Airline führt Kurzarbeit wegen Coronavirus ein

Aktualisiert

Flugzeuge am BodenAirline führt Kurzarbeit wegen Coronavirus ein

Die Reisebranche leidet unter dem Virus. Nun stimmt die Swiss-Schwester Austrian Airlines ihre Mitarbeiter auf kürzere Arbeitstage ein.

von
Dominic Benz
Die Austrian Airlines reagiert auf das Coronavirus.
Weil die Geschäfte einbrechen, will die Austrian Airlines jetzt Kurzarbeit einzuführen.
In einer internen Mitteilung, die 20 Minuten vorliegt, schreibt der Vorstand den Mitarbeitenden: «Mit Kurzarbeit können wir auf eine geringere Nachfrage reagieren, finanzielle Hilfsmittel von der Regierung beantragen und dadurch kurzfristig unsere Unternehmen entlasten.»
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Die Austrian Airlines reagiert auf das Coronavirus.

Helmut Fohringer

Das Coronavirus trifft die Reisebranche mit voller Wucht. Buchungen bleiben aus, Flüge werden aufgeschoben. Die Airline Flybe ging bereits pleite. Weil die Geschäfte einbrechen, reagieren jetzt die Fluggesellschaften. So will die Austrian Airlines jetzt Kurzarbeit einzuführen.

In einer internen Mitteilung, die 20 Minuten vorliegt, schreibt der Vorstand den Mitarbeitenden: «Mit Kurzarbeit können wir auf eine geringere Nachfrage reagieren, finanzielle Hilfsmittel von der Regierung beantragen und dadurch kurzfristig unsere Unternehmen entlasten.» Man sei sich bewusst, dass dies keine leicht verdaulichen Nachrichten seien, so der Konzern.

Swiss: «Kein Thema»

Eine Sprecherin der Austrian Airlines bestätigt gegenüber 20 Minuten, «dass wir derzeit personalseitig verschiedene Massnahmen prüfen, um auf die Coronakrise zu reagieren.» Dazu gehöre auch die Kurzarbeit. Aktuell sei man mit den Betriebsräten des Unternehmens und den dafür zuständigen Behörden in Gesprächen.

Die Austrian Airlines gehört wie die Swiss zur deutschen Lufthansa-Gruppe. Bei der Swiss heisst es auf Anfrage: «Kurzarbeit ist bei uns momentan kein Thema.» Laut Sprecherin Karin Müller werden aber derzeit alle möglichen Massnahmen diskutiert, um vorbereitet zu sein, sollte sich die Situation weiter verschärfen.

Laut dem Schreiben der Austrian Airlines sei es das Ziel, Stabilität in einer schwierigen Zeit herzustellen. Sowohl Umfang als auch Zeitrahmen der Kurzarbeit seien noch in Ausarbeitung. Vorerst reiche man jetzt beim Staat den Antrag ein. Sobald die Details ausgearbeitet seien, werde das Personal informiert. Das dürfte in den nächsten zwei bis drei Wochen passieren, wie es heisst.

Kein Dauerzustand

Die Airline versteht die Kurzarbeit nicht als Dauerzustand, sondern als «eine kurzfristige Massnahme, um auf die Marktlage zu reagieren». Sobald sich die Geschäftswelt wieder beruhigt habe und die Reiselust wieder gestiegen sei, fahre man den Betrieb wieder hoch.

Gemäss dem Schreiben stehen derzeit 14 Austrian-Airlines-Maschinen am Boden. Letzten Montag habe man das Italien-Programm drastisch reduziert, zudem Flüge in ganz Europa um ein Fünftel reduziert. Hinzugekommen sei ein Flugstopp als Reaktion auf die neuen israelischen Einreisebestimmungen. Die Airline rechnet eher mit einer Verschärfung der Situation als mit einer Entspannung. «Daher sind weitere Reduktionen wahrscheinlich.»

So reagiert die Swiss auf Umbuchungen

Die Swiss zeigt sich gegenüber Umbuchungen kulant. Sie verzichtet bei allen neu gebuchten Flügen weltweit auf die Umbuchungsgebühren und bietet eine einmalige kostenlose Umbuchung an. Dies gilt ab sofort bis zum 31. März. Mit der neuen Regelung will die Swiss den Kunden die Möglichkeit geben, ihre Reisepläne wegen des Coronavirus flexibler gestalten zu können, heisst es in einer Mitteilung. Für bestehende Buchungen gilt die neue Regelung weltweit für alle bis zum 5. März gebuchten Flüge mit einem Abflugdatum bis zum 30. April 2020. Fluggäste können somit ihr Flugticket einmal ohne Umbuchungsgebühr auf ein neues Datum bis zum 31. Dezember 2020 umbuchen.

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