KKK und Mieter-Schreck – Trump senior war Rassist

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Der Sohn wie der Vater?KKK und Mieter-Schreck – Trump senior war Rassist

Donald Trumps Vater wollte keine schwarzen Mieter und wurde einmal an einer Ku-Klux-Klan-Demo verhaftet. Ein bekannter Musiker sang schon gegen Trump senior an.

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Der sagenhafte Reichtum von Donald Trump gründet auf einer düsteren Vergangenheit. Der führende Republikaner im Rennen um die US-Präsidentschaft erbte das Fundament für seine Trump Organization LLC von Vater Fred Trump. Dessen New Yorker Immobilienfirma war für rassistische Geschäftspraktiken bekannt.

Als Sohn deutscher Einwanderer begann Fred Trump 1927 mit dem Aufbau seines Unternehmens. Schon damals, gerade einmal 21 Jahre alt, wurde seine schwarzenfeindliche Haltung aktenkundig. In einem Artikel vom Juni 1927 berichtete die «New York Times» über eine Parade des rassistischen Geheimbunds Ku-Klux-Klan im Stadtteil Queens. Danach griffen etwa tausend Klanmitglieder in weissen Kutten und Gesichtsmasken eine Hundertschaft von Polizisten an. Mindestens zwei Polizisten seien verletzt worden. Der Bericht erwähnt, dass neben sechs anderen Männern auch ein «Fred Trump von 175-24 Devonshire Road, Jamaica» vorübergehend verhaftet worden sei.

Donald verteidigt Fred

Im vergangenen September hat die Website Boingboing.net den Artikel wieder ausgegraben. Auf dessen Inhalt angesprochen, verteidigte Donald Trump seinen Vater Fred in einem Interview mit der «New York Times»: «Es ist nie passiert. Ich glaube, es war nicht einmal er.»

Laut der Website Heavy.com errichtete Fred Trump ab den späten 1920er-Jahren zuerst Häuser im Stadtteil Queens und während des Zweiten Weltkriegs Kasernen. Später kamen Mietshäuser in Brooklyn hinzu. Nach dem Krieg nutzte er die Steuererleichterungen und Subventionen, mit denen die US-Wohnbaubehörde FHA die Wohnungsnot zu lindern hoffte.

Diskriminieren erlaubt

Wie der britische Literaturprofessor Will Kaufman auf Theconversation.com schreibt, wandte Fred Trump auch gern die diskriminierenden FHA-Richtlinien gegen die «unharmonische Verwendung von Wohnungen» an. Diese umschreiben schönfärberisch die Erlaubnis, Schwarze als Mieter auszuschliessen. Die Behörde gestattete damals Hausbesitzern, Angehörige unerwünschter Minderheiten als Mieter abzulehnen.

So entstanden «lilienweisse Nachbarschaften», schreibt Kaufman. Das fiel auch dem berühmten Protestsänger Woody Guthrie auf, der im Krieg gegen Faschisten angesungen hatte. Wie sein Biograf Kaufman herausfand, war Guthrie ab Dezember 1950 zwei Jahre lang Mieter in Fred Trumps Apartmentkomplex Beach Haven (Strandhafen) in Brooklyn. Dort bemerkte Guthrie, dass in seiner Nachbarschaft praktisch keine Schwarzen lebten.

«No, old man Trump!»

«Für Guthrie personifizierte Fred Trump die ganze Bösartigkeit der rassistischen Vorschriften, die anständige Wohnungen für so viele seiner Mitbürger unerreichbar machten», sagt Kaufman. Im Song «I Ain't Got no Home» sang Guthrie: «Beach Haven sieht aus wie ein Himmel / Wo es keine Schwarzen gibt! / Nein, nein, nein, old man Trump! / Beach Haven ist nicht mein Heim!»

Mit der diskriminierenden Praxis der Trumps machte erst das Justizdepartement Schluss. 1973 wurden Vater und Sohn Trump angeklagt, das 1968 erlassene Gesetz für fairen Wohnbau verletzt zu haben. Laut «Times» sagte Donald Trump damals: «Wir haben nie diskriminiert und würden das nie tun.» Doch zwei Jahre später gingen die Trumps mit der Justiz einen Vergleich ein, der sie zur Öffnung ihrer Wohnungen für Schwarze zwang.

Woody Guthries Song «I Ain't Got no Home»:

(Quelle: YouTube/T.A. Sedlak)

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