Henry Bernet«Für mich sind Vergleiche mit Roger Federer eine riesen Motivation»
Der 17-jährige Basler Henry Bernet ist eine der grossen Schweizer Tennishoffnungen. Vor dem Juniorenturnier beim Australian Open spricht er mit 20 Minuten über seine Ziele.
Darum gehts
- Henry Bernet gilt als grosse Hoffnung im Schweizer Tennis.
- Der 17-Jährige steht vor seinem ersten Juniorenturnier beim Australian Open und hat ambitionierte Ziele.
- Im Interview mit 20 Minuten erklärt er, was er von Vergleichen mit Roger Federer hält.
Gleiche Herkunft, gleicher Dialekt, beim gleichen Basler Tennisclub gespielt und auch eine einhändige Rückhand: Die Parallelen zwischen Henry Bernet und Roger Federer sind durchaus vorhanden. Während der 20-fache Grand-Slam-Sieger jedoch längst im Tennis-Ruhestand weilt, hat der 17-jährige Bernet seine Karriere noch vor sich.
«Für mich sind die Federer-Vergleiche eine riesen Motivation», sagt das Basler Tennistalent im Gespräch mit 20 Minuten. Er wisse um die Ähnlichkeiten mit dem Maestro, Druck mache er sich deswegen aber keinen. «Es wäre einfach ein Traum, eine Karriere wie er haben zu können», meint Bernet, der seit neustem bei der Federer-Firma On unter Vertrag steht.
«Für mich war klar: Ich brauche einen Plan B»
Wie Federer spielte auch Bernet in seiner Jugend lange Fussball, eher er sich für den Sport mit der kleinen Filzkugel entschied. Inspiriert für Tennis hat ihn sein älterer Bruder, der vor ihm mit dem Sport begann. «Meine Eltern kamen nicht vom Tennis, sind aber grosse Tennis-Fans», erklärt der Youngster, der mit seiner Familie auch wichtige Lebensentscheide intensiv bespricht.

Ein solcher Entscheid ist die Frage, ob Bernet seine Schule abschliessen oder schon jetzt voll auf Tennis setzen soll. «Für mich war immer klar: Ich brauche einen Plan B», betont der 17-Jährige. Aktuell warte er noch auf Prüfungsresultate, von denen seine weitere Planung abhängen werde.
Schweizer Tenniskollegen geben Tipps
«Entweder mache ich dann mit der Schule weiter oder mit dem Lernen von Sprachen», erklärt Bernet. Mit einem speziellen Sportlerprogramm konnte er einige Fächer online absolvieren. Unterricht in Deutsch, Französisch und Englisch hatte er beim Leistungszentrum von Swiss Tennis in Biel mit einer Lehrerin vor Ort.
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«Ich merke, dass es mir gut tut, etwas neben dem Tennis zu machen», so der reflektierte Teenager, der in Biel auch mit den anderen jungen Schweizer Tennisprofis wie Dominic Stricker, Jérôme Kym oder Leandro Riedi oft zusammen trainiert. «Man merkt, sie wollen mir helfen und geben Tipps. Ich verstehe mich gut mit ihnen», so Bernet über seine fünf Jahre älteren Kollegen.
Bei Australien-Premiere will Bernet glänzen
Während sich Stricker und Riedi 2020 im Junioren-Final von Roland Garros duellierten, hatte Bernet beim French Open letztes Jahr seine Premiere bei einem Junioren-Grand-Slam. In Melbourne will die Schweizer Tennishoffnung nun im Nachwuchstableau des Australian Open für Furore sorgen.

«Es ist das erste Mal für mich in Australien überhaupt. Ich freue mich sehr», sagt Bernet. Nur mit dabei zu sein, reicht dem ambitionierten Jungspund aber nicht. «Das Ziel ist schon, in den Viertelfinal oder noch weiter zu kommen», meint er lächelnd. Für lachende Gesichter hatte Bernet im letzten Herbst auch bei seinem Heimturnier in Basel gesorgt, als ihm in der Quali gegen den Italiener Fabio Fognini (ehemals die Nummer 9) eine Sensation gelang.
Zwar scheiterte er in der darauffolgenden Quali-Runde gegen Landsmann Kym, doch Basel bleibt das Lieblingsturnier Bernets. «Die Swiss Indoors waren immer ein Traum von mir», sagt er. Nun sei es aber auch das Ziel, dort mitspielen zu können und nach vorne zu kommen. Wer weiss, vielleicht gelingt es Bernet ja, die St. Jakobshalle dereinst wieder in eine Schweizer Festhütte zu verwandeln, wie dies sein Idol Federer bei seinen zehn Titelgewinnen in Basel jeweils tat.
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Florian Gnägi (flo) arbeitet seit 2021 für 20 Minuten im Ressort Sport. Seine grösste Expertise hat er auf den Themengebieten Fussball und Tennis.
