LuzernTödlicher Unfall: Polizei geht nicht von defekter Gütschbahn aus
Nach dem tödlichen Unfall am Gütsch schliesst die Polizei technische Probleme aus – Zeugen werden aber weiterhin dringend gesucht.
Darum gehts
- Am 16. August kam es zu einem tödlichen Unfall mit der Gütschbahn in Luzern.
- Die Polizei schliesst einen technischen Defekt an der Bahn als Unfallursache aus.
- Weiterhin werden Zeugen gesucht, um den genauen Unfallhergang zu klären.
- Die Staatsanwaltschaft wartet noch auf die Ergebnisse der Obduktion und toxikologischen Tests.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Luzern veröffentlichte am Dienstag einen zweiten Zeugenaufruf zum tödlichen Unfall mit der Gütschbahn vom 16. August.
Während eines Raves auf dem Gütsch war es am vorletzten Wochenende zu einem tragischen Unfall gekommen. A.B.* (31) aus Emmen LU geriet auf dem Heimweg aus noch ungeklärten Gründen auf das Bahntrasse der Gütschbahn. Der selbstfahrende Lift fuhr talwärts und erfasste ihn. A.B. verstarb noch vor Ort.
Die Staatsanwaltschaft sucht immer noch Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben – der Unfallhergang scheint immer noch unklar zu sein. Die bisherige Untersuchung durch Fachexperten habe ergeben, dass «keine technischen Probleme oder Defekte an der Bahn» vorgelegen haben, schreibt die Staatsanwaltschaft in einer Medienmitteilung.
Raver erzählten, die Türen hätten sich geöffnet
Laut einem Freund des Verstorbenen soll die Bahn stehengeblieben sein und die Türen sich geöffnet haben, weshalb das spätere Todesopfer und weitere Personen ausgestiegen seien. Als sie sich zu Fuss nach unten begaben, habe sich die Bahn wieder in Bewegung gesetzt und A.B. erfasst, erzählten sich die Raver untereinander.
Weder die Betreiber des selbstfahrenden Liftes, die Château Gütsch AG, noch die Luzerner Polizei wollten diese konkreten Schilderungen gegenüber 20 Minuten vor einer Woche dementieren.
Petition der Anwohner, weil Bahn ständig ausfällt
Nach dem Unfall stand einer der beiden Lifte tagelang still – darunter litten die Bewohner der Siedlung Gütschhöhe. Sie hatten eben erst im Juni «aufgrund häufiger Ausfälle der Gütschbahn» eine bessere Erschliessung ihres Quartiers gefordert.
Derweil teilt die Staatsanwaltschaft Luzern mit, dass die Ergebnisse der Obduktion des Verstorbenen sowie das toxikologische Gutachten noch ausstehend seien. Es wird von einem «allfälligen Einfluss von Betäubungsmitteln beim Verunfallten» gesprochen. Hinweise auf einen Suizid gebe es keine, die Staatsanwaltschaft geht aktuell von einem Unfall aus.
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