Die besten Games 2011Als die Freundin links liegen blieb
Für Fans von Blockbuster-Games war 2011 ein Killer-Jahr. Die Game-Redaktion von 20 Minuten Online verrät, bei welchen Spielen ihre Partnerinnen die Nebenrolle spielten.
Hier geht's zur Abstimmung.
Olivier Marti ist Projektleiter bei 20 Minuten Online. Der Kampfsportler mit langjähriger Egoshooter-Erfahrung steht vor allem auf Online-Spiele.
«Modern Warfare 3»
Auch dieses Jahr habe ich mich wieder tierisch auf den neusten Ableger der «Call of Duty»-Reihe gefreut. Und meine Erwartungen wurden erfüllt. Wie immer besticht das Spiel durch einen cineastisch inszenierten Single-Player-Modus, der durch perfekt gescriptete Ereignisse glänzt. Ist dieser einmal durchgespielt, wartet der motivierende Multi-Player-Modus, welcher für Monate zu fesseln vermag. Ballerherz, was willst du mehr?
«Uncharted 3: Drake's Deception»
Auch wenn viele Kritiker den zweiten Teil der Serie als besser eingestuft haben, begleitete ich in «Uncharted 3» Nathan Drake gerne auf seiner Reise in den Orient. Das Spiel bestach durch eine perfekte Präsentation, brillante Grafik und gefälliges Gameplay. Einmal begonnen, habe ich das Spiel nicht mehr aus der Hand gelegt bis zum finalen Ende in dem ... aber das müssen Sie schon selbst herausfinden. Einziger Kritikpunk meinerseits ist, dass das Spiel für mein Empfinden ruhig noch länger hätte dauern dürfen, die knapp zehn Stunden bis zum Abspann vergingen einfach viel zu schnell.
«Ich genoss jede Minute als Aperture-Laborratte»
Philipp Rüegg produziert bei 20 Minuten Online Videobeiträge und bevorzugt Egoshooter mit brillanter Grafik. Heuer hat es ihm aber ein anderes Genre ganz besonders angetan.
Noch bevor der Pöstler das ein Quadratmeter grosse Collectors-Edition-Packet vorbeibrachte, wusste ich: «Skyrim» wird ein Zeitfresser. 300 Stunden solle man laut Hersteller aus dem Spiel quetschen können. Gut 60 Stunden verzeichnet mein Steam-Account mittlerweile, die mir diese fantastische Fantasywelt geraubt hat. So viel Story, Erkundungsfreiheit und Abenteuer hat selten ein Spiel in so dichter Atmosphäre abgeliefert.
Auch ohne Kuchen am Ende gehört «Portal 2» klar zu meinen Spiele-Highlights. Mit fordernden, aber immer fairen Rätseln, stimmungsvoller Grafik und einer Portion Humor genoss ich jede Minute als Aperture-Laborratte. Und wenn dann doch das unausweichliche Ende folgt, ist noch lange nicht Feierabend. Anschliessend darf man mit einem Freund im Coop-Modus gemeinsam Löcher in die Tapete schiessen. Und damit fängt das Gehirn-Jogging erst an.
«Ohne Schnüffel-Politik wäre BF3 das Game des Jahres»
Philipp Dahm arbeitet fürs Magazin von 20 Minuten Online. Der bekennende «Battlefield 3»-Fan kann sich nebst dem Ballergedöns auch für Fussball-Simulationen begeistern.
Ich gebe es zu, ich bin ein Junkie. Es geht schon in der Fussball-Sommerpause los, wenn auf dem Spielermarkt Gerüchte und Gehaltsforderungen emporschiessen. Im Transferfenster, wenn die Kicker fleissig hin und her wechseln, frage ich mich, wie gut der Neue bei «meinem» Verein wohl sein wird. Auf dem Platz, aber vor allem auch im neuen «Fifa Manager 12». Seit Oktober 2012 hänge ich wieder an der Tastatur und versuche nicht nur Meisterschaften, sondern auch den nationalen und internationalen Pokal zu holen.
Und wenn ich nicht «Fifa Manager 12» zocke, dann krame ich «Battlefield 3» hervor. Nie war ein Ego-Shooter in Sachen Gameplay und Grafik besser. Dass der Spieler neu auch Punkte für Unterstützung bekommt, ist genial: Auch wenn meine Panzerfaust nicht den Schuss abgibt, der den T-90 zur Strecke bringt, kriege ich doch Punkte für den «Kill Assist». Auch das Wiederbeleben oder Bereitstellen von Munition wird mir in Form von Punkten gedankt. Hätte Hersteller Electronic Arts mit seiner «Schnüffel-Politik» nicht für Kritik gesorgt (Stichwort Origin), wäre BF3 das Game des Jahres!
«Das beste Spiel, um Restbestände der Hausbar zu tilgen»
Patrick Toggweiler ist Web Entertainment Producer bei 20 Minuten Online und der Kerl, der so spassige Kolumnen wie «Ein Hoch auf das virtuelle Eier-Quetschen» schreibt.
