GlücksspielWo die grössten Zocker und Verlierer wohnen
Glücksspiel – wie das Wort schon sagt – bedeutet selten sicheren Gewinn. Doch in einigen Ländern scheinen die Zocker unbelehrbar – und verschaffen der Branche riesige Gewinne.
Spielsucht ist ein ernstes gesundheitliches Problem. In Grossbritannien etwa nahm man das Thema erstmals in den nationalen Gesundheitsbericht auf. Auch die finanziellen Schäden der Betroffenen sind massiv. Fast 600 Milliarden Dollar verloren die Zocker im Jahr 2013 weltweit, berichtet die Zeitung «Economist» unter Berufung auf aktuelle Zahlen. Milliarden, die Casinos, Spielautomatenhersteller und Online-Poker-Plattformen an Gewinnen einstrichen.
Den grössten Anteil daran hatten die Casinos mit rund 200 Milliarden, gefolgt von Lotterien mit rund 150 Milliarden. Spielautomaten, die ausserhalb von Casinos stehen, brachten der Industrie rund 100 Milliarden ein.
Die Statistik des Beratungsunternehmens H2 Gambling Capital schlüsselt die Zahlen des vergangenen Jahres auch nach Ländern auf. Das grösste Glücksspielproblem haben demnach die Australier. Pro Kopf beläuft sich der durchschnittliche Gesamtverlust in Down Under auf mehr als 1000 Dollar. Die grössten Verluste entstehen durch Automaten. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Singapur mit rund 900 Dollar und Finnland mit rund 600 Dollar. In Singapur entstehen die grössten Verluste in Casinos, in Finnland durch interaktives Glücksspiel.
Schweizer ein Lotterievolk
Die Schweizer bevorzugen die Lotterie. Mit einem Pro-Kopf-Verlust von rund 250 Dollar (226 Franken) liegt die Eidgenossenschaft auf Platz 14 der 20 Länder mit den grössten Verlusten.
Geht es nach dem Verlust pro Land, sind die USA als weltgrösste Volkswirtschaft mit 119 Milliarden die gewinnbringendste Nation für die Glücksspielindustrie. Im Pro-Kopf-Ranking landen sie mit rund 450 Dollar nur auf Platz sechs.
Klicken Sie sich in der Bildergalerie durch die Länder, von der die Glücksspielindustrie am meisten profitiert.