«Wer mehr bezahlt, kann in die VIP-Gondel»

Aktualisiert

Luxus für Skifahrer«Wer mehr bezahlt, kann in die VIP-Gondel»

Mit der V-Bahn will Jungfraubahn-Chef Urs Kessler zurück in die Topliga. Der CEO über das Prestigeprojekt, dynamische Preise und Vorzugsbehandlung für Reiche.

von
S. Spaeth

Urs Kessler stellt sich während der Gondelfahrt den Fragen von 20 Minuten. (Video: Murat Temel und Philipp Erdmann)

Für das Interview bleiben genau 19 Minuten Zeit. Das ist die Ausgangslage für das Gespräch mit Urs Kessler, dem CEO der Jungfraubahnen. So lange dauert nämlich die Fahrt mit der neuen Gondelbahn vom Grindelwald Terminal, der sich noch im Bau befindet, zur Station Männlichen auf 2225 Metern über Meer. Die Strecke, für die die in die Jahre gekommene Gondel ganze 30 Minuten brauchte, hat 20 Minuten zusammen mit Kessler in Angriff genommen.

Die neue Männlichenbahn ist ein Pfeiler des 470 Millionen Franken teuren V-Bahn-Projekts: «Wir wollen das beste Bergbahn-Projekt der Alpen haben und in die Champions League zurückkehren», sagt Kessler im Interview mit 20 Minuten (siehe Video oben). Besonders bei den Transportkapazitäten und den Zubringerbahnen sei sein Unternehmen in den letzten Jahren zu wenig gut gewesen.

Zudem erzählt der CEO des börsenkotierten Unternehmens von seinen Plänen für eine VIP-Gondel und den Platinum-Club: «Wenn ein Gast mehr ausgeben will, gibt es für ihn einen reservierten Parkplatz, einen Zugang zu einer exklusiven Lounge und die Fahrt im Eiger-Express in der VIP-Gondel.» Für den VIP-Service hat sich der Marketingspezialist von Flughäfen inspirieren lassen. Noch will Kessler nicht verraten, wie hoch der Preis für das VIP-Package, das auch ein Saisonabo enthält, sein wird. Beobachter gehen aber von mehreren Tausend Franken aus. Ein normales Saisonabo (Top4-Skipass) kostet im Vorverkauf 666 Franken.

Die Jungfraubahnen planen auf die kommende Saison hin einen VIP-Service für Skifahrer und Snowborder. Wer im sogenannten Platinium-Club mit dabei ist, darf in die exklusive Lounge und in die VIP-Gondel des Eiger Express.
Von seinen Plänen erzählt Jungfraubahnen-CEO Urs Kessler im Videointerview mit 20 Minuten in der neuen Männlichen Gondelbahn.
Die Fahrt in der neuen Männlichen Bahn dauert statt 30 noch 19 Minuten.
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Die Jungfraubahnen planen auf die kommende Saison hin einen VIP-Service für Skifahrer und Snowborder. Wer im sogenannten Platinium-Club mit dabei ist, darf in die exklusive Lounge und in die VIP-Gondel des Eiger Express.

Jungfraubahnen

Die ganze Fahrt und das ungeschnittene Interview mit Jungfraubahn-CEO Urs Kessler

Fürs Interview bleiben genau 19 Minuten Zeit. Das ist die Ausgangslage fürs Gespräch mit Urs Kessler, dem CEO der Jungfraubahnen. (Video: 20 Minuten)

Das Jahrhundertprojekt V-Bahn

Das 470 Millionen Franken teure V-Bahn-Projekt beinhaltet eine neue Verbindung von Grindelwald-Grund zur Station Eigergletscher, die neue Männlichenbahn und den ÖV-Anschluss Grindelwald Terminal. Durch die Grossinvestition verkürzt sich die Reisezeit von Interlaken aufs Jungfraujoch um 47 Minuten auf circa 1 Stunde und 10 Minuten. Kritiker monierten, die Jungfraubahnen würden mit dem V-Bahn-Projekt auf eilige Pauschaltouristen aus Asien statt auf Qualität setzen. (sas)

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