Alisha Lehmann: Familie, Fussball und Herkunft

Aktualisiert

Fussball-Star wehrt sichJe mehr Kritik Alisha Lehmann kassiert, «desto mehr Lippenstift»

Alisha Lehmann erzählt, wie sie in einem 500-Seelen-Dorf aufwuchs, was sie über die Schweiz denkt – und warum sie Make-up liebt.

Alisha Lehmann spricht im hauseigenen Podcast von Juventus.Youtube/Juventus

Darum gehts

  • Alisha Lehmann spricht im Juventus-Podcast über ihre Herkunft und Familie.
  • Sie beschreibt ihre Kindheit in Tägertschi und die enge Bindung zu ihrer Familie.
  • Lehmann erzählt von ihrem Weg zur Profifussballerin und ihrer Liebe zu Make-up.
  • Sie gewann kürzlich mit Juventus ihren ersten Meistertitel in Italien.

Zuletzt gewann Alisha Lehmann erstmals in ihrer Karriere einen Titel. Mit Juventus wurde sie Meisterin in Italien. Mit ihrem Club kämpft sie nun noch um den Cuptitel, wo sie auf die AS Roma (mit Alayah Pilgrim und Eseosa Aigbogun) trifft. In einem hauseigenen Podcast mit Juve spricht die 26-Jährige nun aber über ...

... ihre Herkunft

Die Schweizerin kommt aus Tägertschi, Münsingen. Der Ort hat laut aktuellen Zählungen etwas mehr als 500 Einwohnerinnen und Einwohner. Auf ihre Herkunft angesprochen, lacht Lehmann und sagt: «Wenn du dort wohnst, hast du keine Nachbarn, weil dein Haus einfach da steht und nichts in der Nähe ist.» Es sei ganz nett.

Zuletzt wurde Alisha Lehmann nicht für die Schweizer Nati aufgeboten.
Zuletzt wurde Alisha Lehmann nicht für die Schweizer Nati aufgeboten.IMAGO/Eibner

«Als ich dort zur Schule ging, von der ersten bis zur sechsten Klasse, waren vielleicht drei Leute in der Klasse», so Lehmann weiter. Sie sei aber noch oft in Tägertschi. «Meine Familie lebt immer noch dort, also versuche ich immer, wenn ich frei habe, nach Hause zu fahren und Zeit mit meiner Familie zu verbringen.»

... die Schweiz

Der Moderator fragt Lehmann, wie sie die Schweiz beschreiben würde. «Ich glaube, in der Schweiz wachsen wir sehr streng und sehr konzentriert auf. In der Schweiz ist jeder so sehr auf die Arbeit konzentriert», sagt sie. Sie habe das Gefühl, dass die Leute in anderen Ländern viel entspannter seien. In der Schweiz denke man immer an die Arbeit, daran, eine Familie zu gründen und ein Haus zu kaufen. «Ich glaube, das hat mir sehr geholfen, dass ich so aufgewachsen bin», so Lehmann.

... ihre Familie

«Meine Mutter ist Zahnärztin», sagt Lehmann, die nicht so eng mit ihrem Vater aufgewachsen sei. «Ich habe ihn nicht so oft gesehen.» Sie seien vier Kinder gewesen, ihre Mutter habe also immer viel arbeiten müssen. Lehmann: «Jetzt ist meine Mutter wieder verheiratet, seit 15, 20 Jahren, glaube ich. Mein Stiefvater ist für mich wie mein Vater, er ist ein Architekt.»

Alisha Lehmann gefällt es in Turin.
Alisha Lehmann gefällt es in Turin.IMAGO/Emmefoto

Lehmann erzählt von ihrer engen Verbundenheit mit ihrer Familie. Sie erzählt, dass sie und ihre Cousins in Häusern nebeneinander aufgewachsen seien. «Einer meiner Cousins ist genauso alt wie ich, wir sind wie Zwillinge. Wir sind zusammen zur Schule gegangen, wir haben zusammen Fussball gespielt, wir haben buchstäblich alles zusammen gemacht.» Lehmann lacht: «Es ist also ziemlich cool.»

... ihren Weg zur Profifussballerin

«Ich habe in meinem kleinen Dorf angefangen, dann wechselte ich zu den Young Boys. Das war eine tolle Zeit – aber ehrlich gesagt habe ich damals nie daran gedacht, einmal Profi-Fussballerin zu werden. Ich bin jemand, der absolut im Moment lebt», so Lehmann, die ihr Nati-Debüt 2017 in einem Testspiel gegen Japan gab: «Da wurde mir klar: Ich will diesen Weg gehen. Ich will Profifussballerin werden.»

... ihr Aussehen und ihr Make-up

«Wie ich mit solchen Nägeln Fussball spielen kann? Ich bin ein Girl – ich liebe es einfach», sagt Lehmann. «Aber die Nägel verändern rein gar nichts an meiner Leistung auf dem Platz.»

Alisha Lehmann zeigt ihre Nägel.
Alisha Lehmann zeigt ihre Nägel.Youtube/Juventus

Auch ihr Thema Make-up sorgt immer wieder für Diskussionen – für sie völlig unverständlich: «Die Leute kritisieren mich ständig. Aber das interessiert mich nicht. Wenn meine Mutter mir sagt, dass etwas nicht gut ist – dann nehme ich das ernst. Aber was alle anderen denken? Verstehe ich oft nicht», meint sie.

«Was genau ist denn das Problem? Es stört doch niemanden. Es ist mein Ding», betont Lehmann. Und sie fügt mit einem Lachen angesprochen auf die Hater hinzu: «Manchmal geniesse ich es, wenn sie wütend sind. Dann trage ich mehr Lippenstift auf, weil sie mir gesagt haben, dass es ihnen nicht gefällt. Jetzt ist es ihre Schuld. Je mehr ihr sagt, desto mehr Lippenstift.»

... eine eigene Statue

Cristiano Ronaldo hat eine Statue auf seiner Heimatinsel Madeira. An diese dachte auch der Podcast-Moderator, als er Lehmann fragt, ob es in Tägertschi eine Statue von Lehmann gebe. Die Schweizerin lacht und verneint. «Vielleicht solltest du es vorschlagen», sagt sie dann im Scherz.

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Nils Hänggi (nih) ist seit 2019 bei 20 Minuten. Er ist Sportredakteur und Teil des Social Responsibility Boards. Er schreibt oft übers Thema Fussball.

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