Super LeagueSchuhwurf-Eklat und umstrittener Elfer: «Mehr Penalty als keiner»
Es war nicht der Abend des Joël Monteiro. Zunächst wurde dem YB-Stürmer beim 0:0 gegen den FCZ ein umstrittener Penalty nicht gegeben, dann flog er kurze Zeit später vom Platz.
Darum gehts
- Die Young Boys ringen dem FC Zürich ein 0:0 ab.
- Zu reden gab eine Szene rund um YB-Angreifer Joël Monteiro.
- Zunächst sollte es Penalty für den Stürmer geben, dann flog er vom Platz.
In der 78. Minute im Spiel zwischen Meister YB und dem Leader FCZ im Letzigrund stiess Joël Monteiro in den Zürcher Sechzehner vor und ging kurz nach der Strafraumgrenze zu Boden. FCZ-Verteidiger Mirlind Kryeziu soll ihm auf den Schuh getreten haben.
Danach überschlugen sich die Ereignisse. Der Nati-Stürmer war vor Wut ausser sich und reklamierte heftig. In der Hitze des Gefechts warf er seinen Schuh in Richtung Schiri Urs Schnyder. Dumm nur, dass FCZ-Hüne Mirlind Kryeziu in der Flugbahn des Wurfgeschosses stand. Trotz fehlender Absicht seitens Monteiro nahm der Abwehr-Hüne das späte Berner Gastgeschenk dankend an.
Schiri-Experte sieht Diskussionspotenzial
«Ich spürte etwas am Kinn und als ich runter schaute, sah ich einen Schuh. Da war für mich klar, dass ich auch zu Boden gehe», beschrieb Kryeziu die Szene, die zum Platzverweis des Nati-Stürmers führte. Der Berner habe sich direkt entschuldigt, doch für ihn sei direkt klar gewesen, dass er zu Boden gehen müsse, so Kryeziu. Doch war der Ärger des Stürmers berechtigt?
Blue-Experte Rolf Fringer ging nach dem Spiel mit dem Gefoulten einig. «Für mich ist es viel mehr ein Penalty als kein Penalty», meinte der ehemalige Trainer. Es sei sehr viel Wohlwollen des Schiris gewesen, so Fringer. Schiri-Experte Pascal Erlacher stellte sich bei blue hinter seine Berufskollegen. «Aus der Sicht des VAR war es zu wenig, um einzugreifen. Darüber kann man aber diskutieren», so Erlacher.
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Mirlind Kryeziu: «Gehört zu meinem Job»
Der vermeintliche Übeltäter Kryeziu räumte zwar ein, dass es einen Kontakt mit Monteiro gab, verwies aber darauf, dass dieser ausserhalb des Strafraums stattfand. «Dass ich ihn störe, gehört zu meinem Job», hängte der 27-Jährige schmunzelnd an. Verständlicherweise hatte YB-Captain Loris Benito da eine andere Meinung.
Gegenüber 20 Minuten sagte der 33-Jährige: «Es ist viel Kontakt da, im Moment des Fouls ist es für mich fast klar, dass es Foul ist.» Er habe aber auf den Check gewartet und sei darum ruhig geblieben. Dieser folgte dann beim nächsten Unterbruch und revidierte die Entscheidung von Schiri Urs Schnyder nicht. So blieb es beim 0:0 bis zum Schluss – trotz Überzahl des FCZ.
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Dominik Mani (dma) arbeitet seit 2022 für 20 Minuten. Er arbeitet im Ressort Sport, seine Expertise hat er im Fussball, Ski, Eishockey, Tennis und in der Formel 1.
