Handy-NutzungSo heftig schlägt die Roaming-Falle zu
Nicht bei allen Anbietern ist Roaming im Abo inklusive. Ohne Zusatzpaket verlangen die Firmen oft fast 300 Franken pro 100 Megabyte.
Mit diesen Tipps bleibt die Roaming-Rechnung tief. (Video: 20M)
Das Surfen im Ausland kostet bei den meisten Schweizer Telecom-Anbietern Unsummen. Für 10 Gigabyte Roaming-Daten müssten Schweizer Kunden je nach Anbieter, Land und Aufenthaltsdauer bis zu 225'000 Franken zahlen, weil die kleinen Datenpakete verhältnismässig teuer sind. Die Stiftung für Konsumentenschutz und das Vergleichsportal Dschungelkompass.ch zeigen nun, wie hoch die Rechnung nach den Ferien werden kann, wenn man gar kein Datenpaket kauft – je nach Anbieter und Abo wird das Roaming standardmässig nämlich erst nach einer gewissen Limite deaktiviert.

Das sind die Standard-Limiten bei den Schweizer Telecom-Firmen. (Daten: Dschungelkompass.ch)
Von diesen Limiten sind Abos betroffen, bei denen im Ausland ohne Datenpakete der Standardtarif gilt. Der beträgt 295 Franken für 100 Megabyte. Die Daten werden aufgebraucht, bis die Limite erreicht ist. Bei den meisten Anbietern, mit Ausnahme von Salt und TalkTalk, können Kunden die Limite selbst anpassen. Bei älteren Abos können die Werte zudem variieren.
Bei der Stiftung für Konsumentenschutz ärgert man sich über die hohen Standardtarife: «Es kann nicht sein, dass man vor
jedem Auslandsaufenthalt eine Option lösen muss, um einen Rechnungsschock zu vermeiden. Die Telecom-Anbieter sollen die überhöhten Standardtarife endlich abschaffen», fordert André Bähler, Leiter Politik und Wirtschaft bei der Stiftung.
Warnung per SMS
Immerhin: Ist der Standardtarif in Kraft, informieren die Anbieter ihre Kunden in der Regel per SMS und warnen, wenn bestimmte Beträge erreicht wurden. In dieser Hinsicht seien die Anbieter in den vergangenen Jahren kundenfreundlicher geworden, sagt Oliver Zadori, Gründer von Dschungelkompass.ch, zu 20 Minuten.
Die Limite gelten nicht für Prepaid-Angebote. Kommt im Ausland der Standard-Tarif zum Tragen, wird maximal der verbleibende Betrag auf dem Prepaid-Konto aufgebraucht. Das seien in der Regel nicht so hohe Beträge, sagt Zadori. Die Telecom-Firmen, die nicht in der Tabelle gelistet sind, etwa Coop Mobile, M-Budget oder Wingo, bieten entweder Prepaid-Angebote – oder wenden den Standard-Tarif gar nicht an. Dann ist Roaming ohne Datenpaket standardmässig gesperrt.
Zadori empfiehlt Reisenden, sich vor einem Auslandaufenthalt über die Roaming-Tarife und verfügbaren Zusatzoptionen zu informieren. Auf Dschungelkompass.ch hat er ein Online-Tool eingerichtet, das dabei helfen soll.
Tipps, wie Sie die Roaming-Rechnung möglichst tief halten, sehen Sie im Video oben.
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