Der Schweiz gehen die Wohnungen aus

Aktualisiert

Nachfrage steigt weiterDer Schweiz gehen die Wohnungen aus

Wer eine Wohnung mieten will, muss oft lange suchen und anschliessend mehr Geld ausgeben, als er budgetiert hat. 2011 war die Nachfrage - auch wegen der Zuwanderung - grösser als das Angebot.

Wer sich für eine Wohnung interessiert, trifft bei der Besichtigung oft auf eine Vielzahl von Mitbewerbern.

Wer sich für eine Wohnung interessiert, trifft bei der Besichtigung oft auf eine Vielzahl von Mitbewerbern.

Im vergangenen Jahr ist die Suche nach einer Mietwohnung noch schwieriger geworden. Zahlreiche Neubauten führten zwar zu einem grösseren Angebot an Mietwohnungen, die Angebotsausweitung hat allerdings nicht mit der steigenden Nachfrage mithalten können.

Das führte dazu, dass 2011 die Mieten für auf dem Markt angebotene Wohnungen noch stärker als im Jahr davor gestiegen sind, wie das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) am Mittwoch mitteilte. Von der Verknappung des Wohnungsangebots betroffen waren demnach alle Preissegmente und mit Ausnahme der Region Mittelland und des Tessins auch die ganze Schweiz.

Im Schnitt 3 Prozent teurer

Der Anstieg der Mieten fiel mit einer durchschnittlichen Preissteigerung von 6,8 Prozent in der Westschweiz am höchsten aus. In der Zentralschweiz stiegen die Angebotsmieten durchschnittlich um 2,8 Prozent, in der Region Zürich um 2,5 Prozent. Schweizweit betrug der Anstieg 3,0 Prozent. Er fiel damit deutlich stärker aus als im Vorjahr, als die Angebotsmieten nur moderat um 0,33 Prozent stiegen.

Signifikant beeinflusst worden sind die Angebotsmieten gemäss BWO durch die Zuwanderung von Ausländern, insbesondere in der West- und Zentralschweiz. In der Region Zürich zeige sich zudem, dass zunehmend in der Peripherie ein Nachfragewachstum nach Mietwohnungen befriedigt werden müsse, schrieb das BWO. (sda)

Auch starke Nachfrage nach Wohneigentum

Selbst die rege Bautätigkeit kann die durch die tiefen Zinsen auf Hypothekarkrediten markant gestiegene Nachfrage nach Wohneigentum nicht befriedigen. Das führt gemäss Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) dazu, dass die Preise von Eigentumswohnungen stark steigen.

In der Region Zürich betrug der Preisanstieg 2011 7,3 Prozent, in der Innerschweiz 6,6 Prozent und in der Westschweiz 5,8 Prozent. Im schweizweiten Durchschnitt sind Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser 4,5 Prozent teurer geworden.

Keinen Einfluss auf die Preisentwicklung für Wohneigentum habe dabei die Zuwanderung gehabt, schrieb das BWO. Schweizweit seien nur gut 6 Prozent der Haushalte ausländisch. Einzig in der Westschweiz und in Zug hätten Ausländer substanziell zum Haushaltswachstum beigetragen. (sda)

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