Olympia 2024: Polizei, Militär und KI gegen Terrorgefahr

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Olympia Paris«Extrem hohe» Terrorgefahr: Mega-Aufgebot von Militär und Polizei

Am Freitag startet das nächste Sport-Highlight des Sommers: die Olympischen Spiele in Paris. Bereits Tage zuvor gleicht die französische Hauptstadt einer Festung.

Darum gehts

  • Am Freitag werden in Paris die Olympischen Sommerspiele eröffnet.

  • In der französischen Hauptstadt ist deshalb ein Mega-Aufgebot von Sicherheitskräften präsent.

  • Neben erhöhter Terrorgefahr rechnet man auch mit Cyberattacken.

Unmittelbar vor dem Start der Olympischen Spiele gleicht Paris einer belagerten Stadt, für Touristen gibt es oft kein Durchkommen. Bewaffnete Soldaten patrouillieren zum Schutz vor Terror und Gefahren, Polizisten sichern Strassensperren, Helikopter sind in der Luft und Schnellboote mit Beamten auf der Seine unterwegs.

Mega-Aufgebot für Sicherheit

Rund 45'000 Sicherheitskräfte werden alleine zu der Eröffnung der Spiele am Freitag im Einsatz sein. Während der Spiele sind im Durchschnitt täglich 35'000 Polizisten und Gendarmen aus dem ganzen Land im Einsatz sowie 18'000 französische Militärangehörige. Hunderte Spezialkräfte der französischen Luftwaffe überwachen ausserdem von mehreren Stützpunkten aus den Luftraum, wobei es unter anderem darum geht, möglicherweise heranfliegende Drohnen in sensiblen Bereichen unschädlich zu machen.

Zu den französischen Einsatzkräften kommt eine begrenzte Zahl von Sicherheitskräften aus anderen Ländern hinzu, die teils zum Schutz der eigenen Sportler anreisen. Für Aufsehen in Paris sorgten bereits Polizeifahrzeuge aus Katar und Beamte aus dem arabischen Land, die mit französischen Kollegen in der Metro auf Patrouille gingen.

Auch ausländische Einheiten sind in Paris vor Ort. Wie hier etwa aus Brasilien.

Auch ausländische Einheiten sind in Paris vor Ort. Wie hier etwa aus Brasilien.

IMAGO/ABACAPRESS

Festnahmen und vereitelte Terrorpläne

Frankreich hatte im März die höchste Terrorwarnstufe ausgerufen. Wie Innenminister Gérald Darmanin kürzlich sagte, bleibe die terroristische Bedrohung in Frankreich «extrem hoch», insbesondere vor den Olympischen Spielen. Im Zusammenhang mit möglichen Terrorplänen gab es bereits mehrfache Festnahmen.

«Die Anhänger des Islamischen Staates (IS) und der Al-Qaida in Europa beabsichtigen mit ziemlicher Sicherheit, die Olympischen Spiele in Paris anzugreifen», heisst es in einer Analyse des weltweit agierenden Intelligence-Unternehmens Recorded Future zur konkreten Gefahr von Anschlägen. Wegen der Sicherheitsvorkehrungen und der auf die höchstmögliche Stufe angehobenen Terrorwarnung seien erfolgreiche Anschläge aber unwahrscheinlicher geworden.

Cyberattacken befürchtet

Neben konkreten Gewalttaten bereiten sich Frankreichs Sicherheitsbehörden aber auch auf Hacking- und Cyberattacken während der Spiele vor. Es sei zu befürchten, dass es massive Versuche geben werde, bei den Besuchern Angst vor Terror und anderen Gefahren zu sähen, das Ansehen der Spiele zu untergraben und deren Ablauf zu sabotieren, warnten Sicherheitsexperten. Vor zwei Jahren begann Frankreichs Cybersicherheitsbehörde mit der Erstellung einer Strategie zur Abwehr derartiger Attacken.

Recorded Future nennt in seiner Bedrohungs-Analyse für die Spiele als staatliche Akteure von Cyberattacken neben Russland auch den Iran und Aserbaidschan. Das Land am Kaukasus hat Frankreich im Visier, weil Paris Armenien im Konflikt mit Aserbaidschan um die Region Berg-Karabach unterstützt.

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KI-Videotechnik überwacht Besuchermassen

Um die Bewegungen der Millionen von Besucherinnen und Besuchern zu überwachen, soll in Paris auch in begrenztem Umfang eine auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Videoüberwachung eingesetzt werden. Die Auswertung von Kamerabildern mit intelligenter, algorithmusbasierter Technik soll es erlauben, das Eindringen von Personen in nichtöffentliche oder sensible Bereiche zu erkennen, ebenso Bewegungen von Menschenmengen in Risikobereichen, eine ungewöhnlich hohe Ansammlung von Menschen und auch herrenlose Gepäckstücke. Eine Gesichtserkennung über die Kameras wird es nicht geben.

4355 Personen fallen bei Sicherheitscheck durch

Alle Personen, die in irgendeiner Weise an den Olympischen Spielen beteiligt sind – also etwa Athleten, Trainer, Journalisten, Freiwillige, Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste und sogar Anwohner – , wurden einer Sicherheitsprüfung unterzogen. Total 4355 Personen wurden nach diesem Check von den Spielen ausgeschlossen.

880 Menschen wurden wegen des Verdachts der ausländischen Einflussnahme ausgeschlossen, 360 wegen bestehender Ausreiseanordnungen und 142 wegen Einträgen in der französischen Gefährderkartei, wie das Innenministerium erläuterte. Zudem befinden sich unter den Ausgeschlossenen laut den Auskünften 260 als Islamisten erfasste Menschen, 186 Linksextreme und 96 Rechtsextreme.

Am Freitag geht es los mit der Eröffnungsfeier auf der Pariser Seine.

Am Freitag geht es los mit der Eröffnungsfeier auf der Pariser Seine.

IMAGO/ABACAPRESS

Morddrohungen gegen Israels Olympioniken

In absoluter Alarmbereitschaft sind auch die israelischen Sicherheitsbehörden. Wie die «Bild»-Zeitung schreibt, haben mindestens 15 der 88 Delegations-Mitglieder Morddrohungen in ihren privaten E-Mail-Postfächern erhalten. In den Mails heisst es: «Die Verteidiger des Volkes teilen hiermit mit, dass sie jegliche israelische Präsenz bei den Olympischen Spielen angreifen werden.» Die Athletinnen und Athleten seien nicht zu den Olympischen Spielen eingeladen.

«Solltet ihr doch kommen, dann seid euch bewusst, dass wir planen, die Ereignisse von München 1972 zu wiederholen.» Damals hatten palästinensische Terroristen israelische Sportler im Olympischen Dorf überfallen und als Geiseln genommen. Insgesamt starben bei diesem Terrorakt elf israelische Geiseln, ein deutscher Polizist und fünf Terroristen. Frankreichs geschäftsführender Innenminister Gérald Darmani sagte am Montag, dass die israelische Olympia-Delegation besonders und rund um die Uhr geschützt wird.

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