Einer der Vorteile eines fortgeschrittenen Alters besteht darin, dass nicht jeder Kontakt mit Alkohol gleich in einen Botellón ausartet. Und hier kommt «L.A. Noire» ins Spiel. Während viele Games unter Einfluss von Alkohol fast unspielbar werden, scheint «L.A. Noire» nur so geschaffen für Spieler mit vollem Kanal. Die wenigen Actionsequenzen lassen sich auch mit eingeschränkter Reaktionsfähigkeit meistern. Die Stärken des Spiels - die 40er-Jahre-Atmosphäre, die filmreifen Dialoge und vor allem die messerscharf gezeichneten Charaktere, kommen leicht angetrunken umso besser zur Geltung. «L.A. Noire» ist nicht das beste Spiel des Jahres – aber das beste Spiel, um Restbestände der Hausbar zu tilgen. Und das ist doch allerhand.
«Minecraft» überzeugt mich auf verschiedenste Weise: Erstens mag ich den Preis (heute 19.95 Euro). Zweitens mag ich es, wenn ein schwedischer Nerd sich über Nacht zum Millionär programmiert und den grossen Entwicklern damit ein Schnippchen schlägt. Drittens mag ich «Minecraft», weil es - ausser man bastelt komplexe Maschinen – wenig Konzentration erfordert. Nach einem anstrengenden Arbeitstag ist es deshalb für mich das perfekte LAN-Game. In einer gemütlichen Runde zusammensitzen, «Minecraft» zocken und dazu über Gott und die Welt philosophieren - fertig ist der perfekte Abend mit Freunden.
Muscle-Cars und japanische Tuning-Geschosse
Jan Graber ist freier Gameredaktor mit Faible für Singleplayer-Kampagnen, exzellenter Grafik, geilen Sounds und taktischen Elementen. In diesem Jahr trat er aber vor allem aufs Gaspedal.
Ich gestehe: Ich bin ein Raser. Ein virtueller Speedfreak. Ein Pixelasphaltjunkie. Einer, der stundenlange Runden mit «Forza Motorsport 4» drehen kann - in den heissesten Boliden, die es virtuell zu fahren gibt: Von Muscle-Cars über japanische Tuning-Geschosse bis zur übermotorisierten Familienkutsche. Dass zu allen Wagen ausführliche Hintergrundinfos geliefert werden, freute mich als Motorenkopf besonders. Ach: Auf dem echten Asphalt fahre ich natürlich anständig.
Ich gestehe auch: Das Adventurespiel «Shadow of the Colossus» ist kein wirklich neues Spiel; erschienen ist es bereits 2006. Als es dieses Jahr aber zusammen mit «Ico» auf High-Definition aufgebretzelt für die PS3 herauskam, war ich erneut hin und weg von der Genialität des Spiels: von den unendlichen Weiten, durch die ich mit meinem Pferd reiten muss, um einen der fremdartig schönen, melancholisch wirkenden Kolosse zur Strecke zu bringen – und darüber eine Träne zu vergiessen.
Welches von diesen Games ist für Sie das Spiel des Jahres 2011? Machen Sie mit in unserem Rating!
Die Game-Redaktoren
Olivier Marti (33) ist Projektleiter bei 20 Minuten Online und fungiert als Bindeglied zwischen Redaktion, Verlag und IT. Der Kampfsportler spielt am liebsten online, mag Shooter mit taktischen Elementen, die den Teamgedanken fördern. Spiele wie «Enemy Territory», «Team Fortress 2» und die alten «Call of Duty»-Spiele sind genau seine Schiene.
Philipp Rüegg (29) ist bei 20 Minuten Online zuständig für Videobeiträge und bevorzugt Egoshooter mit brillanter Grafik, dichter Atmosphäre und gutem Gameplay. Für Rüegg muss es am Spieler liegen, wenn er einen Level nicht schafft und nicht an der fehlerhaften Programmierung. Sein Favorit: «Bioshock».
Philipp Dahm (35) arbeitet fürs Magazin von 20 Minuten Online. Auch er bevorzugt Egoshooter mit Online-Multiplayermodus, mag es, wenn man sich mit den Mitspielern unterhalten kann und möchte neben dem Schiessen auch Fahr- und Fluggeräte steuern können. Er ist deshalb ein passionierter «Battlefield: Vietnam»-Spieler.
Patrick Toggweiler (34) ist Web Entertainment Producer bei 20 Minuten Online und spielt seit Tombstone City auf dem TI-99 oder seit fast drei Jahrzehnten Videospiele. Zu seinen Lieblingstiteln gehören «Bubble Bobble», «Ultima 6», «Total Annihilation» und «God of War».
Jan Graber (45), freier Gameredaktor, steht auf Singleplayerkampagnen mit exzellenter Grafik, geilen Sounds und taktischen Elementen. Online bleibt er meist chancenlos ausser bei «Halo», einem seiner Lieblings-Egoshooter. Sein Motto: «Stumpf ist Trumpf».