Europäer und Iran wollen Atomverhandlungen fortsetzen

Livetickeraktualisiert am Sonntag, 20. Juli, 2025

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Europäer und Iran wollen Atomverhandlungen fortsetzen

Über eine Woche dauern die Angriffe zwischen Israel und dem Iran schon an. Dann haben die USA in den Konflikt eingegriffen. Alle Entwicklungen zur Eskalation im Ticker.

Darum gehts

  • Über eine Woche dauern die Angriffe zwischen Israel und dem Iran schon an.
  • Dann haben die USA in den Konflikt eingegriffen.
  • Nun soll es zu einer Waffenruhe zwischen dem Iran und Israel kommen.

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20.07.2025

So 13:43

Europäer und Iran wollen Atomverhandlungen fortsetzen

Deutschland, Grossbritannien und Frankreich wollen nach Angaben aus Diplomatenkreisen in den kommenden Tagen die Atomverhandlungen mit dem Iran fortsetzen.

Berlin, Paris und London arbeiteten «im sogenannten E3-Format weiter mit Hochdruck an einer nachhaltigen und verifizierbaren diplomatischen Lösung für das iranische Atomprogramm», hiess es am Sonntag aus deutschen Diplomatenkreisen.

Die E3 stünden mit dem Iran «zur Terminfindung für weitere Gespräche in der kommenden Woche in Kontakt». Das Vorgehen sei mit den USA abgestimmt.

IMAGO/ZUMA Press Wire

Der Iran dürfe niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen, hiess es weiter aus diesen Kreisen. «Falls im Verlaufe des Sommers keine Lösung erreicht werden sollte, bleibt der Snapback eine Option für die E3.»

Der sogenannte Snapback-Mechanismus ermöglicht die Wiedereinführung der internationalen Sanktionen, die nach dem 2015 beschlossenen Atomabkommen mit dem Iran schrittweise abgebaut worden waren. Dieser Mechanismus läuft im Oktober aus, weshalb die europäischen Länder eine Einigung bis Ende August anstreben.

Die Regierung in Teheran hat den Verhandlungen zugestimmt, wie die DPA berichtet. «Über den Grundsatz der Verhandlungen wurde Einigkeit erzielt, jedoch dauern die Konsultationen über Zeitpunkt und Ort noch an», zitierte die iranische Nachrichtenagentur Tasnim eine informierte Quelle. (AFP)

04.07.2025

Fr 15:01

Nach Aussetzung von Zusammenarbeit: IAEA-Inspektoren verlassen den Iran

Nach der Aussetzung der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) durch den Iran haben die Inspektoren der Organisation das Land verlassen. Die IAEA gab am Freitag im Onlinedienst X die «sichere» Ausreise ihrer Mitarbeiter bekannt.

Das Team, das sich während des Kriegs gegen Israel in der iranischen Hauptstadt Teheran aufgehalten habe, sei nun auf dem Weg zum IAEA-Hauptsitz in Wien.

IAEA-Chef Rafael Grossi hatte nach den Angriffen Zugang zu den beschädigten Atomanlagen im Iran gefordert, um die Bestände an angereichertem Uran überprüfen zu können. Die Regierung in Teheran lehnte dies aber ab und setzte am Mittwoch zudem die Kooperation mit der IAEA formal aus.

Grossi forderte Teheran am Freitag auf, mit der IAEA über die «Modalitäten für eine möglichst baldige Wiederaufnahme ihrer unverzichtbaren Überwachungs- und Verifikationstätigkeiten im Iran» zu sprechen. (AFP)

03.07.2025

Do 07:58

Pentagon: Irans Atomprogramm um zwei Jahre zurückgeworfen

Einer Einschätzung des Pentagons zufolge sollen die US-Luftangriffe auf drei iranische Atomanlagen das Atomprogramm des Landes um etwa zwei Jahre zurückgeworfen haben. «Vor allem diese Anlagen sind vollständig zerstört worden», sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington am Mittwoch (Ortszeit) unter Verweis auf Geheimdienstberichte.

