«Bernegger und Juric»Auf den Bachelor folgt die Kommissarin
Noch dieses Jahr ist es soweit: Der Privatsender 3+ bringt mit «Bernegger und Juric» seine erste eigenproduzierte Krimireihe ins Fernsehen.
Bisher war 3+ in der Schweiz der Sender für seichte, aber äusserst erfolgreiche TV-Unterhaltung: schlau eingeschweizerte Formate wie «Bumann, der Restauranttester», «Bauer, ledig, sucht...» oder «Der Bachelor» und «Die Bachelorette» sind zu Publikumshits und Dauerbrennern geworden.
Nun betritt der grösste Privatsender des Landes das nächste TV-Level: Noch diesen Winter wird auf 3+ die Pilotfolge zu einer neuen, selbst produzierten Krimi-Reihe ausgestrahlt. Sie heisst «Bernegger und Juric», im Zentrum der Story stehen gemäss Mitteilung von 3+ «zwei Kommissare, die unterschiedlicher nicht sein können».
Gedreht im Val Müstair
Zum einen ist da Polizei-Neuling Eva Bernegger, die «gewissenhaft ist und sich an die in der Ausbildung gelernten Grundsätze und Regeln hält». Ihr etwas erfahrener Partner Nikola Juric «ist locker und hat unkonventionelle Ermittlungsmethoden». Gespielt werden die beiden von den noch wenig bekannten Schauspielern Tanja Lehmann (29) und Christian Martin Schäfer (38), unterstützt werden sie in ihren Ermittlungen von Mops Armani – einem Polizeihund, wie ihn das Fernsehen wohl noch nicht gesehen hat.
Lehmann war zuvor in der SRF-Produktion «Best Friends» zu sehen, Schäfer lebt in Berlin und spielte in diversen TV-Produktionen in der Schweiz und in Deutschland mit. Eine weitere Hauptrolle übernimmt Gilles Tschudi (61), er gibt den «zwielichtigen Dorf-Patron».
Sechs Folgen pro Jahr sind geplant
Der Pilot dauert 60 Minuten und wurde diesen August in Bergün GR und im Val Müstair gedreht. Die Folge sei in sich geschlossen, das heisst, der Fall wird am Ende einer Folge gelöst sein. «Kommt die Pilotfolge beim Publikum an, sind bis sechs Folgen pro Jahr geplant», teilt 3+ mit. Dass «Bernegger und Juric» wie der SRF-Krimi-Hit «Wilder» in den Bergen spielt, ist übrigens Zufall: Es gäbe bis auf den Schauplatz Berge denn auch keine Gemeinsamkeiten, sagt Senderchef Dominik Kaiser dem «Sonntagsblick».
Das Ganze ist ein Wagnis: Denn gemäss Kaiser wären fiktionale Eigenformate für einen privaten Sender, der ohne Gebührengelder auskommen muss, zu teuer. 3+ sei es nach über zwei Jahren Recherche gelungen, einen Weg zu finden, die Produktionskosten deutlich zu senken. Der Pilotfilm kostete gemäss «Sonntagsblick» 400'000 Franken, eine Folge der SRF-Produktion «Wilder» kostet 700'000 Franken.
«Wir wollen bei diesem Test viel lernen. Und es beim nächsten Mal noch besser machen und weiterlernen, bis es perfekt funktioniert, produktionstechnisch und bei den Zuschauern», sagt Kaiser. «Dieser Prozess wird wahrscheinlich ein paar
Jahre dauern. Es ist für uns eine Investition in die Zukunft.»
Die ersten Bilder der neuen Krimi-Serie sehen Sie in der Bildstrecke. Das genaue Startdatum ist noch offen.