Das neue Windows ist schon im Netz

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«Windows Blue»Das neue Windows ist schon im Netz

Windows 8 ist kaum im Laden, schon wurde der Nachfolger im Internet geleakt. Die Vorab-Version von Windows Blue gibt einen guten Einblick, was uns das nächste Microsoft-Betriebssystem bringt.

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Windows Blue wirft seinen Schatten voraus - allerdings ohne Microsofts Segen. Am Wochenende ist im Internet eine frühre Version von Microsofts neuem Betriebssystem aufgetaucht. Der Nachfolger von Windows 8 wird unter dem Codenamen Blue entwickelt. Die bisher implementierten Neuerungen betreffen primär die Touch-optimierte Kachel-Oberfläche und statten diese mit mehr Funktionen und Anpassungsmöglichkeiten aus.

Die Live-Kacheln können künftig in vier verschiedenen Grössen angezeigt werden. Die neuen Mini-Kacheln sind vor allem auf kleinen Tablet- oder Notebook-Displays praktisch. Power-User, die sehr viele Apps nutzen, können nun auf dem Startbildschirm deutlich mehr Programme in Gruppen anordnen. Zusätzlicher Vorteil: Die Verknüpfungen zu Desktop-Programmen, die keine Live-Kachel-Funktion unterstützen, verschwenden als Mini-Kacheln keinen Platz mehr.

IE 11 und Split-Screen-Modus für vier Apps

Einem der grössten Kritikpunkte an Windows 8 nimmt sich Microsoft mit Windows Blue definitiv an: Die PC-Einstellungen von Windows 8 werden mit dem Update stark erweitert, so dass der Umweg über die Systemsteuerung auf dem Desktop in aller Regel überflüssig wird. Der User wird somit seltener zwischen der Kachel- und Desktop-Oberfläche hin- und hergeschickt.

Blue verspricht mit einer weiteren Schwäche von Windows 8 aufzuräumen: Bislang konnten im Kachel-Modus nur zwei Apps gleichzeitig auf dem Bildschirm dargestellt werden, neu sind es bis zu vier Apps. Auch wenn es wohl weiterhin nicht möglich sein wird, die Platzverhältnisse stufenlos zu ändern, können zwei Apps nun zumindest gleich gross nebeneinander platziert werden.

Auch die sogenannte Charm Bar, das Kontextmenü von Windows 8, hat dazugelernt: Die neue Funktion «Play» ermöglicht vermutlich das Streamen von Filmen und Musik auf andere Geräte.

Kein Comeback des Start-Button

Der Desktop hat sich auf den ersten Blick kaum verändert: Aus den geleakten Bildern geht immerhin hervor, dass der neue Internet Explorer 11 mit Windows Blue erscheinen dürfte. Offene Tabs lassen sich vermutlich über den Microsoft-Account mit anderen Windows-8-Geräten synchronisieren.

Wer auf die Rückkehr des Startknopfs gehofft hat, wird enttäuscht. Windows Blue soll zudem mit einer Datei-Manager-App aufwarten. Windows-8-User müssten damit nicht mehr auf den Desktop zugreifen, wenn sie sich beispielsweise Daten eines USB-Sticks anschauen möchten.

Kommt Blue schon im Juni?

Das Tech-Portal CNET rechnet mit einer baldigen Veröffentlichung von Windows Blue. Schon im Juni könnte es so weit sein. Dann erscheinen voraussichtlich Intels neue Haswell-Prozessoren für Ultrabooks (besonders dünne und leichte Notebooks). Microsoft soll Windows Blue für diese neue, stromsparende Prozessor-Generation entwickeln. Doch nicht nur Intels Prozessoren, auch Windows selbst soll künftig weniger Strom verbrauchen, berichtet das Tech-Portal.

Parallel zur PC- und Tablet-Version arbeitet der Softwareriese aus Redmond an einer Blue-Version für sein mobiles Betriebssystem Windows Phone 8. Windows 8 und Windows Phone 8 nutzen seit Ende 2012 den gleichen Betriebssystemkern. Für App-Entwickler wird es so einfacher, ihre Applikation für verschiedene Endgeräte umzusetzen.

Microsoft aktualisiert Windows-8-Apps

Bevor Windows Blue erscheint, spendiert Microsoft Windows 8 ein Update. Konkret werden die vorinstallierten Apps Windows Mail, Kalender, Musik etc. erneuert. Die Aktualisierungen sollen auch für das abgespeckte Betriebssystem Windows RT ausgeliefert werden, das beispielsweise auf Microsofts Tablet Surface zum Einsatz kommt.

Fünf Monate nach dem Start von Windows 8 stehen laut MetroStoreScanner.com über 50'000 Apps von Drittentwicklern zur Auswahl. Im Schweizer App-Store sind aktuell aber nur knapp 28'000 verfügbar.

Zum Vergleich: Für das drei Jahre alte iPad stehen weltweit 367'000 Apps zum Download bereit. Karger zeigt sich das Angebot im Mac App Store, der ebenfalls 2010 die Türe öffnete. Nach drei Jahren gibt es für den Mac 14'000 Apps. Viele Software-Entwickler meiden Apples offizielle Verkaufsplattform und verkaufen ihre Programme über andere Kanäle.

Windows Blue im Video

Quelle: CHIP

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