Die USA hatten Israels Angriffe gegen das iranische Atomprogramm mit der Bombardierung der wichtigsten Atomanlagen unterstützt. Am 22. Juni (Ortszeit) warfen US-Tarnkappenbomber bei dem Einsatz mit dem Codenamen «Mitternachtshammer» insgesamt 14 bunkerbrechende Bomben des Typs GBU-57 auf iranische Anlagen in Fordo, Natanz und Isfahan ab. (DPA)

01.07.2025

Di 00:50

Angriff «nicht so zerstörerisch»

Die US-Angriffe auf Irans Atomanlagen haben laut einem vorläufigen Geheimdienstbericht das Atomprogramm nur um einige Monate zurückgeworfen. Nun hat die «Washington Post» weitere Belege für diese Aussage veröffentlicht. Die Zeitung hat abgefangene Gespräche zwischen hochrangigen iranischen Beamten veröffentlicht, diese seien den USA zugespielt worden.

Die als «vertraulich» geltende Kommunikation enthalte dem Bericht zufolge unter anderem Spekulationen iranischer Regierungsbeamter darüber, weshalb die US-Schläge nicht so zerstörerisch und umfassend ausgefallen seien wie erwartet.

Die Trump-Regierung bestritt gegenüber der Zeitung die Existenz der abgefangenen Kommunikation nicht. Karoline Leavitt, Sprecherin des Weissen Hauses, widersprach jedoch den Schlussfolgerungen der Iraner: «Es ist beschämend, dass die ‹Washington Post› Menschen bei der Begehung von Straftaten hilft, indem sie aus dem Zusammenhang gerissene Leaks veröffentlicht. Die Vorstellung, dass ungenannte iranische Beamte wissen, was sich unter Hunderten Metern Trümmer befindet, ist absurd. Ihr Atomwaffenprogramm ist beendet

Bereits US-Präsident Donald Trump hatte kurz nach dem Angriff mitgeteilt, das iranische Atomprogramm sei «vollständig und total ausgelöscht» worden. Rafael Grossi, Direktor der Atombehörde IAEA, ist jedoch der Meinung, der Iran könnte innert weniger Monate wieder mit der Urananreicherung beginnen.

30.06.2025

Mo 01:57

Iran droht Trump indirekt mit dem Tode

Der Iran hat US-Präsident Donald Trump indirekt mit dem Tode gedroht. Der Ayatollah Naser Makarem Shirazi nannte Trump zwar nicht direkt beim Namen, wies aber in einer religiösen Stellungnahme darauf hin, Drohungen gegen den iranischen Führer Ali Khamenei würden als Fluch und Sünde gelten und im Islam mit dem Tod bestraft werden. Trump hatte vor knapp zwei Wochen indirekt Khamenei gedroht und gesagt, dieser sei ein leichtes Ziel. «Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment.»

Ayatollah Naser Makarem Shirazi sagte laut staatlicher Nachrichtenagentur Irna auf die Frage eines Gläubigen zu Trump in seinem Büro in Ghom: «Personen oder Regime, die eine islamische Herrschaft angreifen oder deren religiöse Führer bedrohen oder gar gegen sie vorgehen, gelten als ‹Mohareb› (Feinde Gottes / Krieger gegen Gott).»  Daher sei es die Pflicht der Muslime, diese «Feinde» zur Rechenschaft zu ziehen. Ayatollah ist der religiöse Titel eines islamischen Rechtsgelehrten. Makarem Schirazi ist ein Ayatollah in der Stadt Ghom und zählt zu den einflussreichen Klerikern des Landes.

Er nannte Trump nicht direkt beim Namen, sondern erklärte lediglich die islamischen Prinzipien. Demnach werden diejenigen, die die Feinde islamischer Staaten und Führer bestrafen, als Heilige Krieger angesehen und haben den Segen Gottes sicher, so der Ayatollah. (DPA)

29.06.2025

So 20:04

«Iran könnte schon in einigen Monaten wieder Uran anreichern»

Der Iran könnte nach Einschätzung der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bereits in einigen Monaten wieder mit der Urananreicherung beginnen. Das iranische Atomprogramm sei durch die Angriffe der USA und Israels nicht völlig zerstört worden, sagte IAEA-Chef Rafael Grossi dem US-Sender CBS laut einem am Samstag veröffentlichten Interview-Transkript. Der Iran äusserte unterdessen Zweifel an Israels Bereitschaft, sich an die seit Dienstag geltende Waffenruhe zu halten.

