Corona-PandemieÖsterreich führt Maskenpflicht ein
Das Land verschärft die Massnahmen gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie. Zum Schutz von Risikogruppen sollen ab Mittwoch alle Masken tragen.
Ab Mittwoch werden alle Supermarktketten in Österreich am Eingang Schutzmasken verteilen, die dann verpflichtend getragen werden müssen. (Video: ORF)
Die österreichische Regierung greift im Kampf gegen das Coronavirus durch. Ab Mittwoch sollen beim Einkaufen alle Schutzmasken tragen. Im weiteren Verlauf soll die Maskenpflicht auf alle Situationen ausgeweitet werden, in denen Kontakt mit Menschen besteht, wie heute.at berichtet.
Zunächst sollen die Masken in Supermärkten verteilt und getragen werden. Der Schutz gelte nicht den Trägern der Masken, sondern den Risikogruppen. Mittelfristig soll dieser Mund- und Nasenschutz überall dort getragen werden, wo man an Menschen vorbeigeht.
Bundeskanzler Kurz betonte, dass dies keinesfalls ein Ersatz für das Abstandhalten sei. Es gehe hier nicht darum, sich selbst vor einer Ansteckung zu schützen, sondern darum, andere nicht anzustecken – damit werde sichergestellt, dass es nicht so leicht zur Übertragung in der Luft kommt. «Ich bin mir vollkommen bewusst, dass Masken für unsere Kultur etwas Fremdes sind», es werde eine grosse Umstellung sein.
Befürchtungen geäussert
Vizekanzler Werner Kogler habe an die Bevölkerung appelliert, jenen Experten zu glauben, die «schlimmere Szenarien» befürchteten, heisst es auf dem Nachrichtenportal weiter. Zu diesen gehört etwa der Quantenphysiker Hanns-Christoph Nägerl von der Universität Innsbruck. Er wandte sich kürzlich zusammen mit dem Quantenphysiker Jörg Schmiedemann und dem Mathematiker Norbert Mauser in einem offenen Brief an den österreichischen Wissenschaftsminister Heinz Fassmann, wie oe24.at berichtet.
«Es droht eine Katastrophe, die neben dem wirtschaftlichen Schaden unendlich viel menschliches Elend bedeuten wird», wird Nägerl zitiert. Bereits vor ihrer Einführung stufte er die Maskenpflicht als «längst überfällig» ein. Zudem fordert er eine konsequentere Durchsetzung von Social Distancing, selbst wenn dies eine allgemeine Ausgangssperre bedeute. «Lieber ein kurzer und schmerzhafter Shutdown als eine ewige Litanei, die uns wirtschaftlich und menschlich viel teurer kommen wird», so Nägerl weiter.
Masken müssen gekauft werden
Bei den Masken soll es sich um einen sogenannten Mund-Nasen-Schutz handeln. Die Kapazitäten an besonders hochwertigen Masken, die das Gesundheitspersonal benötigt, soll dafür nicht angerührt werden. Bezahlen müssen die Menschen die Masken selbst. «So eine Maske kostet nicht viel, das wird nicht das Thema sein», sagte Kurz.
In Österreich gab es Stand Montag, 8 Uhr, 8813 bestätigte Infektionen mit Sars-CoV-2. Fast 1000 Menschen wurden wegen der vom Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 in Krankenhäusern betreut, 193 von ihnen intensiv. Die Zahl der Todesopfer stieg am Montag auf mehr als 100.