Beyoncés HymneLive oder nicht live - das ist hier die Frage
Amerika ist in Aufruhr: Superstar Beyoncé soll bei der Amtseinführung von Barack Obama gar nicht live gesungen haben. Die Sängerin schweigt dazu.
Beyoncés Auftritt bei der Amtseinführung von Barack Obama.
Waren es die Nerven? Hatte sie einen schlechten Tag? Jedenfalls scheint es sich Superstar Beyoncé nicht zugetraut zu haben, ihren Auftritt bei der Amtseinführung von Barack Obama am 21. Januar live zu bestreiten. Zahlreiche US-Medien zitierten eine Sprecherin der US-Marineband, die gemeinsam mit der Sängerin aufgetreten war. Die ganze Musik für die Zeremonie werde vorher aufgenommen, um für allfällige Schwierigkeiten am Tag der Amtseinführung gewappnet zu sein, sagte sie der «New York Post». «Kurz vor Beginn sind wir informiert worden, dass Beyoncé den aufgenommenen Song benutzen würde.»
Per Nachrichtendienst Twitter äusserten sich binnen kürzester Zeit nach dem Auftauchen der Playback-Vorwürfe Tausende, viele davon enttäuscht. Die Nachricht sei «schockierend», schrieb auch das Boulevard-Blatt «New York Post».
Die Musik kam sicher ab Band
Andere Medien verteidigten die Sängerin. Playback sei bei grossen öffentlichen Auftritten nicht unüblich, gerade auch wenn es sehr kalt sei wie bei der Amtseinführung am Montag. «Lasst die Lady in Ruhe», schrieb das «Forbes»-Magazin. «Es war trotzdem eine wunderbare Darbietung unserer Nationalhymne.»
CBS News wiederum will von einer gut informierten Quelle wissen, dass Beyoncé die Hymne live performte. «Ihr Mikrofon war an, ihre Stimme war zu hören», so der Insider. «Da Frau Knowles nie mit der Band üben konnte, hielten wir es für eine schlechte Idee, live zu spielen», bestätigt die Sprecherin der US-Marineband gegenüber CBS. Aber: «Keiner der Musiker kann beurteilen, ob der Gesang live oder vorab aufgenommen war.»
Auch anderen Superstars flatterten schon die Nerven
Ja, was denn nun? Beyoncé selbst hat sich zu dem Vorfall noch nicht geäussert. Immerhin wäre sie nicht der einzige Superstar, der etwas nachgeholfen hat. Whitney Houston bewegte am Superbowl 1991 auch nur ihre Lippen. Jennifer Hudson wagte 2009 auch nicht live zu singen. Cellist Yo-Yo Ma soll bei Obamas erster Inauguration 2009 aufgrund der kalten Temperaturen nicht live gespielt haben.
Bei grossen Events gehen viele Künstler auf Nummer sicher. Und viel grösser als die Amtseinführung des amerikanischen Präsidenten kann ein Event kaum sein. Man kann Beyoncé den angeblichen Playback-Beschiss kaum übel nehmen. Immer noch besser, als wie Christina Aguilera mittendrin den Text zu vergessen. Oder was meinen Sie?