Erdogan warnt Papst

Aktualisiert

Genozid in ArmenienErdogan warnt Papst

Franziskus sprach aus, was schon andere Päpste sagten: Die Osmanen begingen Genozid an den Armeniern. In der Türkei ist die Empörung gross – der türkische Präsident kritisiert die Äusserung.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (r.) and Pope Francis (l.) bei einer Begrüssungszeremonie am 12. April 2015 in der Türkei.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (r.) and Pope Francis (l.) bei einer Begrüssungszeremonie am 12. April 2015 in der Türkei.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Papst Franziskus wegen dessen Äusserungen zu den Massakern des Osmanischen Reichs an den Armeniern scharf kritisiert. Er warne das katholische Kirchenoberhaupt davor, «so einen Fehler» erneut zu machen, sagte Erdogan am Dienstag. Der Papst hatte am Sonntag beim Gedenken an den 100. Jahrestag der Tötungen vom «ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts» gesprochen.

Während des Ersten Weltkriegs waren bei Massakern und Todesmärschen nach Erkenntnissen von Historikern bis zu 1,5 Millionen christliche Armenier ums Leben gekommen. Die Türkei bestreitet, dass die Tötungen mit einem Völkermord gleichzusetzen seien und erklärt, dass die Getöteten Opfer von Bürgerkrieg und Unruhen gewesen seien. Ankara besteht zudem darauf, dass die Zahl derTodesopfer überhöht sei.

Erdogan erneuerte am Dienstag einen Aufruf zu einer gemeinsamen Studie von Historikern, um zu ermitteln, was damals geschah.

(sda)

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