Ramona Bachmann«Ich konnte so nicht weiterleben»: Nati-Star packt aus
Nach ihrem Kreuzbandriss spricht Ramona Bachmann über ihre Panikattacken, ihren Klinikaufenthalt – und die Unterstützung ihrer Frau Charlotte Baret.
Darum gehts
- Natistar Ramona Bachmann erlitt einen Kreuzbandriss.
- Ihr Verein Houston Dash löste den Vertrag vorzeitig auf.
- Ihre Frau unterstützte sie während der schwierigen Zeit.
- In einem Interview mit dem «Blick» spricht sie über das USA-Ende, ihre schwierige Zeit und auch ihr Comeback.
Kurz vor der Heim-EM der Schock: Nati-Star Ramona Bachmann verletzte sich schwer, sie riss sich das Kreuzband. Die Folge: ein Ausfall über mehrere Monate. Im Spätsommer verkündete sie dann auf Insta ihr Aus bei Houston Dash. Nun sprach die 34-Jährige über das USA-Ende, ihre schwierige Zeit und auch ihr Comeback.
Ramona Bachmann sagte gegenüber dem «Blick» über ihr Aus bei Houston Dash: «Die Verantwortlichen boten mir die Vertragsauflösung an, was für mich ein Schock war, weil du in jenem Moment, in dem du verletzt bist, du den Club am meisten brauchst.» Für sie sei das nicht infrage gekommen.

«Der komplette Zusammenbruch kam im November»
Und weiter: «Nachdem ich mehrmals abgelehnt hatte, boten sie mir aber an, mich komplett auszuzahlen, obwohl ich noch einen Vertrag bis Ende 2026 hatte und ich im Frühjahr wieder fit sein sollte, wenn die Genesung gut verläuft. Aber es war ein klares Zeichen, dass mich der Club nicht mehr will.»
Weiter sprach der derzeit verletzte Nati-Star über ihre psychischen Probleme. Zur Erinnerung: Bachmann schockierte vor dem Kreuzbandriss die Fussball-Schweiz mit einem Geständnis. Die langjährige Nationalspielerin packte gegenüber dem SRF über Angstzustände, Leere und Panikattacken aus.

Nun sagt sie gegenüber dem «Blick»: «Der komplette Zusammenbruch kam im November beim Nati-Zusammenzug, auch wenn ich schon früher in eine Klinik hätte gehen sollen. Aber ich wollte mir das nicht eingestehen und dachte, ich brauche das nicht. Aber es wurde immer schlimmer.» Sie habe zu diesem Zeitpunkt seit Monaten praktisch nicht mehr geschlafen. Bachmann erzählt, dass sie in einem ununterbrochenen Panikzustand gewesen sei.
«Drei bis vier Tage lang war mein Puls immer über 100. Ich tat so, als sei ich leicht krank, aber ich konnte mich im Training nicht mehr konzentrieren, die Verletzungsgefahr war riesig.» Und weiter: «Dann kam der komplette Zusammenbruch. Ich war total überfordert und bat Meriame (Terchoun), sie solle Pia (Sundhage) und den Psychologen holen. Ich konnte so nicht weiterleben und brauchte Hilfe. Auch die, die es wussten, waren geschockt, als sie sahen, was für ein Ausmass es angenommen hatte.»
Ramona Bachmann über Charlotte Baret
Zum Klinikaufenthalt meinte sie, dass es zuerst schlimmer geworden sei. Was normal ist», wie sie meinte. «Denn du wirst 7 Tage, 24 Stunden damit konfrontiert und kannst nicht davonlaufen. Du musst dich mit dir auseinandersetzen, dich reflektieren.» Hinzu sei gekommen, dass sie keine Medikamente haben nehmen wollen.

«Aber sie gaben mir zu verstehen, dass ich das bei einer körperlichen Verletzung auch machen würde. Die Medikamente würden mich beruhigen, damit ich an mir arbeiten könne, was mir einleuchtete», so Bachmann, die im Interview auch über die Überstützung ihrer grossen Liebe Charlotte Baret sprach: «Sie zeigte unglaublich viel Verständnis für mich. Wir waren nächtelang zusammen wach, sie hat mir einfach zugehört, obwohl sie schwierige erste drei Monate der Schwangerschaft hatte.»
Bachmann wohnt derzeit wieder in Luzern – 20 Minuten berichtete darüber. In der Schweiz absolviert Bachmann ihre Reha und kämpft sich zurück. Sie wohnt in Luzern zusammen mit Baret und Sohn Luan Maël. Einen Rücktritt schloss sie zuletzt bereits auf Instagram kategorisch aus. Dem «Blick» sagte sie angesprochen auf die Nati: «Ein Spiel werde ich sicher noch machen, es wäre aber schön, wenn es mehrere wären.»
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Nils Hänggi (nih) ist seit 2019 bei 20 Minuten. Er ist Sportredakteur und Teil des Social Responsibility Boards. Er schreibt oft übers Thema Fussball.
