Corona-VerdachtNerven auf Kreuzfahrt liegen blank
Wegen Verdacht auf Coronavirus-Infektionen durften die Passagiere die MSC Meraviglia nicht verlassen. Es kam zu einer unschönen Szene.
Wegen Verdacht auf Coronavirus-Infektionen durften die Passagiere die MSC Meraviglia nicht verlassen. Einige verloren dabei die Nerven. (Video: Blanca Haddad via Storyful)
Einen Tag lang sassen über 4500 Passagiere im Hafen von Cozumel in Mexiko fest. Sie durften das Kreuzfahrtschiff MSC Meraviglia nicht verlassen, bis zwei Verdachtsfälle auf Coronavirus-Infektionen abgeklärt wurden. Blanca Haddad war mit an Bord, sie beschreibt die Stimmung als «angespannt». Angst und Frustration lagen in der Luft.
Einige Passagiere verloren die Nerven und fingen an, sich mit dem Personal zu streiten, berichtet die Reisende. Die Situation eskalierte schliesslich am Donnerstag im Speisesaal. Sie prügelten sich mit der Besatzung. Erst der Einsatz von Pfefferspray beendete die Auseinandersetzung. Den Auslöser für das Handgemenge kennt Haddad nicht. Sie hielt aber die Situation mit dem Handy fest.
Laut einem Sprecher der MSC Cruises GmbH waren zwei männliche Gäste offenbar stark alkoholisiert und verhielten sich gegenüber Musikern und Besatzungsmitgliedern aggressiv. Die Mehrheit der Gäste habe sich ruhig und kooperativ verhalten.
Passagiere erhalten Geld zurück
Rückblick: Am Dienstag durfte die MSC Meraviglia weder in Jamaika noch auf den Cayman-Inseln anlegen. Ein Besatzungsmitglied sowie eine Reisende haben während der Kreuzfahrt Grippesymptome gezeigt. Mexiko gab grünes Licht, doch die Passagiere durften das Kreuzfahrtschiff nicht verlassen.
Am Freitagmorgen kam dann die gute Nachricht von den mexikanischen Gesundheitsbehörden: Bei den Verdachtsfällen handelte es sich um eine gewöhnliche Grippe. Alle 4580 Passagiere erhalten ihr Geld zurück, gab der Reiseveranstalter bekannt. Dies dürfte die Gemüter beruhigt haben. Am Sonntag fährt MSC Meraviglia zurück nach Miami, wo das Schiff vor rund einer Woche abgelegt hatte.