«Es darf zu keiner Kündigung kommen»: SP kritisiert Post scharf

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Filialen-Abbau«Es darf zu keiner Kündigung kommen»: SP kritisiert Post scharf

Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Post 170 Poststellen schliessen wird. Die Gewerkschaft Syndicom und die SP kritisieren das Vorgehen der Post scharf.

Darum gehts

  • Die Post muss sparen.
  • Der Konzern will 170 Poststellen schliessen.
  • Für die SP gibt es keinen Grund, die Präsenz der Post zu reduzieren.

Die Post muss sparen und will deshalb 170 Poststellen schliessen. Dies wurde am Mittwochmorgen bekannt. Nun hat sich die Gewerkschaft Syndicom zu den bevorstehenden Schliessungen geäussert und übt massive Kritik. «Dies ist eine radikale Abkehr von ihrer bisherigen Strategie, die eine Stabilisierung des Filialnetzes bei rund 800 Filialen vorsieht. Im Endeffekt würde mindestens jede fünfte noch bestehende Filiale geschlossen», schreibt die Gewerkschaft.

«Es gilt, möglichst viele Filialen und Arbeitsplätze zu erhalten.»

Manuel Wyss, Mitglied der Geschäftsleitung von Syndicom

«Sollte die Post das in die Tat umsetzen, entspräche das einem Abbau des Service public sondergleichen. Zudem würde eine Reduktion der Anzahl Poststellen die von der Post verfolgte Strategie, die eine Öffnung ihrer Filialen für Partner vorsieht (Netzöffnung), bestimmt nicht begünstigen», so das Fazit von Syndicom.

«Es darf zu keiner einzigen Kündigung kommen»

Manuel Wyss, Mitglied der Geschäftsleitung von Syndicom: «Wir stehen ein für einen ausgebauten Service public und wehren uns gegen Abbaupläne in der Grundversorgung. Es gilt, möglichst viele Filialen und Arbeitsplätze zu erhalten.» Die Gewerkschaft rufe die Politik und dabei insbesondere die betroffenen Kantons- und Gemeindebehörden sowie deren Bevölkerung dazu auf, sich ihrerseits für den Erhalt ihrer Poststellen einzusetzen.

Syndicom schreibt weiter, dass es für sie klar ist, dass es mit den verfehlten Plänen der Post zu keinen Kündigungen kommen darf. Wyss: «Sollte es tatsächlich zu einer Reduktion der Anzahl Poststellen kommen, fordert Syndicom von der Post, dass es zu keiner einzigen Kündigung kommt. Nicht zuletzt aufgrund des Durchschnittsalters des bestehenden Personals kann Postnetz dies unter Ausnützung der natürlichen Fluktuation ohne jeden Zweifel sicherstellen.»

SP will Kahlschlag bei Poststellen stoppen

Auch die SP äussert sich zu den Plänen der Post. In einer Mitteilung schreibt die Partei: «Die SP fordert Bundesrat Albert Rösti dazu auf, gegen diese Pläne vorzugehen und die Grundversorgung sicherzustellen. Poststellen sollen für zusätzliche Dienstleistungen geöffnet werden, um regionale Lücken zu vermeiden.»

«Es gibt keinen Grund, die Präsenz der Post zu reduzieren.»

SP-Nationalrat David Roth

David Roth, SP-Nationalrat aus Luzern: «Ein Abbau der Poststellen bedeutet längere Wege für die Bevölkerung – besonders in ländlichen Gebieten – und führt zu mehr Verkehr in den Städten.» Weiter sagt Roth, dass die Post finanziell gut dastehe. «Es gibt keinen Grund, die Präsenz der Post zu reduzieren», so Roth.

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