Schweizer Oscar-Nominee«Den Fame haben wohl eher meine Kollegen vor der Kamera»
Der Basler Regisseur Tim Fehlbaum (43) ist mit «September 5» für einen Oscar nominiert. 20 Minuten verrät er vor dem Abflug nach LA, dass er nie damit gerechnet hätte.
Der Basler Regisseur Tim Fehlbaum spricht mit 20 Minuten über seine Oscar Nomination.
20 Minuten/ Tanja OpiasaDarum gehts
Tim Fehlbaum, ein Regisseur aus Basel, ist mit «September 5» für einen Oscar nominiert.
Der Film behandelt die tragischen Ereignisse der Olympischen Spiele 1970.
Fehlbaum ist stolz auf die Nominierung, sieht aber die Konkurrenz als stark an.
Das Drehbuch wurde in Basel geschrieben.
Am 3. März finden in Los Angeles die Oscars statt. Nominiert für «Bestes Drehbuch» ist auch der Film «September 5» des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum. Der Thriller erzählt von den tragischen Ereignissen in München im Jahr 1970, als ein Attentat auf die Olympischen Spiele verübt wurde. 20 Minuten trifft den Basler Regisseur vor seinem Abflug nach Los Angeles in einem Café in Basel. Fehlbaum hat die Wochen davor an Screenings seines Films in den USA verbracht. Er ist auf dem Sprung, wirkt aufgeregt und euphorisch.
20 Minuten: Du fliegst am Wochenende nach Los Angeles zu den Oscar-Vorbereitungen, wie fühlst Du Dich?
Tim Fehlbaum: Es ist immer noch sehr überwältigend. Als wir den Film gedreht haben, hätte ich nie gedacht, dass es so weit kommt. Das ist jetzt der Höhepunkt der Reise, die wir gemeinsam gemacht haben und schlussendlich eine Auszeichnung für alle, die am Film mitgearbeitet haben.
20 Minuten: Was bedeutet Dir die Oscar Nomination persönlich?
Tim Fehlbaum: Damit geht ein Traum in Erfüllung, das ist klar. Ich wollte immer schon Film machen und nichts anderes.
20 Minuten: Wie hast Du von der Nomination erfahren?
Tim Fehlbaum: Wir haben den Livestream zur Nomination mit einem Grossteil des Teams geschaut. Das war umso schöner.
20 Minuten: Du bist in Basel aufgewachsen. Welche Rolle spielt Deine Heimatstadt in dem Entstehungsprozess des Films?
Tim Fehlbaum: Gedreht haben wir zwar in München, um auch am Original-Schauplatz zu sein. Das Drehbuch von «September 5» haben wir zu einem grossen Teil aber in Basel geschrieben. Und geschnitten haben wir den Film auch hier. In einem lokalen Kino, wo der Film noch gezeigt wird, ging ich ein paar Mal als Überraschungsgast vorbei. Den Leuten zu zeigen, wie dankbar mich ihr Interesse an unserem Film macht, ist mir wichtig. Das Publikum ist mindestens genauso wichtig wie die Oscar-Nomination.
20 Minuten: Kannst Du noch unerkannt durch die Stadt laufen?
Tim Fehlbaum: Ja, definitiv. (lacht) Diesen Fame haben, glaube ich, eher meine Kollegen und Kolleginnen vor der Kamera.
20 Minuten: Die Oscars kommen mit einer grossen Portion Glamour daher. Wie gehst Du damit um?
Tim Fehlbaum: Ich bin sehr nervös und sage mal so: Ich weiss recht realistisch, wie unsere Chancen sind. Die Konkurrenz ist stark. Da sind wahnsinnig tolle Filme mit dabei. Ich fühle mich geehrt, dass wir überhaupt in einer Gruppe mit diesen Titeln sind.
20 Minuten: Spielt ihr im Gegensatz zur Konkurrenz mit «September 5» eher im Low-Budget-Bereich?
Tim Fehlbaum: Wir erzählen in «September 5» die tragischen Ereignisse während der Olympischen Spiele 1970 in einer Art Kammerspiel aus der Sicht der Medien. Das Set war also durchaus bescheiden, das Aufwendige war die Original-Ausstattung. Unser Film soll ja durch die historische Linse helfen, zu reflektieren, wie wir heute Medien konsumieren.
20 Minuten: Wie schätzt Du Deine Chancen, einen Oscar zu gewinnen, ein?
Tim Fehlbaum: Ich denke, die sind recht überschaubar. (lacht)

Tim Fehlbaum trifft sich einen Tag vor seinem Abflug nach LA mit 20 Minuten zum Gespräch.
20 Minuten/Tanja OpiasaWas denkst du über die Chancen des Films «September 5» bei den Oscars?
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