Laut Rafael Grossi wurde das iranische Atomprogramm durch die US-Angriffe höchstens um einige Monate zurückgeworfen.
Laut Rafael Grossi wurde das iranische Atomprogramm durch die US-Angriffe höchstens um einige Monate zurückgeworfen.IMAGO/Anadolu Agency

Die Iraner könnten «binnen Monaten» oder sogar «weniger» wieder mit einigen Kaskaden von Zentrifugen Uran anreichern, sagte Grossi in dem CBS-Interview. Abgesehen davon sei unbekannt, was nach den Bombardements aus den schätzungsweise gut 408 Kilogramm Uran geworden sei, die der Iran bereits auf einen hohen Grad von 60 Prozent angereichert hatte. Ein Teil davon sei womöglich bei den Angriffen zerstört worden, «aber etwas davon könnte fortgebracht worden sein», sagte Grossi. Weiter angereichert auf 90 Prozent, würde dieses Uran für mindestens neun Atombomben reichen.

Dieser Darstellung widerspricht US-Präsident Trump entschieden und wies Medienberichte über möglicherweise verlagerte Uranmengen in einem Interview des Senders Fox News zurück. «Sie haben nichts weggebracht», sagte Trump.

Die USA hätten die Angriffe nicht angekündigt, daher habe es kaum Vorbereitungszeit gegeben. «Sie wussten nicht, dass wir kommen», sagte Trump. Dass der US-Angriff Fordo wirklich überraschend traf, ist aber zu bezweifeln: So war für Experten schon Tage vor den Luftschlägen klar, dass ein US-Angriff nötig wäre, um die Anlage zu beschädigen.

US-Präsident Trump sagt hingegen, dass die Bomben die Anlage «wie Butter durchschlagen» hätten. Zudem sei vor dem Angriff kein Uran weggeschafft worden, was diese Satellitenaufnahme vom 20. Juni nahelegt.
US-Präsident Trump sagt hingegen, dass die Bomben die Anlage «wie Butter durchschlagen» hätten. Zudem sei vor dem Angriff kein Uran weggeschafft worden, was diese Satellitenaufnahme vom 20. Juni nahelegt.AFP

Laut dem US-Präsidenten gab es Hinweise auf Aktivitäten an einer Anlage kurz vor dem Angriff – zwar nannte er den Standort Fordo nicht ausdrücklich, sprach aber von einer «sehr tief gelegenen» Einrichtung. Vor Ort seien Fahrzeuge und Bauarbeiter gesehen worden, die versucht hätten, Eingänge zu versiegeln. «Das waren Leute, die mit Beton gearbeitet haben. Sie wollten den Eingang abdichten, wo die Bombe wahrscheinlich einschlagen würde», sagte Trump. Es sei seiner Einschätzung nach jedoch kein Uran verlagert worden. Die US-Waffe habe die Versiegelung ausserdem «durchschlagen wie Butter». (DPA/AFP/bho)

29.06.2025

So 08:20

Iran: Israels Angriff auf Ewin-Gefängnis forderte 71 Tote

Bei Israels Angriff auf das berüchtigte Ewin-Gefängnis in Teheran Anfang der Woche sind iranischen Angaben zufolge mindestens 71 Menschen getötet worden. Das sagte Justizsprecher Asghar Dschahangir laut dem Justizportal Mizan. Unter den «Märtyrern» seien neben Gefängnispersonal auch Wehrpflichtige, Häftlinge und Familienangehörige von Häftlingen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

Am Montag hatte die israelische Luftwaffe Teile der Haftanstalt Ewin bombardiert – laut israelischer Darstellung ein symbolischer Schlag gegen Irans Regierung. Iranische Aktivisten und ehemalige Insassen reagierten mit scharfer Kritik: Der Angriff gefährde das Leben politischer Gefangener und verhöhne deren Schicksal. In Ewin sind auch mehrere Europäer inhaftiert.

Unter den Toten des israelischen Angriffs soll auch der Staatsanwalt Ali Ghanatkar sein. Er ist mitverantwortlich für die Verurteilung der Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi, die selbst im Ewin-Gefängnis sass.

