InversionslageDarum krallt sich der Nebel in der halben Schweiz fest
Eine Nebelsuppe hat das Flachland in der Schweiz fest im Griff. Vor allem das Mittelland hat im Herbst und Winter mit dem Nebel zu kämpfen.
Darum gehts
- Dichter Nebel hält das Schweizer Flachland fest im Griff.
- Eine Inversionslage führt zu kalter Luft im Mittelland.
- Gleichzeitig ist es in den Alpen und auf den Jurahöhen milder.
- Die Anzahl der Nebeltage hat sich in den letzten Jahrzehnten reduziert.
Es ist kalt, es ist grau: Das Erwachen am Donnerstag wurde im Flachland von einer dicken Nebelsuppe und Temperaturen zwischen 1 und 5 Grad getrübt. Meteo Schweiz schreibt: «Im Mittelland Nebel mit Obergrenze zwischen 500 und 700 Metern, bis am frühen Nachmittag weitgehende Auflösung.»
Ausgeprägte Inversionslage
Typisch für die kalte Jahreszeit ist eine ausgeprägte Inversionslage. Wie Meteo Schweiz schreibt, sammelt sich unten im Mittelland feuchte, kalte Luft, während es in den Alpen und auf den Jurahöhen deutlich milder ist. Dieses Phänomen zeigt sich besonders häufig bei stabilen Hochdrucklagen im Herbst und Winter.
Wie geht es dir, wenn der Nebel das Flachland fest im Griff hat?
In klaren Nächten bildet sich jeweils Kaltluft. Ein Teil davon fliesst langsam aus den Alpen und vom Jura ins Mittelland; der Rest entsteht direkt vor Ort durch nächtliche Ausstrahlung. So baut sich im Flachland ein regelrechter Kaltluftsee auf – und damit eine Temperaturumkehr, die sogenannte Inversion.
Diese Regionen sind oft betroffen
Doch wo in der Schweiz befindet sich eigentlich das grösste Nebelloch? Genau kann man das nicht sagen, weil es keine flächendeckenden Messdaten gibt. Meteo Schweiz schreibt aber: Die Regionen auf der Alpennordseite, in denen am häufigsten Nebel auftritt, sind das Mittelland der Aare entlang – etwa von Biel ostwärts – mit einem «Hotspot» im Aargauer Wasserschloss oder das Reusstal unterhalb von Luzern. Auch die Regionen rund um den Hallwiler- und Baldeggersee, Freiamt, Limmat- und Glatttal sind oft von Nebel betroffen. Die Region rund um den Bodensee entlang der Thur ist ebenfalls häufig betroffen.
Nebeltage nehmen ab
Meteo Schweiz schreibt aber, dass die Nebeltage im Mittelland über die Jahrzehnte zurückgegangen sind. «In der Periode 1971 bis 2020 sind Nebeltage nicht nur im Herbst, sondern in der gesamten Nebelperiode von September bis Februar seltener geworden. Am klassischen Nebelstandort Zürich-Kloten lag der Durchschnitt von 1971 bis 1980 bei über 50 Tagen. Zwischen 2010 und 2020 lag im Durchschnitt noch an 38 Tagen Nebel», heisst es in einem Bericht von 2020.
