26 VerletzteUkrainischer Abgeordneter zündet Handgranaten in Ratssitzung
Bei einer Sitzung in der Ukraine hat ein Mann zwei Handgranaten gezündet. Eine Person kam beim Angriff ums Leben, sechs der insgesamt 26 Verletzten schweben in Lebensgefahr.
Darum gehts
- Bei einem Anschlag ist in der Ukraine eine Person getötet worden.
- Ein Video zeigt, wie ein Abgeordneter eines Dorfrats drei Granaten im Sitzungszimmer zündet.
- Der Geheimdienst SBU ermittelt wegen möglichen terroristischen Hintergründen.
In der westukrainischen Region Transkarpatien hat ein Abgeordneter während einer Dorfratssitzung mehrere Handgranaten gezündet. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, kam bei der Tat eine Person ums Leben. Weitere 26 Personen wurden laut «Radio Free Europe» verletzt.
Sechs Personen erlitten lebensgefährliche Verletzungen und mussten ins Spital gebracht werden – darunter offenbar auch der Täter, bei dem die Sanitäter offenbar Wiederbelebungsversuche einleiteten. In einem Polizeivideo ist zu sehen, wie der Mann in den Sitzungsraum eintritt und unvermittelt mehrere Granaten wirft. Der Vorfall spielte sich im Dorf Kerezky ab, das knapp 40 Kilometer von der rumänischen Grenze entfernt liegt.
Abgeordneter gehörte zu Präsidentenpartei
Zum Tathintergrund wurde zunächst nichts bekannt. Übereinstimmenden Medienberichten nach soll der Abgeordnete zur Präsidentenpartei Diener des Volkes gehören, laut «Ukrainska Pravda» handelt es sich dabei um Serhiy Batryn. Der Geheimdienst SBU nahm Ermittlungen auf, unter anderem wegen Terrorismus. Das Video der Tat machte im Netz schnell die Runde, weil die Sitzung auf Facebook live übertragen wurde.
Seit dem Ausbruch von Kämpfen zwischen von Moskau unterstützten ostukrainischen Separatisten und der Armee im Frühjahr 2014 sind zahlreiche Waffen in dem osteuropäischen Land im Umlauf. Der russische Einmarsch vor fast 22 Monaten hat den Waffenumlauf noch mal verstärkt. Das Gebiet Transkarpatien liegt im äussersten Westen der Ukraine und grenzt an Polen, die Slowakei, Ungarn und Rumänien.
Anm. d. Red.: In einer ersten Fassung des Artikels war auch das Video in unkenntlich gemachter Form beinhaltet, das den Angriff zeigt. Wir haben uns dazu entschieden, das Video zu löschen, weil die gewaltsame Handlung im Video die Gefühle von Leserinnen und Lesern verletzen könnte.