Das Gefängnis im Norden Teherans gilt landesweit als der Ort für Misshandlung und Folter, insbesondere von politischen Gefangenen.
Das Gefängnis im Norden Teherans gilt landesweit als der Ort für Misshandlung und Folter, insbesondere von politischen Gefangenen.AFP

28.06.2025

Sa 04:41

Irans Aussenminister erbost über Trumps «respektlose» Worte über Kamenei

Der iranische Aussenminister Abbas Araghtschi hat die jüngsten Äusserungen von US-Präsident Donald Trump über Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Khamenei scharf verurteilt. «Wenn Präsident Trump wirklich ein Abkommen will, sollte er den respektlosen und inakzeptablen Ton gegenüber Irans oberstem Führer Grossayatollah Khamenei ablegen und aufhören, dessen Millionen überzeugte Anhänger zu kränken», erklärte Araghtschi am Samstag im Onlinedienst X.

«Das grossartige und mächtige iranische Volk, das der Welt gezeigt hat, dass das israelische Regime keine Wahl hatte als zu ‹Papa› zu laufen, um nicht von unseren Raketen platt gemacht zu werden, nimmt Drohungen und Beleidigungen nicht freundlich auf», fügte der iranische Aussenminister hinzu. Damit spielte der iranische Chefdiplomat offenbar auf eine Äusserung von Nato-Generalsekretär Mark Rutte an.

Während des Nato-Gipfels in Den Haag hatte US-Präsident Donald Trump über den Iran-Israel-Krieg gesagt: Wie eine «heftige Schlägerei» auf dem Pausenhof sei der zwölftägige Krieg gewesen. «Man kann sie nicht stoppen. Sie sollen einfach zwei, drei Minuten raufen, dann kann man sie einfacher stoppen», fügte der US-Präsident hinzu. Rutte warf daraufhin grinsend ein: «Und dann muss Papa manchmal heftige Wörter verwenden.»

Die USA hatten Ende vergangener Woche iranische Atomanlagen bombardiert. Damit kamen sie Israel zu Hilfe, das am 13. Juni einen Grossangriff auf den Iran gestartet und dort wegen der Bedrohung durch das iranische Atom- und Raketenprogramm tagelang insbesondere Atomanlagen und militärische Einrichtungen bombardiert hatte. Der Iran feuerte im Gegenzug Raketen und Drohnen auf Israel. Nach dem Eingreifen der USA trat am Dienstag schliesslich eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran in Kraft.

Araghtschi reagierte mit seinen scharfen Worten auf die Äusserung von Trump, er habe Khamenei vor einem «sehr hässlichen und schmachvollen Tod» bewahrt. Der US-Präsident erklärte in seinem Onlinedienst Truth Social am Freitag zudem, es sei eine «Lüge», wenn Khamenei sage, er habe den Krieg gegen Israel gewonnen. Vielmehr habe er – Trump –  Israel davon abgehalten, das Versteck des Ayatollahs zu bombardieren, das er «genau» gekannt habe.

Für kommende Woche hat Trump neue Atomverhandlungen mit Teheran angekündigt. Ob und wann diese stattfinden, ist allerdings weiter unklar. «Der Iran will sich treffen», sagte Trump dazu in Washington. Araghtschi wies diese Darstellung jedoch zurück. (AFP)

27.06.2025

Fr 09:18

Israels Verteidigungsminister: «Wir wollten Khamenei töten»

«Wir wollten Khamenei beseitigen, aber es gab keine operative Möglichkeit», sagte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz in einem Interview mit dem israelischen Fernsehsender Channel 13 am Donnerstag.

Katz sagte weiterhin, dass Israel für die Ermordung von Khamenei keine Erlaubnis der Vereinigten Staaten benötigt hätte. Damit widerspricht er früheren Medienberichten, dass Trump ein Veto gegen die Ermordung Khameneis eingelegt habe.

Verteidigungsminister Israel Katz sprach am Donnerstag über den Krieg mit dem Iran.
Verteidigungsminister Israel Katz sprach am Donnerstag über den Krieg mit dem Iran.Hannes P Albert/dpa

Zum Thema der nuklearen Ambitionen Irans sagte Katz, sein Land habe «grünes Licht» von Trump für einen weiteren Angriff auf den Iran, falls dieser «Fortschritte» bei seinem Atomprogramm machen sollte. Allerdings sehe er dafür momentan keinen Grund. «Ich sehe keine Situation, in der der Iran seine Atomanlagen nach dem Angriff wiederherstellen wird», sagte er.

