Neue StudieIntervallfasten ist schlechter für dich als du denkst
Intervallfasten hilft beim Abnehmen und ist gut für dich. Das wurde zumindest bislang angenommen. Doch stimmt das wirklich? Eine neue Studie behauptet das Gegenteil.

Heidi Klum, Jennifer Aniston, Kourtney Kardashian, Jimmy Kimmel – all diese Stars sind Fans des Intervallfastens. Doch nun zeigt eine Studie, dass die Methode zur Gewichtsabnahme mit Herzerkrankungen in Verbindung stehen soll.
Hast du Intervallfasten schon mal ausprobiert?
Intervallfasten, was ist das überhaupt?
Beim Intervallfasten isst du nur innerhalb eines festgelegten Zeitfensters und fastet den Rest des Tages. Dies soll einerseits helfen, das Gewicht besser zu kontrollieren, da du automatisch weniger Kalorien zu dir nimmst. Andererseits wird angenommen, dass es viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt.
Die am weitesten verbreitete Form des Intervallfastens ist das intermittierende Fasten, bei dem du innerhalb von acht Stunden Nahrung zu dir nimmst und die restlichen 16 Stunden fastest. Der Zeitraum des Fastens kann auf 14 Stunden verkürzt oder auf 18 bis 20 Stunden verlängert werden.

Was ist bei der Studie herausgekommen?
Laut Forschenden der Shanghai Jiao Tong University School of Medicine haben Personen, die intervallfasten, ein um 91 Prozent höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben. Dies im Vergleich zu nicht fastenden Menschen.
Diejenigen, die bereits unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten und intervallfasteten, sollen ein 66 Prozent höheres Risiko haben, an einer Herzkrankheit oder einem Schlaganfall zu sterben.
Was ist das für eine Studie?
Präsentiert wurde das Ergebnis in Chicago bei einer Konferenz der American Heart Association’s Epidemiology and Prevention. In der Studie wurden die Gesundheitsdaten von über 20’000 US-Amerikanerinnen und Amerikanern untersucht. Verwendet wurden die Daten von über 20-Jährigen, die zwischen 2003 und 2018 an Gesundheitsbefragungen teilnahmen. Deren Angaben wurden über einen Zeitraum von acht Jahren beobachtet.
Was bedeuten die Ergebnisse?
Die Studie ist gerade erst erschienen. Bislang sind Expertinnen und Experten noch dabei, die Ergebnisse auszuwerten und zu hinterfragen. Andreas Michalsen, Inhaber der Stiftungsprofessur Naturheilkunde an der Charité Berlin und renommierter Experte für Fasten, äussert sich gegenüber dem «Standard» jedoch kritisch: «Ich schätze epidemiologische Studien in Bezug auf intermittierendes Fasten als absolut unzuverlässig ein. Ihr Aussagewert ist äusserst gering.»
Er sagt auch: «Am meisten irritiert, dass eine Beobachtungsdauer von acht bis elf Jahren vorliegt. Intermittierendes Fasten ist erst seit etwa drei bis fünf Jahren eine häufigere Praxis.» Deswegen müsse man davon ausgehen, dass bei den Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern andere Gründe vorlagen, Mahlzeiten wegzulassen.
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