«Exchange-Bug»Software-Fehler saugt den iPhone-Akku leer
iPhone-Nutzer klagen über kurze Akkulaufzeiten mit iOS 6.1. Apple hat das Problem lokalisiert und verspricht ein Update. Betroffen sind User, die ihr Handy mit Microsoft Exchange Server synchronisieren.

Ein Fehler in iOS 6.1 führt dazu, dass die Synchronisierung zwischen iPhone und Microsoft Exchange Server aus dem Ruder läuft.
iPhone-Nutzer, die ihre geschäftlichen E-Mails, Kontakte oder Termine mit Microsoft Exchange Server synchronisieren, klagen seit dem Update auf iOS 6.1 über verkürzte Akkulaufzeiten. Bei der Synchronisierung tritt ein Fehler auf, der laut Apple «zu exzessiver Kommunikation» zwischen dem iPhone und dem Exchange-Server führt. Im Klartext: iOS beendet den Abfragevorgang bei der Kalendersynchronisation nicht, was sowohl das iPhone als auch den Exchange Server heiss laufen lässt. Über die Exchange-Server in kleineren und grösseren Unternehmen werden Mails, Kontakte oder Termine zwischen dem Büro-PC, Smartphones und Tablets abgeglichen.
Die ständigen Synchronisationsversuche zwischen iPhone und Exchange Server saugen nicht nur den Akku des Smartphones leer, auch der Server kann durch die andauernden Abfragen langsamer werden. «Die Beanspruchung des Prozessors und Arbeitsspeichers kann signifikant steigen», warnt Microsoft in einem Fehlerbericht. Da jede gescheiterte Abfrage in einer Log-Datei auf dem Server gespeichert wird, können diese Fehlerprotokolle innert Stunden massiv anwachsen, wie IT-Administratoren berichten.
iOS 6.1 und 6.1.1 machen Ärger
Doch nicht alle iPhone-User oder Unternehmen mit Exchange Server sind von diesen Problemen betroffen: Ärger macht laut Apple die Kombination von iPhone und iPad mit iOS 6.1 oder 6.1.1 mit Microsoft Exchange 2010.
Auch Microsoft hat sich zu diesem Fehler geäussert, der Exchange-Administratoren seit der Veröffentlichung von iOS 6.1 am 28. Januar beschäftigt. Der Exchange-Entwickler rät den betroffenen Firmen, die Kalender-Synchronisation für iOS-6.1-Geräte vorübergehend zu deaktivieren, die Anzahl Synchronisierungs-Vorgänge für iPhone-User einzuschränken oder im schlimmsten Fall alle User mit iOS 6.1 und höher zu blockieren. iPhone-Nutzer, die bei der Synchronisierung eine Fehlermeldung erhalten, sollten ihr Smartphone auf jeden Fall neu starten. Dauerhaft aus der Welt schaffen kann das Problem aber nur iOS-Entwickler Apple.
Apple arbeitet an einem Update
Inzwischen hat der iPhone-Konzern den Exchange-Bug laut eigener Aussage gefunden. Auf seiner Support-Seite bleibt Apple aber zeitlich vage und schreibt, dass das Problem «mit einem künftigen Update» gelöst werden soll. Bis die Problembehebung kommt, sollen die Betroffenen in den Einstellungen zu Mail, Kontakten und Kalendern «Exchange» auswählen. Dort soll man den Kalender auf «Aus» stellen, zehn Sekunden warten und die Funktion wieder einschalten. Tritt die Fehlermeldung beim Synchronisierung erneut auf, muss die Prozedur wiederholt werden.
iOS 6 brachte die Fehlerflut
Mit seiner neusten Betriebssystem-Version hat Apple kein glückliches Händchen bewiesen. Der im Herbst 2012 mit iOS 6 eingeführte Kartendienst Apple Maps war derart fehlerhaft, dass sich Apple-Chef Tim Cook öffentlich entschuldigte, die Karten-Apps der Konkurrenz empfahl und der verantwortliche Manager Scott Forstall inzwischen seinen Platz räumen musste.
Auch der Start ins Jahr 2013 verlief nicht ohne Panne: Die «Bitte nicht stören»-Funktion soll die iPhone-Nutzer vor nächtlichen Anrufen oder Benachrichtigungen bewahren. Zum Jahreswechsel führte ein Fehler in iOS 6 dazu, dass sich die Funktion in der ersten Januarwoche jeweils am Morgen nicht mehr automatisch ausschaltete.
Mit iOS 6.1 Ende Januar verbesserte Apple Siris Fähigkeiten und machte das iPhone 5 auch in der Schweiz LTE-fähig. Insbesondere User des iPhone 4S klagten danach über kürzere Akkulaufzeiten und vermehrte Verbindungsprobleme im 3G-Netz. Der Mobilfunkanbieter Vodafone warnte seine Kunden gar davor, das Update zu installieren. Apple besserte in der Folge mit einem schnellen Update auf iOS 6.1.1 für iPhone-4S-Kunden nach.
Allerdings nicht abschliessend, wie die neuste Sicherheitslücke beim Sperrbildschirm zeigt. Mit einem simplen Trick, kann die Code-Sperre ausgehebelt werden.
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