Am Donnerstag hat der Wächterrat – ein wichtiges Kontrollgremium Irans – der Aussetzung der Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zugestimmt. Zugleich prüft der Iran derzeit weitere Verhandlungen zu einem Atomabkommen mit den USA.

26.06.2025

Do 16:03

Pressekonferenz zu Fordo: Das Wichtigste

Die Angriffe auf die iranische Uran-Anreicherungsanlage Fordo sind nach US-Angaben so verlaufen wie geplant. «Wir bewerten unsere Hausaufgaben nicht selbst», sagte US-Generalstabschef Dan Caine bei einer Pressekonferenz im Pentagon. Dafür seien die Geheimdienste zuständig. Doch nach den Angriffen auf die tief in den Berg gebaute Anlage in Fordo stünden einige Dinge fest.

Stabschef Dan Caine, hier rechts von Verteidigungsminister Pete Hegseth, äusserte sich nicht konkret zu den Schäden, die durch den US-Angriff an der Uran-Anreicherungsanlage Fordo entstanden sind.
Stabschef Dan Caine, hier rechts von Verteidigungsminister Pete Hegseth, äusserte sich nicht konkret zu den Schäden, die durch den US-Angriff an der Uran-Anreicherungsanlage Fordo entstanden sind.Getty Images via AFP

Die Waffen seien ordnungsgemäss getestet und mit der richtigen Geschwindigkeit abgeworfen worden. Sie hätten die vorgesehenen Ziele getroffen. Ausserdem «funktionierten die Waffen wie vorgesehen, das heisst: Sie explodierten», betonte Caine. Die bunkerbrechenden Bomben des Typs GBU-57, die nach US-Angaben unter anderem auf die Atomanlage Fordo abgeworfen wurden, seien so konstruiert, dass man keinen Einschlagkrater sehe. Sie würden sich tief eingraben und dann ihre Wirkung entfalten.

Der US-Präsident Donald Trump hat derweil bekräftigt, dass das angereicherte Uran vor dem Angriff nicht aus der Anlage entfernt worden sei, wie dies iranische Medien berichtet und Satellitenbilder suggeriert hatten.

In den Tagen vor der US-Bombardierung waren auf dem Gelände diverse Lastwagen zu sehen.
In den Tagen vor der US-Bombardierung waren auf dem Gelände diverse Lastwagen zu sehen.AFP

«Die Autos und Kleinlaster auf der Baustelle waren von  Bauarbeitern, die versuchten, den oberen Teil der Schächte abzudecken. Es wurde nichts aus der Anlage entfernt. Das würde zu lange dauern, wäre zu gefährlich und sehr schwer und schwer zu bewegen», schrieb Trump unmittelbar nach der Pressekonferenz auf Truth Social. (bho/DPA)

26.06.2025

Do 12:46

Ayatollah Ali Chamenei feiert Irans Sieg über Israel

Der oberste Führer des Iran, Ayatollah Ali Khamenei, hat sein Land als Sieger des Krieges mit Israel dargestellt. Teheran habe einen Sieg über den Erzfeind errungen, sagte Khamenei am Donnerstag in seiner ersten öffentlichen Stellungnahme seit Beginn einer Waffenruhe mit Israel am Dienstag.

Während der israelischen Luftangriffe hatte sich Khamenei versteckt gehalten. US-Präsident Donald Trump schrieb noch vor dem Eingreifen der USA im Iran auf seiner Plattform Truth Social, die USA wüssten, wo Khamenei sich aufhalte. Sie würden ihn aber vorerst nicht töten. Auch nach Beginn der Waffenruhe hielt er sich weiterhin tagelang bedeckt. (DPA)

26.06.2025

Do 11:59

Iran-Geheimdienst: Einstellung israelischer Operationen nicht das Ende

Der iranische Geheimdienst bleibt trotz der Waffenruhe Irans mit Israel in höchster Alarmbereitschaft. «Die Einstellung der feindlichen Militäroperationen bedeutet nicht das Ende seiner bösartigen und feindseligen Handlungen», hiess es in einer Pressemitteilung laut der Nachrichtenagentur Tasnim. Zu den Massnahmen gehöre noch immer, Informationen über das Land zu sammeln, Falschinformationen zu verbreiten und die nationale Einheit zu schwächen. Verdächtige Fälle müssten daher unter allen Umständen gemeldet werden.

