Die Leiden des jungen Wendler

Aktualisiert

Dschungelcamp-AusDie Leiden des jungen Wendler

Überraschend verliess Michael Wendler bereits nach vier Tagen das Dschungelcamp. Dabei drängt sich der Verdacht auf: War sein Auszug geplant? Alles zum heutigen Welt-Wendler-Tag.

von
Isabelle Riederer

Kaum war der Wendler drin, wollte er auch schon wieder raus. Am vierten Tag schrie der König aller Einkaufszentren und Kleinstadthallen die berühmten Worte ‹Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!›. Zum Entsetzen seiner Mitcamper, denn die sind sich sicher, das war alles geplant. Ist der Wendler tatsächlich so berechnend?

Blicken wir zurück und fassen Wendlers Dschungeltagebuch einmal zusammen. Schon im Vorfeld klopfte der 41-Jährige gehörig auf die Dschungeltrommel und verkündete lauthals, er werde keine einzige Dschungelprüfung machen. Wohl ein Schachzug, um sicherzustellen, dass er auch ganz bestimmt zur Ekelprüfung antreten muss und möglichst viel Aufmerksamkeit bekommt. Und es funktionierte.

Larissa stahl ihm die Show

Stolz verlas der Musiker am ersten Tag, dass «zwei Superstars» zur Prüfung antreten müssen - nämlich «ich und die Larissa». Ja, der Esel nennt sich immer zuerst, heisst es doch so schön. Nun gut, Wendler schlüpfte also in die knappste Badehose, die sein Rucksack hergab und liess sich mit Kakerlaken, grünen Ameisen und Schleim bewerfen. Nur rechnete er nicht mit Dramaqueen Larissa, die ihm kurzerhand die Show stahl.

Doch der Wendler wäre nicht der Wendler, wenn er so schnell aufgeben würde. Und so verkündete er nach der ersten Dschungelprüfung: «Also wenn ich nochmals zur Prüfung muss, bin ich weg. Das ist doch kein Niveau hier.» Wohlweislich, um erneut antreten zu müssen. Aber sein Plan ging nicht auf, die Zuschauer wählten Larissa in die zweite Prüfung und der Wendler hatte das Nachsehen.

Gefühlsausbruch ohne Tränen

Jetzt musste schnell eine neue Taktik her und so drückte der Schlagerstar bereits am zweiten Tag auf die Tränendrüse - nur eben ohne Tränen. «Was die Leute vergessen ist, dass ich ja auch nur ein Mensch bin. Es gab Situationen, wo meine Frau nächtelang geweint hat.» Ein sensibler Wendler? Nicht ganz, der Gefühlsausbruch scheint so unecht, wie Melanie Müllers Brüste. Die Leiden des jungen Wendlers kauft ihm keiner ab - weder draussen noch drinnen. Schlimmer noch, Larissa spielt ihn in Grund und Boden.

Sogar die Freude an seinen Luxusgegenständen, dem Wendler-Parfum und dem Wendler-Cowboyhut, macht ihm die Blondine zunichte. Dabei wollte er doch vor allem sein Duftwässerchen und seinen grössten Hit «Sie liebt den DJ» unter die Leute bringen - doch Larissa lauert überall. Die schnappt sich am dritten Tag das Gebräu und betäubt damit die Flora und Fauna rund um ihre Pritsche. «Das bringt doch die Spinnen um», so Larissa und kugelt sich vor Lachen.

«Der Wendler ist nur berechnend»

Zu viel für den Pferdefreund. Am vierten Tag wirft er das Handtuch. Aus Kalkül oder weil sein Plan sabotiert wurde? Seine Mitcamper sind sich jedenfalls einig. «Wir wissen ja alle, dass er diese Woche eine neue Platte rausbringt», sagt Corina Drews und Mola Adebesi spricht das aus, was alle denken: «Der Wendler ist nur berechnend! Der will als Erster raus und die ganze Pressemeute um sich haben.»

Insbesondere Ex-«Tatort»-Komissar Winfried Glatzeder hat Blut geleckt und nimmt seine Ermittlungen auf. «Ich glaube, dass der Wendler aus kriminalistischer Sicht ein Mörder seiner Chance war, sich hier selbst zu erkennen.» Na ja, Selbsterkenntnis will im Dschungel wohl kaum einer erlangen.

Kann sich der Wendler klonen?

Für einen berechneten Abgang des Wendlers spricht auch sein Konzertplan. So standen auf seiner Homepage bis vor kurzem noch zwei Konzerte, die der Schlagerstar, wenn er denn im Dschungel geblieben wäre, unmöglich hätte wahrnehmen können. Kann sich der Wendler plötzlich klonen? Alles ein dummer Zufall, erklärt sein Managament. Schuld wäre die Plattenfirma, die vergass, die Termine abzusagen.

Die Qualen der Dschungelhölle haben für den Wendler jetzt ja ein Ende. «Ich habe mir eine persönliche Reizgrenze gesetzt. Ich habe so einen Hunger und bin so fertig. Im Hotel werde ich erst mal essen», erklärt Wendler seinen Abgang.

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