Schweizer Volkskrankheit: Jede zehnte Person leidet unter Schlafmangel

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Schweizer VolkskrankheitJede zehnte Person leidet unter Schlafmangel

Obwohl aufgerechnet rund 700’000 Menschen hierzulande mit Schlafproblemen kämpfen, fehlt es an Behandlungsplätzen. Spitäler rüsten auf. 

von
sys
Die Schlaflosigkeit ist nichts Ungewöhnliches, sie betrifft rund 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung. (Symbolbild) 
In der Schweiz fehlt es jedoch an Therapieplätzen. (Symbolbild) 
Der Schlafmangel kann jedoch ernste Krankheiten hervorrufen. (Symbolbild) 
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Die Schlaflosigkeit ist nichts Ungewöhnliches, sie betrifft rund 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung. (Symbolbild) 

IMAGO/Rolf Poss

Darum gehts

  • In der Schweiz leiden rund 30 Prozent der Bevölkerung an behandlungsbedürftigen Schlafstörungen. 

  • Die Folgen davon können gravierend sein. 

  • Es fehlt jedoch an Behandlungsmöglichkeiten sowie Spezialisten und Spezialistinnen. 

Schlaf gehört zu den menschlichen Grundbedürfnissen. Deswegen zeigen sich die Folgen von zu wenig Schlaf in allen Lebensbereichen. Fehlende Konzentration und eine Zunahme von Krankheiten sind nur zwei von vielen Nebenwirkungen, die durch zu wenig Schlaf ausgelöst werden. 

Doch auch in der Schweiz ist schlechter Schlaf das Volksleiden Nummer eins. Sogar rund 30 Prozent der Bevölkerung sollen von einer Schlafstörung betroffen sein, die Behandlung erfordere, so die «SonntagsZeitung» (Bezahlartikel). 

Jeder Zehnte kann nicht ein- oder durchschlafen

Albrecht Vorster ist Schlafforscher am Inselspital in Bern. Er sagt, dass zu den häufigsten Formen von Schlafstörungen die Insomnie gehört. Jeder Zehnte kann nicht ein- oder durchschlafen. Aufgerechnet auf die Erwachsenenbevölkerung in der Schweiz dürften rund 700’000 Menschen davon betroffen sein.

Die dadurch verursachten wirtschaftlichen Kosten sollen sich in der Schweiz auf rund acht Milliarden Franken jährlich belaufen. Es gibt zu wenig Therapieplätze und die Spezialisten für Insomnie seien untervertreten, wie die «SonntagsZeitung» schreibt.

So soll es beispielsweise in Basel nur einen Therapeuten geben, der eindeutig auf Insomnie spezialisiert sei und sie behandelt. Die Wartezeiten sollen sich anderswo noch länger – bis auf ein halbes Jahr – belaufen. 

Eintrittsschwelle tief halten

Aufgrund der grossen Nachfrage hat beispielsweise die Klinik Hirslanden in Zürich das Personal aufgestockt und expandiert: Im Dezember wurde ein zweiter Standort des Schlafzentrums in Zürich Oerlikon eröffnet. Das Inselspital Bern hat schweizweit die erste Walk-in-Klinik eröffnet, mit dem Ziel, die Eintrittsschwelle möglichst tief zu halten. 

Denn für Menschen, die von Schlafstörungen betroffen sind, gäbe es zu wenig Anlaufstellen. Es brauche mehr als eine medizinische Abklärung, wie beispielsweise eine Verhaltenstherapie bei spezialisierten Psychologen.  

Hast du oder hat jemand, den du kennst, eine Depression?

Hier findest du Hilfe:

Pro Mente Sana, Tel. 0848 800 858

Kinderseele Schweiz, Beratung für psychisch belastete Eltern und ihre Angehörigen

Verein Postpartale Depression, Tel. 044 720 25 55

Angehörige.ch, Beratung und Anlaufstellen

VASK, regionale Vereine für Angehörige

Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147

Dargebotene Hand, Sorgen-Hotline, Tel. 143

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