Im Iran kam es Medienberichten zufolge bereits zu Dutzenden Verhaftungen und auch zu Hinrichtungen im Zusammenhang mit Spionagevorwürfen seit Beginn des Krieges mit Israel. Im Land herrscht Sorge, die Führung in Teheran könnte solche Vorwürfe für das Vorgehen gegen Kritiker und Oppositionelle missbrauchen. Israel hat die iranische Führung mit seinen Angriffen empfindlich getroffen – bei den Operationen wurden bereits mehr als 20 hochrangige militärische Schlüsselfiguren getötet. (DPA)

26.06.2025

Do 11:30

Wo ist Ayatollah Ali Khamenei?

Wo ist Ayatollah Ali Khamenei? Das iranische Staatsoberhaupt lässt sich seit Tagen nicht mehr blicken. Dies wirft Fragen auf, wie er das Land regiert. Es verdichten sich Hinweise, dass sich eine neue Elite bildet, wie wir in einem separaten Artikel beleuchten.

26.06.2025

Do 10:24

EL AL fliegt wieder nach Israel

El Al hat den Ticketverkauf für Flüge von und nach Israel wieder aufgenommen. Seit Mittwoch hat die Fluggesellschaft ihren Flugplan aufgestockt und Flüge von wichtigen Flughäfen aufgenommen. (fos)

26.06.2025

Do 04:59

Nach geleaktem Bericht: Geheimdienst rudert zurück

Der US-Geheimdienst DIA hat Informationen aus dem durchgesickerten Bericht zu den Schäden an iranischen Atomanlagen relativiert. Die Einschätzung sei vorläufig, eine endgültige Schlussfolgerung stehe noch aus, teilte der Militärgeheimdienst am Mittwoch (Ortszeit) mit. Die Autoren des Berichts seien von ihren eigenen Ergebnissen nicht überzeugt, da sie die Standorte im Iran nicht selbst überprüfen konnten, hiess es weiter. Zudem kündigte der Geheimdienst am Mittwoch an, mit dem FBI zusammenarbeiten zu wollen, um die unbefugte Weitergabe der Informationen zu untersuchen.

Laut dem ersten DIA-Bericht, über den die Nachrichtenagentur AP aus informierten Kreisen erfuhr, könnte das iranische Atomprogramm deutlich geringere Schäden durch die US-Angriffe davongetragen haben als von US-Präsident Donald Trump behauptet. Der Präsident wies diese Angaben am Mittwoch mehrfach zurück und beschimpfte die Medien, die diese Einschätzung verbreitet hatten, als «Abschaum». Das Weisse Haus nannte die DIA-Einschätzung «schlichtweg falsch». (DPA)

26.06.2025

Do 02:04

Donald Trump verteidigt Benjamin Netanyahu vor «Hexenjagd»

US-Präsident Donald Trump hat Benjamin Netanyahu im Zusammenhang mit dem Korruptionsverfahren gegen den israelischen Ministerpräsidenten in einem langen Beitrag in den sozialen Medien verteidigt.

Benjamin Netanyahu zu Besuch bei Donald Trump im Weissen Haus. (Archivbild)
Benjamin Netanyahu zu Besuch bei Donald Trump im Weissen Haus. (Archivbild)AFP

Darin verglich Trump das langwierige Verfahren gegen Netanyahu mit einer «Hexenjagd». Den Begriff verwendet der US-Präsident regelmässig im Zusammenhang mit Strafverfahren, in die er selbst verwickelt war. «Bibi und ich sind gerade zusammen durch die HÖLLE gegangen und haben gegen einen sehr harten und brillanten langjährigen Feind Israels, den Iran, gekämpft», schrieb Trump am Mittwoch (Ortszeit) auf seiner Plattform Truth Social.

