Augenzeugen in Berlin«Es gibt Schaulustige, die Selfies machen»
Der LKW, der in den Berliner Weihnachtsmarkt gerast ist, habe sich nicht verlangsamt, sagen Augenzeugen. Danach seien viele Gaffer herbeigeströmt.
Der Lastwagen habe ihn nur um drei Meter verfehlt, erzählt Mike Fox der Nachrichtenagentur AP. «Es war definitiv Absicht», sagt der Tourist aus Birmingham. Er habe Menschen geholfen, die unter Ständen eingeklemmt gewesen seien. Passanten berichteten nach Angaben des Berliner «Tagesspiegels» von einem lauten Knall.
Diese Schilderungen erhärten den Verdacht der Polizei, dass es sich beim Vorfall um einen Anschlag handelt. «Ein Laster pflügte durch den Weihnachtsmarkt. Hier ist keine Strasse in der Nähe. Menschen wurden zerdrückt. Mir geht es gut», schrieb Emma Rushton, eine weitere Augenzeugin aus Grossbritannien auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Der LKW habe nicht verlangsamt, sagt sie zu «CNN». Er sei mit rund 65 Kilometern pro Stunde durch die Fussgängerzone gefahren. «Das war unter keinen Umständen ein Unfall.»
War Fahrer maskiert?
Ein Leserreporter, der zurzeit in einem Hotel direkt am Breitscheidplatz wohnt, war zum Zeitpunkt des mutmasslichen Attentats im Einkaufszentrum im Parterre. «Plötzlich haben die Sicherheitskräfte alles abgeriegelt und die Leute rausgeschickt», sagt er. Ins Hotel seien nur noch Befugte gekommen, der Platz sei komplett abgeriegelt. «Trotzdem hat es viele Gaffer», so der Zeuge weiter.
«Die Buden des Weihnachtsmarkt sind hell erleuchtet, über der ganzen Szenerie liegt gespenstische Stille», berichtet ein Reporter von «Spiegel Online». «Aber es gibt auch Schaulustige, die vor der Polizeiabsperrung Selfies machen.»
«Ich habe gesehen, wie der LKW in die Menschen gefahren ist», sagt ein junger Mann dem Fernsehsender N24. Der Fahrer sei maskiert gewesen. «Ich habe Angst», sagte ein weiterer Augenzeugen dem Sender. «Wir sind nicht mehr in Sicherheit.»
Die Szene auf dem Berliner Weihnachtsmarkt von oben.