«Candy Crush» verspeist täglich 780'000 Franken

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Suchtspiele«Candy Crush» verspeist täglich 780'000 Franken

Das Facebook- und Smartphone-Game «Candy Crush Saga» zieht Spielern jeden Tag fast eine Million Franken aus der Tasche. Anwärter auf den Thron des erfolgreichsten Mobile-Games gibt es viele.

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Was früher «Farmville» war, ist heute «Candy Crush Saga». Beide Spiele starteten als Facebook-Titel und sind mittlerweile auf Android, iOS oder Kindle verfügbar. Das Spielprinzip von «Candy Crush Saga» ist das gleiche wie beim Klassiker «Bejeweled». Man versucht, in einem Feld voller Süssigkeiten mindestens drei gleiche in eine Reihe zu bringen. Ist eine Linie komplett, explodiert sie und die nächsten Kariesbomben rücken nach.

Der süchtig machende Free-to-play-Titel komme besonders bei Frauen zwischen 25 und 55 Jahren gut an, erklärte das Entwickler-Studio King gegenüber der «Daily Mail». Sie machen den wichtigsten Kundenstamm aus. Der Umsatz ist laut Think Gaming auf umgerechnet 780'000 Franken täglich gestiegen. King will demnächst an die Börse gehen. Der Wert wird auf rund 5 Millionen Dollar geschätzt. Zum Vergleich: Zynga, der Entwickler von «Farmville», hat einen Wert von 2,9 Milliarden Dollar.

«Gratis»-Spiele bringen das grosse Geld

Auch andere Unternehmen profitieren vom Trend kurzweiliger Spiele für zwischendurch. Die meisten verfolgen dabei das Free-to-play-Prinzip. Während das eigentliche Spiel umsonst ist, bezahlt man für neue Outfits, Levels oder Bonus-Gegenstände, die einem das Spiel erleichtern, extra. Meistens handelt es sich dabei um Kleinstbeträge. Das sogenannte Micro-Payment scheint sich allerdings auszuzahlen.

Einer der bekanntesten Vertreter von Mobile-Games ist «Angry Birds». Der finnische Entwickler Rovio vermeldete für 2012 einen Umsatz von 200 Millionen Dollar. Auch das kürzlich von Popcap für iOS lancierte «Plants vs. Zombies 2» darf sich auf fette Gewinne freuen. Innerhalb der ersten Wochen wurde das Spiel über 25 Millionen mal heruntergeladen. Und der Launch für Android steht erst noch bevor.

Bei Android geben Asiaten den Ton an

Ebenfalls aus Finnland kommt das Strategie-Spiel «Clash of Clans». Mit einer Million Dollar täglich darf sich Publisher Supercell zumindest auf iOS als das umsatzstärkste Unternehmen rühmen. Bei Android steht «Puzzle & Dragons» an erster Stelle, das hierzulande nicht verfügbar ist. Zu verdanken hat es dies besonders der Beliebtheit in den asiatischen Märkten.

Nicht nur im Fernsehen populär sind die Simpsons. Das Spiel «The Simpsons: Tapped Out» bezifferte Publisher Electronic Arts im Mai mit einem Umsatz von 50 Millionen Dollar. Davon kann sich Homer eine Menge Donuts kaufen.

Trotz der gewaltigen Umsätze ist das Free-to-play-Modell kein Perpetuum Mobile. Das zeigt sich derzeit an Zynga, die nach Rekordumsätzen einen Umsatzrückgang von 30 Prozent zum Vorjahr vermeldeten.

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