In dieser Lage hätte Netanjahu nicht «besser, schärfer oder stärker in seiner Liebe für das unglaubliche Heilige Land sein können», schrieb Trump weiter. Netanyahus Prozess solle «sofort abgesagt» werden, oder er solle begnadigt werden, forderte Trump. (DPA)

26.06.2025

Do 01:49

Iran: Luftraum teilweise wieder geöffnet

Der Iran hat nach dem Inkrafttreten einer Waffenruhe mit Israel am Mittwoch den Luftraum über dem Land nach fast zwei Wochen Schliessung teilweise wieder geöffnet. Betroffen sei «die östliche Hälfte» des iranischen Luftraums, die nun wieder für den internationalen Überflug sowie für inländische und internationale Flüge mit Ziel oder Start im Osten des Iran offenstehe, erklärte ein Sprecher des Verkehrsministeriums nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna.

Demnach wurden mehrere Flughäfen im Land wieder eröffnet – darunter jener in der Stadt Machchad, den die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben während des zwölftägigen Kriegs bombardiert hatte. Eröffnet wurden laut Ministerium zudem unter anderem die Flughäfen in Chabahar, Zahedan und Jask. Im Rest des Landes, einschliesslich der Hauptstadt Teheran, bleibe der Flugbetrieb bis auf Weiteres untersagt. (AFP)

25.06.2025

Mi 21:57

Verhandlungen mit Iran kommende Woche

US-Präsident Donald Trump erklärte am Mittwoch gegenüber Reportern, die USA würden sich nächste Woche mit dem Iran über ein mögliches Atomabkommen treffen. Er betonte jedoch mehrmals, dass er einen solchen Deal «nicht für notwendig» halte. «Vielleicht unterzeichnen wir ein Abkommen, ich weiss es nicht. Ich glaube nicht, dass das so notwendig ist. Sie hatten Krieg, sie haben gekämpft, und jetzt kehren sie in ihre alte Welt zurück. Es ist mir egal, ob wir ein Abkommen haben oder nicht», sagte Trump.

IMAGO/ZUMA Press Wire

Laut dem US-Präsident hat sich an den Bedingungen an den Iran nichts verändert. Seine Regierung werde die gleichen Verpflichtungen fordern wie in den Verhandlungen vor dem jüngsten Konflikt. «Wir haben die Atomwaffen zerstört. Ich sagte: ‹Der Iran wird keine Atomwaffen haben.› Nun, wir haben sie in die Luft gejagt.» (kle)

25.06.2025

Mi 13:35

Iranisches Aussenministerium: Atomanlagen sind schwer beschädigt

Die iranischen Atomanlagen sind bei den US-Angriffen am Wochenende laut dem Aussenministerium in Teheran schwer beschädigt worden. Ministeriumssprecher Esmail Baghaei wollte am Mittwoch im Gespräch mit dem Sender Al-Dschasira keine Details nennen, räumte aber ein, dass die Angriffe mit bunkerbrechenden Bomben erheblich gewesen seien. «Unsere Nuklearanlagen sind schwer beschädigt worden, das ist sicher», sagte er. Unabhängig überprüfen liessen sich die Angaben nicht. (DPA)

25.06.2025

Mi 13:17

Teheran hebt Internet-Sperre im Land auf

Der Iran hat Regierungsangaben zufolge die im Krieg mit Israel verhängte Internetsperre aufgehoben. «Der Zugang zum Internet ist wieder normalisiert», teilte Kommunikationsminister Sattar Haschemi mit. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung war knapp eine Woche fast vollständig vom Zugriff auf ausländische Internetseiten abgeschnitten, darunter waren auch viele Messengerdienste.

Offiziell begründeten die Sicherheitsbehörden die Massnahme mit militärischen Notwendigkeiten zum Schutz vor Angriffen des Erzfeindes Israel. Viele Menschen im Land, die sich frei informieren wollen, glaubten dieser Darstellung nicht. Sie warfen der Staatsführung vor, Berichte über das Kriegsgeschehen zensieren zu wollen.

25.06.2025

Mi 09:27

Iran stoppt Kooperation mit Atombehörde

Der Iran will die Zusammenarbeit mit der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vorübergehend aussetzen. Dies hat das Parlament in Teheran beschlossen, wie der Staatssender IBIB berichtete. Zwei wichtige Gremien müssen noch zustimmen: der Wächterrat und der Sicherheitsrat.

