In diesen 10 Berufen gibt es die meisten Unfälle

Aktualisiert

UnfallstatistikIn diesen 10 Berufen gibt es in der Schweiz die meisten Unfälle

Die meisten Menschen, die letztes Jahr in der Schweiz verunfallt sind, konnten ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Andere hatten weniger Glück, wie neue Zahlen der Suva zeigen.

Darum gehts

  • Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt hat letztes Jahr über 250’000 Unfälle mit einer Arbeitsunfähigkeit von über drei Tagen registriert.
  • Die häufigsten Verletzungen waren Brüche, Verstauchungen und Prellungen.
  • 80 Prozent der Verunfallten waren männlich, 20 Prozent weiblich. 

Die Schweizerische Unfallversicherungsanstalt (Suva) hat letztes Jahr über eine Vier­tel­mil­li­on Unfälle mit einer Arbeitsunfähigkeit von über drei Tagen registriert. Bei den Unfällen handelt es sich um Suva-versicherte Personen, die 2022 Taggeldleistungen bezogen haben.

In der Bildstrecke siehst du, in welchen Berufen es die meisten Unfälle gibt.

Die meisten Unfälle passieren in der Freizeit

Unter den 250’000 Unfällen sind auch Fälle, die sich in früheren Jahren ereignet haben, bei denen die Rückkehr an den Arbeitsplatz aber noch nicht erfolgt ist. Rund 100'000 waren Berufsunfälle und 140'000 Freizeitunfälle. Weitere 10'000 Unfälle passierten arbeitslosen Personen.

Männer verunfallen öfter als Frauen

In absoluten Zahlen sind in der Baubranche, in Handels- und Lagerbetrieben sowie im Personalverleih am meisten Personen verunfallt. Im Schnitt belief sich die Arbeitsunfähigkeit nach den Unfällen auf 43 Tage. 80 Prozent der Verunfallten waren männlich, 20 Prozent weiblich. Der Altersdurchschnitt lag bei 41 Jahren.

Bist du letztes Jahr verunfallt?

Brüche, Verstauchungen und Prellungen

Laut der Suva reissen die Unfälle die Opfer schlagartig aus ihrem gewohnten Umfeld, im Spital fühlten sie sich oft allein gelassen. Die häufigsten Verletzungen im letzten Jahr waren Brüche, Verstauchungen und Prellungen, betroffen waren vor allem Knie, Fussgelenke, Finger und Schultern.

Bei Patrouille Suisse gabs kürzlich einen Unfall, der verhältnismässig glimpflich ausging. Andere hatten letztes Jahr weniger Glück, wie neue Zahlen der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt zeigen.20min/News-Scout

Über 90 Prozent der Verunfallten arbeiten wieder

92 Prozent der Menschen, die 2022 verunfallten, konnten ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Sie benötigten nur vorübergehend finanzielle und beratende Unterstützung. Die Reintegrationsrate bewege sich damit «auf konstant hohem Niveau», so die Suva: Im Durchschnitt arbeiten rund 90 Prozent der Verunfallten wieder.

So viel Taggeld gibts bei Arbeitsunfähigkeit

Die Betroffenen erhalten bei Arbeitsunfähigkeit ab dem dritten Tag nach dem Unfall ein Taggeld in Höhe von 80 Prozent ihres Bruttolohns. Die Taggelder gibt es solange, bis ein stabiler Gesundheitszustand vorliegt. 2022 zahlte die Suva pro Fall durchschnittlich 6200 Franken aus. Insgesamt beliefen sich die Taggeldleistungen auf 1,54 Milliarden Franken.

«An Tagen mit über 30 Grad gibt es sieben Prozent mehr Unfälle»

Simone Isermann, Mediensprecherin bei Suva, gibt Tipps für die Arbeit in der Sommerhitze.
Simone Isermann, Mediensprecherin bei Suva, gibt Tipps für die Arbeit in der Sommerhitze.Schweizerische Unfallversicherungsanstalt
Diesen Sommer ist es richtig heiss, gibts darum mehr Unfälle?
Ja, eine statistische Analyse der Suva unter Beizug von täglichen Wetterdaten hat gezeigt, dass sich an Tagen mit Temperaturen über 30 Grad sieben Prozent mehr Unfälle ereignen als an anderen Sommertagen. Gründe dafür können unter anderem Übermüdung und Unkonzentriertheit sein.
Wie können Arbeitnehmende Unfälle vermeiden?
Um die steigende Körpertemperatur auszugleichen, ist es wichtig, viel Wasser zu trinken, regelmässig Pausen im Schatten und an kühlen Orten zu machen und das Arbeitstempo der Hitze und dem Körpergefühl anzupassen. Im Zusammenhang mit dem Schutz vor UV-Strahlung ist es zudem wichtig, einen Helm mit Nackenschutz und Stirnblende oder einen Sonnenhut zu tragen.
Was können die Arbeitgebenden tun?
Sie können die Arbeitszeiten anpassen und schwere körperliche Arbeiten im Freien möglichst in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlegen. Zudem sind Arbeitgebende verpflichtet, ausreichend Wasser und die benötigte persönliche Schutzausrüstung wie beispielsweise Stirnblende und Nackenschutz zur Verfügung zu stellen.

Bist du in der Forstwirtschaft tätig? Wie gefährlich ist der Job wirklich? Teile deine Erfahrungen mit uns!

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Marcel Urech (mur) ist seit Februar 2021 Teil des Wirtschaftsressorts von 20 Minuten, wo er unter anderem über Notenbanken, Gold und Bitcoin schreibt.

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