Die neusten TVs sind gekrümmt und ultrascharf

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TV-NeuheitenDie neusten TVs sind gekrümmt und ultrascharf

Fernseher mit vierfacher Full-HD-Auflösung (4K) stellen herkömmliche HD-Fernseher in den Schatten. Doch passende Filme oder gar Sendungen gibt es kaum.

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Einer der grossen Trends an der diesjährigen Technikmesse IFA in Berlin waren die Fernseher mit Ultra-HD-Auflösung (UHD). Diese sehr grossen Bildschirme können eine vierfache Full-HD-Auflösung anzeigen, von einigen Herstellern werden diese Fernseher auch als 4K-TVs bezeichnet. Eine andere Innovation, die sich breit macht, sind OLED-Fernseher – also Bildschirme mit organischen Leuchtdioden. Diese haben eine auffällig hohe Leuchtkraft, satte Farben und sind nur wenige Millimeter dünn. Die neusten Exponenten dieser Art sind leicht gebogen und werden deshalb als Curved TVs bezeichnet.

Fehlende 4K-Inhalte

Die auf UHD-Geräten gezeigten Filmaufnahmen sind überwältigend scharf und detailreich. Daneben verblasst jeder herkömmliche HD-Fernseher zur alten Flimmerkiste. Dies zeigt ein Augenschein an der IFA etwa beim Sony Bravia X9 oder dem Samsung F9080, die beide bereits erhältlich sind. Beide zeigen auf ihren 65-Zoll-Bildschirmen (165 cm) brillante, gestochen scharfe Bilder an, sind aber mit einem identischen Preis von 6999 Franken noch teuer. Der Philips-UHD-Fernseher 65PFL9708, der von Eisa (European Imaging and Sound Association) zum besten Ultra-HD-TV 2013 gekürt worden ist, ist gleich gross und kostet gleich viel. Der Preiskampf scheint also noch nicht so recht zu funktionieren.

Die Aufnahmen, die auf diesen Fernsehgeräten gezeigt werden, sind meist hoch aufgelöste Aufnahmen, die speziell für Demozwecke hergestellt wurden. Entsprechende Spielfilme gibt es zurzeit noch praktisch keine zu kaufen, und bis TV-Sendungen in dieser Auflösung produziert und ausgestrahlt werden können, dauert es noch mehrere Jahre, wie Experten einwenden. Immerhin gibt es von Eutelsat einen Testkanal, auf dem UHD-Inhalte per Satellit ausgestrahlt werden können. Und einige Spielfilme werden bereits in 4K produziert, heute aber noch in Full-HD vertrieben.

Aufgeblasene HD-Filme

Bis Spielfilme in 4K verfügbar sind, rechnen die Fernseher die HD-Filme auf das neue Format hoch. Ein Vergleich auf der IFA zeigt zwar einen sichtbaren Unterschied zwischen dem UHD-Fernseher, auf dem eine hochskalierte Aufnahme läuft, und einem UHD-TV der den gleichen Film in echtem UHD zeigt. Doch fällt der dritte Fernseher daneben, der nur herkömmliches Full-HD zeigt, im Vergleich ab. Der preisgekrönte Philips-Fernseher wurde von der Jury vor allem auch wegen seines hochstehenden Upscalings gelobt. Mit der vierfachen Full-HD-Auflösung ist übrigens noch nicht genug: Manche Hersteller zeigen bereits Prototypen, die die achtfachte Menge an Bildpunkten darstellen können.

Geeignet für Selbstgemachtes

Wer sich schon jetzt einen UHD-Fernseher kauft, kann darauf zumindest selbst gemachte Filme und Fotos in echter 4K-Auflösung anschauen. Es gibt bereits einige Kameras, die in 4K filmen können, und für die nahe Zukunft ist zu rechnen, dass viele Consumer-Kameras diesen Standard beherrschen. An der IFA stellte beispielsweise Sony die Consumer-Kamera FDR-AX1E vor, die Aufnahmen mit 3840 x 2160 Pixeln herstellen kann. Mit einem Preis von 5449 Franken, ist der Spass allerdings wie bei den Fernsehern noch sehr teuer. Doch auch kleinere Kameras wie die GoPro Hero 3 Black Edition kann in 4K filmen. Mit dem Liquid S2 von Acer wurde letzte Woche sogar ein Smartphone vorgestellt, das ebenfalls in 4K Videos aufzeichnen kann. Die 4K- beziehungsweise UHD-Fernseher eignen sich aber auch für Fotos. Denn alle Bilder, die mit mindestens 8 Megapixeln geschossen wurden, kann man an einem UHD-Fernseher in voller Pracht geniessen.

OLED-TVs: ultradünn und krumm

Die zweite grosse Neuerung in der TV-Welt sind die OLED-TVs. Die Geräte zeigen ein sehr lebendiges Bild und haben den Vorteil, dass sie wegen ihrer hohen Kontrastwerte das weisseste Weiss und das dunkelste Schwarz darstellen können. Die neusten Modelle dieser Art sind nicht mehr flach, sondern leicht gekrümmt. Die sogenannten Curved TVs sollen den Zuschauern über das ganze Blickfeld eine optimale Sicht garantieren. Die Idee: Befindet man sich direkt vor dem Bildschirm, ist jeder Punkt des Bildes gleich weit von den Augen entfernt. So soll eine realistischere Darstellung möglich werden.

OLED-Fernseher haben eine kürzere Reaktionszeiten als herkömmliche LCD-Geräte. Beim Samsung-Curved-TV mit 55 Zoll reicht diese Geschwindigkeit sogar aus, dass gleichzeitig zwei verschiedene Sendungen oder Filme angezeigt werden können. Die Voraussetzung ist allerdings, dass zwei Personen eine Shutter-Brille tragen, die jeweils nur je einen Film anzeigt. Der Ton zu den entsprechenden Bildern wird über die in der Brille eingebauten Kopfhörer wiedergegeben.

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