25.06.2025

Mi 06:21

Iran gibt Hinrichtung von drei Männern wegen Vorwurfs der Spionage für Israel bekannt

Der Iran hat am Mittwoch die Hinrichtung von drei Männern wegen des Vorwurfs der Spionage für Israel bekanntgegeben. Die Männer hätten versucht, Ausrüstung für Attentate ins Land zu schmuggeln, erklärte die iranische Justiz. Sie seien festgenommen und wegen der Zusammenarbeit mit dem «zionistischem Regime» verurteilt worden, hiess es weiter mit Blick auf Israel. «Das Urteil wurde heute Morgen vollstreckt (...) und sie wurden gehängt», erklärte die iranische Justiz. (AFP)

25.06.2025

Mi 04:38

JD Vance: «Trump-Doktrin» hat langwierigen Krieg vereitelt

US-Vizepräsident JD Vance hat dem Vorgehen von Präsident Donald Trump im Iran erneut Anerkennung gezollt. Trump habe mit den Angriffen auf die iranischen Atomanlagen einen Mittelweg zwischen der Verteidigung amerikanischer Interessen und dem Eintritt in einen Krieg gefunden, sagte Vance am Dienstag (Ortszeit) vor republikanischen Kollegen in seinem Heimatstaat Ohio. Trumps Politik verhindere einen weiteren langwierigen Krieg im Ausland. Er habe Verständnis für jeden, der deshalb für den Präsidenten gestimmt habe, sagte der Vizepräsident vor rund 900 Zuhörern bei einer Spendenveranstaltung in der Stadt Lima.

JD Vance hier neben Marco Rubio, Pete Hegseth und Donald Trump (v.l.), als über den Angriff der USA auf iranische Atomanlagen berichtet wurde. (21. Juni 2025)
JD Vance hier neben Marco Rubio, Pete Hegseth und Donald Trump (v.l.), als über den Angriff der USA auf iranische Atomanlagen berichtet wurde. (21. Juni 2025)AFP

«Was ich die Trump-Doktrin nenne, ist ganz einfach», sagte Vance. «Erstens: Man artikuliert ein klares amerikanisches Interesse, und das ist in diesem Fall, dass der Iran keine Atomwaffe besitzen darf. Zweitens: Man versucht, dieses Problem aggressiv und diplomatisch zu lösen. Und drittens: Wenn man es nicht diplomatisch lösen kann, setzt man überwältigende militärische Macht ein, um es zu lösen, und dann verschwindet man von dort, bevor es zu einem langwierigen Konflikt kommt.» (dpa)

25.06.2025

Mi 04:26

Grossbritannien will atomwaffenfähige Kampfflugzeuge kaufen

Grossbritannien will atomwaffenfähige Kampfflugzeuge kaufen. Dabei handelt es sich um zwölf atomwaffenfähige Kampfflugzeuge vom Typ F-35A, wie das Büro von Premierminister Keir Starmer am Dienstag erklärte. Demnach gibt Starmer das Vorhaben am Mittwoch beim Nato-Gipfel bekannt.

Starmer erklärte, die Flugzeuge würden eine «neue Ära» der Royal Air Force einläuten und «feindliche Bedrohungen abwehren, die Grossbritannien und unsere Verbündeten bedrohen». Nato-Generalsekretär Mark Rutte begrüsste die Ankündigung Grossbritanniens und bezeichnete das Vorhaben in der Erklärung als einen «weiteren robusten britischen Beitrag zur Nato».

EIn US-Kampfflugzeug vom Typ F-35. (Archivbild)
EIn US-Kampfflugzeug vom Typ F-35. (Archivbild)Harald Tittel/dpa

Seit dem Ende des Kalten Krieges wurde die nukleare Abschreckung Grossbritanniens innerhalb des Bündnisses ausschliesslich durch Raketen an Bord von U-Booten der Royal Navy gewährleistet.

Die Kampfflugzeuge vom Typ F-35A werden vom US-Unternehmen Lockheed Martin hergestellt. Dabei handelt es sich um eine Variante der bereits von Grossbritannien eingesetzten F35-B, die jedoch zusätzlich zu konventionellen Waffen auch Atomsprengköpfe transportieren kann.

Die Anschaffung war eine langjährige Forderung der Royal Air Force. Die Flugzeuge sollen auf der Marham Air Force Base im Osten Englands stationiert werden. (AFP)

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