Neues FormatCoop lanciert den ersten Fooby-Laden
Fast gleichzeitig starteten Migros und Coop ihre Foodplattformen Migusto und Fooby. Nun geht Coop in die Offensive: In Lausanne wird nun der erste Fooby Store eröffnet.
20 Minuten macht einen Videorundgang durch den Fooby Store. (Video: 20M)
Am Mittwochmorgen enthüllte Coop ein gut behütetes Geheimnis; das neue Ladenkonzept von Coop namens Fooby. Das neue, durchdesignte Geschäft in Lausanne trägt denselben Namen wie die Internet-Kochseite von Coop. «Mit dem neuen Geschäft gibt es die Online-Plattform Fooby.ch nun auch offline», sagt Coop-CEO Joos Sutter.
Der zweistöckige sogenannte Concepte Store befindet sich im ehemaligen Kursaal-Théâtre Bel Air in Lausanne. Der traditionsreiche Saal etwas oberhalb des Bahnhofs Lausanne eröffnete 1901 erstmals seine Pforten. Wo früher Bühne, Zuschauerraum und Empore waren, fertigen nun Bäcker in Handarbeit Brote, Kaffee wird geröstet, Saft gepresst oder Käse angeboten. Zudem gibts einen Fooby Market mit Frischprodukten zum Mitnehmen. «Bei Fooby geht es um die Freude am Essen», schwärmt der CEO.
Fühlen, riechen schmecken: «so wie früher»
Der 1000 Quadratmeter grosse Fooby-Concept-Store soll Coop Convenience-Laden und Manufaktur zugleich sein. Rund 20 regionale Produzenten zeigen ihre Spezialitäten und Fachleute beraten Kunden. «Unser neuer Fooby Store verkörpert die Philosophie der Marke Fooby», erklärt Sutter. Hier könnten Kunden kulinarisches Handwerk fühlen, riechen und schmecken. «So wie früher», betont Sutter.
Doch nicht nur Traditionelles, sondern auch Neues wird bei Fooby angeboten: Die 2017 lancierte Marke Fooby erhält jetzt nämlich eine eigene Produktelinie. So werden die im Théâtre Bel Air hergestellten Produkte wie Baguettes, Bratwürste, Müesli oder Fruchtsäfte unter den Namen Fooby angeboten. Rund 70 Prozent der im Fooby Store angebotenen Artikel bezeichnet Coop als nachhaltig. Im Fooby-Vorzeigeladen arbeiten rund 25 Mitarbeiter.
Umbaukosten bleiben geheim
In den letzten Wochen waren aber vor allem Handwerker im Gebäude unterwegs, um den Supermarkt zu erschaffen. Bereits in den 1930er-Jahren entstand aus dem traditonsreichen Theater das «Cinéma Paradiso», das bis 2006 genutzt wurde. Danach stand der Saal öfter leer. 2016 begann Coop mit dem Umbau. Wie viel Geld der Eigentümer und der Basler Detailhändler in die aufwendige Restaurierung gesteckt haben, will das Unternehmen nicht verraten. Klar ist: Trotz der neuen Nutzung bleibt die einstige Theater-Atmosphäre erhalten.
Wird dieses Konzept bald auf weitere Städte übertragen? «Wir schliessen nicht aus, in der Schweiz weitere Fooby-Läden zu eröffnen», sagt Coop-Sprecher Urs Meier. Derzeit sei es aber noch zu früh, um eine Aussage zu machen. Nun gelte es, mit dem neuen Konzept Erfahrungen zu machen.
Coop hat sich die Marke Fooby bereits Anfang 2017 schützen lassen. Dabei hat sich der Detailhändler die Rechte an der Marke neben der Verwendung für Lebensmittel auch für die «Bewirtung von Gästen» sowie für «Take-away-Verpflegung» gesichert. Migros zog damals mit der eigenen Koch-Seite Migusto ins Rennen. Mit dem ersten Fooby-Geschäft ist Coop der Konkurrenz Migros nun aber einen Schritt voraus.