Germania heisst jetzt Chair

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Airline-MarkeGermania heisst jetzt Chair

Jetzt ist der neue Name bekannt – die ehemalige Airline Germania heisst ab jetzt Chair Airlines. Laut den Verantwortlichen bedeutet dieser Neustart «mehr als nur ein Rebranding».

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Die pleite gegangene Airline Germania heisst jetzt Chair. Einem Leser-Reporter gelang es am Dienstag, eine Maschine der Flotte am Flughafen Kloten zu fotografieren.
Die Fluggesellschaft bestätigt den neuen Namen.
Man habe sich ganz bewusst für die englische Bezeichnung für «Stuhl» entschieden.
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Die pleite gegangene Airline Germania heisst jetzt Chair. Einem Leser-Reporter gelang es am Dienstag, eine Maschine der Flotte am Flughafen Kloten zu fotografieren.

Leser-Reporter

Zweieinhalb Monate nach dem endgültigen Aus der deutschen Fluggesellschaft Germania ist dieser Name auch bei der gleichnamigen Schweizer Airline Geschichte: Neu hebt die Gesellschaft unter dem Namen Chair Airlines ab.

Man habe sich ganz bewusst für die englische Bezeichnung für «Stuhl» entschieden, teilte die umgetaufte Gesellschaft am Dienstag mit. Der «Stuhl» stehe für den Sitzplatz im Flugzeug. Mit der farblichen Trennung des roten «ch» und des blauen «air» im Logo deute man auf die Schweizer Herkunft hin. Die Swissness sei für die Schweizer Airline sehr wichtig.

Dass der Name auf französisch «Fleisch» bedeutet und gleich tönt wie «teuer» (cher), nehmen die Verantwortlichen in Kauf. Man habe sogar humoristische Rückmeldungen aus der Westschweiz erhalten, erklärte Chair-Kommerzchef und Verwaltungsrat Urs Pelizzoni.

Vergessen, den Namen in der Schweiz zu schützen

Den Namen Germania hätte die Schweizer Fluggesellschaft ohnehin nicht mehr lange verwenden können. Der Insolvenzverwalter der deutschen Germania habe für die Weiterbenutzung Geld gefordert, sagte Pelizzoni. Allerdings hätten die Deutschen vergessen gehabt, den Namen Germania in der Schweiz zu schützen.

Deshalb habe man vor einem hiesigen Richter eine so genannte Schutzschrift beantragt und erhalten, sagte Pelizzoni. Den Namen Germania hätte man so noch rund ein Jahr verwenden können. Allerdings sei dies gar nicht das Ziel gewesen. Denn durch die Pleite der deutschen Gesellschaft sei der Name verbrannt.

Kein kompletter Uniformwechsel geplant

Ein kompletter Uniformwechsel sei im Moment nicht geplant. Im Moment würden Piloten und Kabinenbesatzung nur neue Foulards und Krawatten erhalten.

An der Strategie werde nichts geändert. «Unsere Hauptkunden sind seit jeher die Reiseveranstalter, und das soll auch so bleiben», hiess es. Die Airline fliegt noch mit drei Airbus A319, nachdem eine vierte Maschine wegen rechtlichen Problemen mit der Insolvenz an Thomas Cook abgetreten worden war. Der Sommerflugplan musste in der Folge ausgedünnt werden.

Schweizer Unternehmerin

Nach der Pleite der Berliner Airline Germania gelangte die Schweizer Tochter Germania Flug AG in die Hände der Schweizer Unternehmerin und Air-Prishtina-Chefin Leyla Ibrahimi-Salahi. Kurz darauf trennte sie sich aber bereits wieder von 49,9 Prozent ihrer Anteile an der Fluggesellschaft.

Die polnische Charterfluggesellschaft Enter Air übernahm diese Anteile. Die restlichen 50,1 Prozent bleiben bei der Schweizer Albex Aviation von Ibrahimi-Salahi. Finanzielle Details wurden keine genannt. Die konkursite Airline Germania aus Deutschland war ursprünglich zu 40 Prozent an der Schweizer Germania Flug AG beteiligt.

(rab/sda)

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