Apple zu peinlicher Strafe verdonnert

Apples Patentklage gegen Samsung wird in England zum Rohrkrepierer: Vor einer Woche hielt das Gericht fest, dass den Samsung-Tablets, die als Galaxy Tabs verkauft werden, die «extreme Schlichtheit» des Apple-Designs fehle. Folglich seien sie «nicht so cool» wie die iPads und es bestehe keine Verwechslungsgefahr (20 Minuten Online berichtete).

Was zuerst nach einem Sieg mit peinlichem Beigeschmack für Samsung klang, fällt nun auf den Ankläger zurück: Apple wird vom Richter dazu verdonnert, ein halbes Jahr lang auf seiner britischen Webseite zu schreiben, dass Samsung das iPad nicht kopiert habe.

Da der Richter in der von Apple angestrengten Patentklage einen Imageschaden für Samsung erkennt, muss der iPad-Hersteller das Gerichtsurteil zusätzlich in mehreren grossen britischen Zeitungen veröffentlichen; unter anderem in der «Financial Times» und der «Daily Mail». Dadurch soll der Eindruck korrigiert werden, dass Samsung das iPad kopiert habe. Die Apple-Anwälte wollten die öffentliche Schmach verhindern, indem sie argumentierten, die Inserate seien Werbung für den Konkurrenten. Offensichtlich war das Gericht aber der Meinung, dass Samsungs Reputation gelitten habe und wieder hergestellt werden müsse.

Apple hat die von der Nachrichtenagentur Bloomberg verbreitete Meldung inzwischen gegenüber dem Tech-Portal «Slashgear» bestätigt und Berufung angekündigt.

Der Apfel-Konzern darf zudem weiterhin öffentlich behaupten, dass die Südkoreaner mit dem Galaxy Patente verletzen. Samsung wollte auch dies mit einer einstweiligen Verfügung verhindern.

Da sich die Streithähne seit Monaten quer über den Globus eine Patentschlacht nach der anderen liefern, markiert die Entscheidung des britischen Richters längst nicht das Ende des Krieges. Diese eine Schlacht ging an Samsung, beim nächsten Urteil könnten die Damen und Herren aus Cupertino schon wieder zu den Siegern gehören.