ESC 2026: EBU verschiebt Entscheidung über Israel

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Eurovision Song ContestVeranstalter sagt Sonderabstimmung über Israels ESC-Teilnahme ab

Die European Broadcast Union (EBU) hat die Entscheidung über Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 auf die reguläre Generalversammlung im Dezember verschoben, um die Situation im Nahen Osten zu beobachten.

Darum gehts

  • Israels Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026 ist noch offen.
  • Die EBU verschiebt die Entscheidung bis zur Generalversammlung im Dezember.
  • Grund dafür sind die aktuellen Friedensverhandlungen im Nahen Osten.
  • Mehrere Länder drohen mit Boykott, falls Israel am ESC teilnimmt.

Darf Israel nächstes Jahr am Eurovision Song Contest in Wien teilnehmen? Diese Frage beschäftigt aktuell wieder die Veranstalter des Musikwettbewerbs, die European Broadcast Union (EBU). Schon bei der Durchführung in Malmö und dieses Jahr in Basel führte Israels ESC-Teilnahme zu Protesten.

Kürzlich wurde bekannt gegeben, dass ein Voting über die Teilnahme des Landes entscheiden soll. Alle EBU-Mitglieder sollten sich im November darüber beraten. Jetzt rudert die Rundfunkorganisation jedoch zurück und sagt die Sonderabstimmung ab. Stattdessen soll die Entscheidung bei der regulären Generalversammlung der EBU im Dezember getroffen werden.

Situation im Nahen Osten wird beobachtet

Dieser Schritt habe mit den laufenden Friedensverhandlungen im Gaza-Krieg zu tun, heisst es vom Veranstalter in einer Erklärung. «Aufgrund der jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten ist sich der Vorstand der EBU einig, dass ein klarer Bedarf besteht an einer offenen und persönlichen Diskussion unter den Mitgliedern über die Frage der Teilnahme am Eurovision Song Contest 2026.»

Und weiter teilt die EBU mit: «Aus diesem Grund wurde die Angelegenheit auf die Tagesordnung der für Dezember angesetzten regulären Winter-Generalversammlung gesetzt, statt vorher eine ausserordentliche Sitzung abzuhalten.» Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA begrüsste das österreichische Rundfunkunternehmen ORF den Entscheid.

Dass über Israels Teilnahme erst im Dezember entschieden wird, gebe den EBU-Mitgliedern die Möglichkeit, die weiteren Entwicklungen des Friedensplans im Nahen Osten zu beobachten und möglicherweise einen Konsens zu finden.

Auch Nemo will Israel ausschliessen

Ursprünglich wurde die ausserordentliche Abstimmung angekündigt, nachdem mehrere Mitglieder der EBU aufgrund des Gaza-Konflikts Fragen zur Rolle Israels im Musikwettbewerb aufgeworfen hatten. Unter anderem Spanien und die Niederlande haben angekündigt, dass sie den Wettbewerb in Österreich boykottieren wollen, wenn Israel zugelassen wird. Israel selbst sieht keinen Grund für einen Ausschluss.

Was ist deine Meinung zur Diskussion um Israels Teilnahme am ESC 2026?

Auch Fans und Künstlerinnen und Künstler äusserten sich kritisch gegenüber dem Veranstalter. Der ESC beharrt darauf, eine unpolitische Veranstaltung zu sein.

Der Schweizer Siegesact Nemo hat sich ebenfalls zur Diskussion geäussert und sich öffentlich dafür ausgesprochen, Israel vom Contest auszuschliessen. Bereits nach dem Sieg 2024 in Schweden meinte Nemo: «Viele Dinge waren nicht nur vereinend und liebevoll, und das hat mich traurig gemacht. Wir und der ESC müssen daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, in dem Frieden und Liebe herrschen.»

Nemo unterstützt die Forderung nach Israels ESC-Ausschluss.
Nemo unterstützt die Forderung nach Israels ESC-Ausschluss.20min/Leonie Projer

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Gina Sergi (gis), Jahrgang 1997, arbeitet seit März 2024 bei 20 Minuten. Sie ist seit September 2025 Ressortleiterin People.

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