Deutsche Marine sprengt Minen und tötet 18 Wale

Aktualisiert

Umweltschützer entsetztDeutsche Marine sprengt Minen und tötet 18 Wale

Vor einem Nato-Manöver sprengte die deutsche Marine in der Ostsee alte Seeminen. Das hatte fatale Folgen für Tiere und Umwelt.

In der Ostsee beseitigte die deutsche Marine 42 Sprengkörper.
In den dortigen Gewässern befinden sich Tausende Tonnen alte Sprengmittel wie diese Seemine.
Dort leben aber auch etliche Schweinswale...
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In der Ostsee beseitigte die deutsche Marine 42 Sprengkörper.

Christianthielnet

In der Ost- und Nordsee liegen laut dem deutschen Naturschutzbund (Nabu) 1,6 Millionen Tonnen Spreng- und Brandbomben sowie bis zu 300 000 Tonnen chemische Kampfstoffe aus der Zeit der beiden Weltkriege und den Jahren danach, als die Alliierten die Waffen im Meer versenkten. Da diese eine Gefahr für die Umwelt und die Schifffahrt darstellen, sollen sie sukzessive geräumt werden.

So beseitigte die deutsche Marine im Vorfeld eines Nato-Manövers im August in der Ostsee 42 britische Seeminen – mit fatalen Folgen: Die Sprengkörper rissen teils nicht nur bis zu 5 Meter breite Krater in ein geschütztes Riff, sondern töteten offenbar auch etliche Schweinswale. Denn die Minen lagerten auf dem Grund des Fehmarn-Belts, einem der wichtigsten Lebensräume der Meeressäuger in Deutschland.

Insgesamt 18 Kadaver entdeckten die Umweltschützer nach den Sprengungen.

Für den Nabu ist es fast sicher, dass die Totfunde mit der Marine-Aktion zusammenhängen. «Der Vorfall ist unerträglich und offenbart das Ignorieren geltenden Naturschutzrechts und unzureichende Umweltstandards der Marine», klagen die Umweltschützer. Das Manöver sei «eine gute Gelegenheit gewesen, kostengünstig zu sprengen». Die Kadaver werden nun auf ihre Todesursachen untersucht.

(trx)

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