UNO-Bericht zum Fall Khashoggi«Glaubhafte Hinweise» belasten Kronprinz
Die UNO sieht «glaubhafte Hinweise», dass der saudische Kronprinz für die Tötung des regierungskritischen Journalisten persönlich verantwortlich ist.
Die UNO-Berichterstatterin über willkürliche Hinrichtungen, Agnès Callamard, sieht «glaubhafte Hinweise» für eine mögliche persönliche Verantwortung des saudischen Kronprinzen für die Tötung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi.
Callamard fordert eine internationale Untersuchung zur Klärung der Schuldfrage. Es gebe «glaubwürdige Hinweise», die es rechtfertigten, die Verantwortung hochrangiger saudiarabischer Vertreter, einschliesslich des Kronprinzen Mohammed bin Salman, in dem Mordfall zu überprüfen, schrieb die UNO-Berichterstatterin in ihrem Bericht an den Menschenrechtsrat der Uno, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Sie forderte UNO-Generalsekretär Antonio Guterres auf, eine solche internationale Untersuchung einzuleiten.
Viele ungeklärte Fragen
Der «Washington Post»-Kolumnist Khashoggi, der zahlreiche kritische Artikel über das Königshaus in Riad veröffentlicht hatte, war im Oktober bei einem Besuch im Istanbuler Konsulat Saudi-Arabiens ermordet worden.
Viele Fragen in dem Fall sind weiter ungeklärt, etwa die Rolle von Kronprinz Mohammed. Der US-Senat machte den Thronfolger auf Grundlage von Geheimdiensterkenntnissen für Khashoggis Tod verantwortlich. (sda)