AAD 10: Knallhart – und handverlesen

Aktualisiert

«Piraten-Grenies»AAD 10: Knallhart – und handverlesen

Für den Kampf gegen Piraten vor Somalia ist das AAD 10 vorgesehen – eine knallharte Berufseinheit der Schweizer Armee. Was sie kann, ist geheim.

Nico Menzato
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Nico Menzato

Die besten Soldaten der Schweizer Armee dienen im Aufklärungsdetachement 10 (AAD 10). Diese besonders geschulte Eliteeinheit gibt es seit gut eineinhalb Jahren. Wie viele Soldaten sie derzeit umfasst, ist geheim – bis 2011 sollen es 91 Mann sein; jeder einzelne sorgfältig ausgewählt. Gefordert werden etwa 50 Liegestütze ohne Unterbruch in zwei Minuten und eine hohe psychische Belastbarkeit. Der Lohn der Elitesoldaten beträgt ohne Spesen und Risikozuschläge jährlich maximal 95 783 Franken. Über die Bewaffnung und Ausbildung des AAD 10 hüllt man sich in Bern in Schweigen. «Diese Informationen sind klassifiziert. Eine Veröffentlichung könnte zu Rückschlüssen auf das Potenzial und die Möglichkeiten des AAD 10 zu­lassen», so Armeesprecher Christian Burri.

Zum bekannten Aufga­be­n­bereich des AAD 10 gehört etwa, «bei erhöhter Bedrohungslage» Schweizer Per­sonen und Einrichtungen zu schützen, Landsleute aus Krisengebieten zu retten und dabei Aufklärungsarbeit zu leisten. Ein Ernstfalleinsatz blieb bisher aus. Doch für den geplanten Kampf gegen Piraten steht das AAD 10 nun zuoberst auf der Liste. Ob die Soldaten für Einsätze auf offener See geschult sind, ist nicht bekannt. Folgt das Parlament dem Willen des Bundes, werden sie aber schon nächstes Jahr auf Schweizer Schiffen, die in grösseren, von der EU beschützten Konvois Somalia passieren, für Sicherheit sorgen.

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