SilvesternachtDeutsche Bürger bewaffnen sich
Die Nachfrage nach frei verkäuflichen Waffen ist in Deutschland deutlich gestiegen. Der Grund liegt auch an den sexuellen Übergriffen an Frauen in der Silvesternacht.

Boom: Elektroschocker sind in Deutschland ein Verkaufsschlager. (Archiv)
Keystone/EPADas «Handelsblatt» berichtet in der heutigen Ausgabe, dass Elektroschocker bei zahlreichen Waffenhändlern ausverkauft seien. Erhebliche Zuwächse habe die Branche zuletzt schon bei Pfefferspray sowie bei Gas- und Schreckschusspistolen verzeichnet. Ein Händler in Hamburg habe von einem regelrechten «Kaufrausch» gesprochen.
Die Elektroschocker in Deutschland erzeugen laut dem Bericht Spannungen von bis zu 500'000 Volt. Die Polizei warnt allerdings vor dem Erwerb und Einsatz solcher Taser. «Wir raten generell vor Bewaffnung ab. Eine Waffe kann schnell auch gegen einen gerichtet werden», erklärt Ulrich Heffner vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg.
Verunsicherung und Angst
Auch der «Spiegel» berichtet über den neuen Trend sowie die Gefahren eines Waffenkaufs. «Viele Deutsche sind von den Schlagzeilen über Terror und Gewalt verunsichert, die Zahl der Anträge auf den Kleinen Waffenschein steigt», schreibt die Online-Ausgabe des Magazins. Demnach sind in Köln seit Silvester mehr als 300 neue Anträge für einen Kleinen Waffenschein eingegangen.
Zum Vergleich: 2015 wurden in der Millionenstadt insgesamt 408 solche Scheine ausgestellt. Die Berliner Polizei ruft in Erinnerung, dass das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit nur mit einem Kleinen Waffenschein erlaubt sei. Sonst läge eine Straftat vor.
«Wir schaffen das nicht»
Die Flüchtlingsdebatte im Allgemeinen sowie das Unbehagen und die Verunsicherung der Bevölkerung bekommt auch die Bundeskanzlerin zu spüren. Der «Deutschland-Trend» der ARD zeigt, dass rund die Hälfte der Bevölkerung bezweifelt, dass das Land die Flüchtlingsproblematik in den Griff bekommt. Laut den neusten Trendmeldungen sind 51 Prozent der Meinung, dass «wir das nicht schaffen». Angela Merkels berühmtes Zitat und ihre optimistische Einschätzung «Wir schaffen das» wird ins Gegenteil verkehrt. Nur 44 Prozent der Deutschen stehen momentan noch hinter der Politik der Kanzlerin. 48 Prozent der Bundesbürger gaben zudem an, Angst vor Flüchtlingen zu haben. Im Jahr 2015 sind über eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen.