Radikaler überfährt zwei Soldaten - erschossen

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Terror in KanadaRadikaler überfährt zwei Soldaten - erschossen

Nach einem mutmasslichen Angriff auf zwei Soldaten ist ein Mann in der Provinz Quebec von der Polizei erschossen worden. Einer der Soldaten ist am Dienstag seinen Verletzungen erlegen.

Zwei Soldaten wurden in Kanada von einem möglicherweise radikalen Islamisten angefahren.

Zwei Soldaten wurden in Kanada von einem möglicherweise radikalen Islamisten angefahren.

In Kanada ist ein Soldat bei einem Angriff eines Islamisten überfahren und getötet worden. Der polizeibekannte Täter wurde am Montagabend auf der Flucht von der Polizei erschossen, nachdem er nahe der Grossstadt Montréal zwei Soldaten umgefahren und dabei einen von ihnen tödlich verletzt hatte.

Der Minister für öffentliche Sicherheit, Steven Blaney, sagte am Dienstag, der Anschlag stehe «eindeutig in Verbindung zu einer terroristischen Ideologie».

Soldat erlag seinen Verletzungen

Der 25-jährige Fahrer einer Mittelklasse-Limousine überrollte die zwei Soldaten auf einem Supermarktparkplatz der Ortschaft Saint-Jean sur Richelieu, rund 40 Kilometer südöstlich von Montréal. Während einer der zwei Armeeangehörigen nur leicht verletzt wurde, erlag der zweite am Dienstag im Spital seinen schweren Verletzungen, wie die Polizei mitteilte.

Nach Polizeiangaben überschlug sich der Attentäter mit seinem Auto während der Flucht vor der Polizei. Ihm sei es aber gelungen, sich aus dem Wrack zu befreien. Als er anschliessend mit einem Messer auf die Polizisten zugegangen sei, hätten diese fünf bis sieben Schüsse auf den Mann abgegeben, sagte ein Polizeisprecher der Provinz Québec, Guy Lapointe.

«Furchtbarer Akt»

Sicherheitsminister Blaney sprach von einem «furchtbaren Akt der Gewalt gegen unser Land, gegen unser Militär, gegen unsere Werte». Die Polizei ging von einer absichtlichen Tat aus, wollte sich aber nicht festlegen, ob sie längerfristig geplant war.

Der Attentäter habe zwei Stunden auf dem Parkplatz gewartet und dort womöglich seinen Opfern aufgelauert, sagte Lapointe. Die Polizei halte einen terroristischen Anschlag für möglich.

Der kanadischen Bundespolizei zufolge war den Behörden bekannt, dass sich der Mann «radikalisiert» hatte. Angaben über die Zugehörigkeit des Attentäters zu einer Organisation lagen nicht vor.

Erhöhte Anschlagsgefahr

Auch Nachbarn des Mannes sagten im Gespräch mit Lokalmedien, dass er sich in den vergangenen ein, zwei Jahren «verändert» habe und «zum Islam konvertiert» sei. Lokalmedien berichteten, die Behörden hätten dem Attentäter bereits den Reisepass weggenommen. Sie hätten verhindern wollen, dass er sich Dschihadisten in Syrien oder dem Irak anschliesst.

Kanada will sich an den von den USA angeführten Luftangriffen auf Stellungen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Irak und Syrien beteiligen, weshalb die Behörden von einer erhöhten Anschlagsgefahr ausgehen. Der IS fordert alle Sympathisanten auf, Menschen aus denjenigen Ländern zu töten, die sich am Bündnis gegen den IS beteiligen.

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