Chiles Präsidentin tröstet lebensmüde 14-Jährige

Aktualisiert

Teenie will sterbenChiles Präsidentin tröstet lebensmüde 14-Jährige

Valentina leidet an Mukoviszidose. In einem Video auf Youtube sagt sie, sie wolle «für immer schlafen». Die Präsidentin reagiert prompt.

kmo
von
kmo
Die 14-jährige Valentina Maureira aus Chile ist am 15. Mai 2015 an den Folgen der unheilbaren Lungenkrankheit Mukoviszidose gestorben.
Am 28. Februar 2015 hatte das Mädchen ein Selfie mit der chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet gemacht. Die Patientin hatte sich zuvor via Youtube an die Öffentlichkeit gewendet mit der Bitte um Sterbehilfe.
Mukoviszidose ist eine genetisch bedingte, unheilbare Stoffwechselerkrankung, welche die Lungen und andere lebenswichtige Organe angreift. Die Familie Maureira traf das Schicksal doppelt: Valentinas jüngerer Bruder starb an der Krankheit, als er sechs Jahre alt war.
1 / 3

Die 14-jährige Valentina Maureira aus Chile ist am 15. Mai 2015 an den Folgen der unheilbaren Lungenkrankheit Mukoviszidose gestorben.

Screenshot YouTube

Mit einem dramatischen Ruf nach Sterbehilfe hat ein 14-jähriges Mädchen in Chile Präsidentin Michelle Bachelet auf den Plan gerufen. Bachelet, selbst Kinderärztin, besuchte die an Mukoviszidose erkrankte Valentina Maureira am Samstag im Katholischen Universitätsspital der Hauptstadt Santiago und unterhielt sich eine Stunde mit ihr, wie die Regierung mitteilte.

Die junge Patientin hatte am Donnerstag mit ihrem Hilferuf auf Youtube das Land geschockt. «Ich bitte dringend darum, mit der Präsidentin zu sprechen, weil ich es satthabe, mit dieser Krankheit zu leben», sagte sie in dem Video. «Ich will ihre Zustimmung, damit ich eine Spritze bekommen kann, die mich für immer schlafen lässt.»

Immer wieder im Spital

Valentinas Bruder war im Alter von sechs Jahren an Mukoviszidose gestorben. Die Krankheit verläuft chronisch. Sie schädigt zahlreiche Organe, vor allem die Lunge, durch immer wiederkehrende Infektionen. Valentina sagte, sie sei frustriert, dass sie keine Optionen habe und dass ihr die Krankheit Lebensqualität nehme.

Die Regierung hatte das Gesuch umgehend abgelehnt. Präsidentensprecher Alvaro Elizalde sagte zwar, es sei unmöglich, «bei der Bitte des Mädchens nicht von Emotionen überwältigt zu werden». Doch könne man der 14-Jährigen ihren Wunsch nicht erfüllen, weil es rechtlich nicht zulässig wäre.

Vater weinte die ganze Nacht

Was Präsidentin Bachelet mit Valentina und deren Vater besprach, wurde nicht bekannt. Doch verbreitete die Regierung Fotos, darunter auch eines, wie Valentina ein Selfie von sich und dem Staatsoberhaupt macht.

Vater Fredy Maureira sagte der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag, er unterstütze das Gesuch seiner Tochter, auch wenn er die ganze Nacht geweint habe, als er zum ersten Mal davon gehört habe. «Es ist so hart, aber ich muss ihre Entscheidung respektieren, weil sie es ist, die diese Krankheit erleidet», sagte er. (kmo/sda)

Deine Meinung zählt