan abschiessen. 

Die USA liefern Bradley

Der US-Panzer Bradley ist nach US-Zweitweltkriegsgeneral Omar Bradley benannt. (Archivbild)

Der US-Panzer Bradley ist nach US-Zweitweltkriegsgeneral Omar Bradley benannt. (Archivbild)

imago images/Everett Collection

Laut «Aargauer Zeitung» handelt es sich dabei um das amerikanische Pendant zum Marder. Er verfüge mit einer 25-Millimeter-Kanone aber nochmals über etwas mehr Durchschlagskraft.

Bis zu 200 Schuss pro Minute können abgegeben werden. Auch er kann panzerbrechende Lenkwaffen abschiessen. Die Fahrzeuge wurden in den 80er-Jahren entwickelt und wurden in den Irakkriegen breit eingesetzt. Die USA besitzen verschiedene Modelle. Neben Drei-Mann-Besatzung aus Kommandant, Fahrer und Richtschütze kann der Bradley bis zu sieben Infanteristen mitführen.

Weshalb erst jetzt? 

Dass die Geräte vom Westen erst jetzt geliefert werden, könnte laut dem deutschen Militärexperten und Dozent an der Bundeswehruniversität München, Carlo Masala, am von Russland in den letzten Wochen eskalierten Raketenkrieg liegen. «Man hatte den Eindruck, Russland will die Ukraine in die Steinzeit zurückbomben», sagte er im Interview mit dem ZDF.

Der Vorteil für die Ukraine sei nun die schnellere und geschütztere Verschiebung von ukrainischen Soldaten an die Front. Entscheidend sei, dass nun die Ausbildung schnell vonstattengehe und die Ukrainer das Gerät schnell einsetzen könnten, so Masala.

Werden nun auch die «Biester» geliefert? 

Der Experte ist zudem der Meinung, dass dies nun dazu führen werde, dass auch die Lieferung von schweren Kampfpanzern in den kommenden Monaten diskutiert werde. Dazu gehören der Leopard II, der französische Leclerc oder der amerikanische Abrams. 

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