Tubes!Sex-App profitiert von Sex-Zensur
Im Kreuzzug gegen blanke Brüste hat Apple Ende Februar um die 5000 Applikationen aus dem App Store verbannt. Dabei ging eine durch die Lappen - und die hat davon ganz schön profitiert.

Die Umsätze von Tubes stiegen kurzzeitig auf über 10 000 US-Dollar die Woche.
Die App «Tubes!» hob umsatztechnisch kurzzeitig zu einem regelrechten Höhenflug an. Dass dürfte aber nicht an der Qualität des gebotenen Inhaltes gelegen haben. Auf Tubes! wurden den User schlicht und einfach Fotos von leicht bekleideten Frauen gezeigt, nackte Tatsachen waren aber auch hier Tabu, denn sonst hätte es das Programm nie in den App Store geschafft. Tubes! profitierte jedoch massiv von Apples rigorosen Zensurmassnahmen. Denn die App war eine der wenigen, die den Zensoren nach Apples Kahlschlag im Kampf gegen erotische Inhalte durch die Lappen gegangen ist.
Bevor am 15. Februar mit dem grossflächigen Rauswurf der Erotik-Apps begonnen wurde, dümpelte Tubes! bei einem Tagesumsatz von 30 US-Dollar herum, schreibt das IT-Newsportal TechCrunch. Schon einen Tag später verdoppelte sich der Umsatz. Als in den folgenden Tagen mehr und mehr Apps eliminiert wurden, explodierte der Tagesumsatz von Tubes! gar auf 1600 US-Dollar. Den Entwicklern der Applikation ist es zugute gekommen, dass sie Tubes! nicht im US-iTunes-Store angeboten hatten und es so offenbar nicht zu den ersten Apps gehörte, die entfernt wurden. Erst am 1. März brach der Umsatz ein - auf 0 Dollar.
Apples Marketing-Chef Phil Schiller begründete die Massnahmen gegenüber der «New York Times» mit sich mehrenden Beschwerden zahlreicher Frauen und Eltern. Die ganze Aktion kommt allerdings ein bisschen heuchlerisch daher. Denn weder die Playboy-App noch die mit Bikini-Girls gespickte App von Sport Illustrated wurden bislang aus dem Angebot genommen.
Offenbar sind Apple aber nicht nur Sex-Apps ein Dorn im Auge. So wurde den Entwicklern von «DuckPhone» mitgeteilt, dass ihre Applikation nicht ins Angebot aufgenommen wird, weil sie mit ihren Quakgeräuschen den Usern zu wenig Funktionalität bieten würde, berichtet der IT-Blog gizmodo.com.
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