Super-Shopping-TagBlack Friday 2018 bringt halbe Milliarde Umsatz
Die Black-Friday-Woche steht unmittelbar bevor. Schweizer Händler können allein am Black Friday mit fast einer halben Milliarde Franken Umsatz rechnen.
Der erste Singles' Day in der Schweiz hat am Sonntag das Weihnachtsgeschäft eröffnet (siehe Box). Nun kommt bereits der nächste Grossanlass für Schnäppchenjäger: die Black-Friday-Woche. Schon jetzt erscheinen die ersten Black-Friday-Aktionen, etwa bei SuperDeal auf 20min.ch. Vom 19. bis 26. November werden Schweizer Händler geschätzte 1,5 Milliarden Franken Umsatz erzielen, wie die Schnäppchenplattform Blackfridaydeals.ch in einer Mitteilung schreibt. Allein am Black Friday dürften es insgesamt 440 Millionen Franken sein.
Der Super-Shopping-Tag aus den USA findet dieses Jahr schon zum vierten Mal in der Schweiz statt. Das sind sechs Trends rund um den Black Friday 2018:
• Abos und Dienstleistungen
Firmen bieten nicht nur Deals auf typische Produkte wie Fernseher oder Kleider, sondern auch zunehmend auf Abos und Dienstleistungen. Laut Julian Zrotz von Blackfridaydeals.ch liegen dieses Jahr etwa Handy-, TV- und Heftli-Abos im Trend. Und wer einen neuen Look sucht, könne dieses Jahr auch beim Coiffeur auf einen grossen Rabatt hoffen.
• Alle machen mit
Die Zahl der Geschäfte, die zum Black Friday spezielle Deals machen, steigt immer weiter. Ob man Craft-Bier trinken oder seine Lippen aufspritzen lassen will, es gibt Rabatt. Sogar ehemalige Skeptiker haben es sich anders überlegt: So heisst es etwa auf der Website von Globus, der Händler starte bereits am Donnerstag mit den Black-Friday-Deals. Vor einem Jahr sagte Globus-CEO Thomas Herbert noch zu 20 Minuten, dass der amerikanische Brauch nicht in die Schweizer Vorweihnachtszeit passe.
Die einen machen voll mit, die anderen sind eher skeptisch: Black Friday etabliert sich auch in der Schweiz. Händler bieten unterschiedliche Perspektiven im Video.
Thomas Herbert, CEO bei Globus, war vor einem Jahr noch skeptisch gegenüber dem Black Friday. (Video: rkn)
• Online-Handel
Rund 20 Prozent des Umsatzes am Black Friday soll laut der Mitteilung online erzielt werden. Das entspricht 88 Millionen Franken. Dadurch, dass die Angebote in vielen Fällen zu bestimmten Zeitpunkten aufgeschaltet werden, müssen Schnäppchenjäger jeweils stündlich in den verschiedenen Onlineshops vorbeischauen. «Dies ist im stationären Handel nicht möglich», sagt Zrotz. Dadurch werde nicht nur der Black Friday, sondern die ganze Woche zum Event.
• Vorfreude
Konsumenten sparen auf den Black Friday hin, wie Experte Zrotz zu 20 Minuten sagt. Er erhalte seit über einem Monat regelmässig Anfragen zu aktuellen Sonderangeboten: Kunden wollen wissen, ob es sich lohne, zuzuschlagen oder auf Black Friday zu warten. «Das Interesse an Black Friday ist bereits im Vorfeld riesig», so Zrotz.
• Cashback
Im Onlinehandel haben sich sogenannte Cashback-Plattformen schon länger etabliert: Das sind Websites, die Besucher an Onlineshops vermitteln, dafür eine Provision kassieren und diese dann mit den Shoppern teilen. Die Schweizer Plattform Rabattcorner hat für dieses Jahr einen Service lanciert, der das Cashback-Prinzip mit Black-Friday-Angeboten kombiniert. Auf der Website wirbt Rabattcorner damit, dass Käufer bis zu 25 Prozent des Kaufpreises zurückerhalten können.
• Zwischenhändler
Schweizer können am Black Friday auch direkt von Rabatten in den USA profitieren: Die US-Firma Big Apple Buddy ermöglicht es Online-Shoppern, bei amerikanischen Händlern zu bestellen. Das Unternehmen nimmt dabei die Rolle eines Zwischenhändlers ein und kassiert eine Gebühr vom Käufer. Auf diese Weise sollen ausländische Kunden auch in den Genuss von Sonderaktionen aus dem Heimatland des Black Friday kommen.
Am Black Friday standen Menschen vor dem Media Markt im Sihlcity Schlange - lange bevor der Laden öffnete.
60 Händler feiern Singles' Day
Am Sonntag, dem 11. November, machten laut Julian Zrotz von Blackfridaydeals.ch rund 60 Händler am ersten Singles' Day der Schweiz mit, darunter etwa Media-Markt, Manor, Microspot und Digitec. «Das Interesse der Kundinnen und Kunden war enorm», bilanziert Zrotz. Die Händler hätten rund 2,5-mal so viel Umsatz erzielt, wie an einem durchschnittlichen Sonntag. Allerdings gab ein Singles'-Day-Shopper im Schnitt mit 96 Franken eher wenig aus: Am Black Friday 2017 lag der Wert bei 151 Franken. «Seitens der Kundinnen und Kunden war eine gewisse Verunsicherung zu spüren, ob am Black Friday noch bessere Angebote folgen werden. Das dürfte dazu geführt haben, dass mit dem Kauf teurerer Artikel noch zugewartet wurde», so Zrotz. Er rechnet damit, dass sich das am Singles' Day 2019 ändern wird.